Westfalenpost: Der Ruf der Wildnis - Zum Wolfs-Land NRW
(ots) - Schon die Wisente haben ordentlich Streit ausgelöst
- dabei knabbern die nur Bäume an, keine Schafe. Rotkäppchen haben
sie auch nicht auf dem Gewissen. Es wird also noch schwierig mit dem
Wolf, weil er nicht nur ein bei uns wohl bald wieder heimisches
Raubtier ist, sondern ein uraltes, mythisch aufgeladenes Symbol für
die Bedrohung durch die Wildnis. Da spielen archaische Gefühle mit.
Deshalb ist die Angst groß, obwohl es wahrscheinlicher ist, vom
Blitz getroffen als vom Wolf angegriffen zu werden. Rationale und
berechtige Gründe zur Sorge haben allerdings die Schäfer.
Wirtschaftlich müssen viele von ihnen schon genug kämpfen, nun steigt
die Gefahr für die Tiere. Dass im ausgewiesenen Wolfsgebiet
Entschädigungen großzügiger gehandhabt werden und Fördermittel für
Zäune und Hunde fließen, kann kaum ein Trost sein: Für jeden Schäfer
ist es ein Schock, wenn ein Teil seiner Herde gerissen wird. Also
doch besser weg mit den Wölfen? Da werden wir uns wohl nicht alle
einig werden. Meine Meinung: Wir haben in Deutschland nicht gerade
ein Überangebot an Natur und Wildnis. Wir sollten ihren Ruf hören.
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Datum: 01.10.2018 - 21:26 Uhr
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