Sebastian Kochüber die Freundschaft mit Florian Henckel von Donnersmarck: "Ich freue mich über unsere Verbundenheit, das ist etwas Seltenes" (FOTO)
(ots) -
"Ich will nur Filme machen, die es unbedingt geben muss", sagt
Sebastian Koch im EMOTION-Interview mit Bärbel Schäfer (Ausgabe
11/18, ab Donnerstag, 4. Oktober im Handel, www.emotion.de). Sieht
ganz so aus, als wäre das dem 56-Jährigen bei seiner zweiten
Zusammenarbeit mit Oscar-Gewinner Florian Henckel von Donnersmarck
erneut gelungen. "Werk ohne Autor", der heute ins Kino kommt und als
deutscher Beitrag ins Oscar-Rennen geht, ist von frühen
Lebenserfahrungen des Malers Gerhard Richter inspiriert. Koch spielt
Prof. Carl Seeband, der an Richters ersten Schwiegervater angelehnt
ist, einen SS-Obersturmbannführer, der verantwortlich für
Zwangssterilisationen war. "Beim Lernen seiner Sprache, die wie mit
einem Skalpell gedankliche Linien zieht, wurde ich manchmal fast
verrückt", sagt Koch, für den die Schauspielerei seine Chance gewesen
sei, aus der engen Vorortwelt auszubrechen. "Die Bühne war eine Art
Befreiung für mich."
Mit Henckel von Donnersmarck ist er heute befreundet: "Es gibt
zwischen uns eine künstlerische Verwandtschaft", erzählt er. Eine
Verbundenheit, über die er sich freut. "Das ist etwas Seltenes", sagt
er. "Ich kenne auch die Konkurrenz und die Einsamkeit innerhalb eines
Ensembles."
Was er nicht kennt, ist Neid. "Das, was ich mache, kann ich nicht
anders machen. Dadurch schneide ich dem Neid die Luft ab", erzählt er
EMOTION-Autorin Bärbel Schäfer. Dafür macht sich der Mann, der für
seine Rolle in dem oscarprämierten Film "Das Leben der anderen" als
"Bester Europäischer Schauspieler" ausgezeichnet wurde, immer noch
Druck: "Bis die Kamera läuft, bin ich wahnsinnig nervös. Es gibt für
mich, trotz aller Erfahrung, immer noch keine Routine."
Und es gibt noch etwas, woran alle Erfahrung nichts ändert:
Nacktszenen. "Das ist immer ein bisschen g''schamig und bleibt ein
wenig absurd", sagt er, aber das sei Arbeit und nicht so erotisch,
wie sich das viele vorstellten. Humor helfe - aber wenn die Kamera
dann läuft, hilft nur noch eins: "Ich atme zweimal durch, zeig mich,
wie ich bin, und drehe."
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EMOTION erscheint seit November 2009 in der EMOTION Verlag GmbH
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Datum: 03.10.2018 - 08:25 Uhr
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