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Gemeinsame Erklärung BDI, BdB, DIHK: Deutsch-türkische Wirtschaftsbeziehungen

ID: 1654792


(ots) - Für deutsche Unternehmen haben gute
Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei einen sehr hohen Stellenwert. Mehr
als 6.500 Unternehmen mit deutscher Beteiligung sind im türkischen
Markt aktiv und beschäftigen dort mehr als 120.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. In Deutschland leben mehr als drei Millionen
türkischstämmige Menschen - darunter viele Unternehmerinnen und
Unternehmer. Beide Länder sind somit eng miteinander verflochten. Die
Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei sind an vielen
Stellen so stark, dass es unbedingt notwendig ist, den Dialog
aufrechtzuerhalten und sogar wieder zu intensivieren. Das gilt gerade
auch in politisch schwierigen Zeiten.

Auch wenn deutsche Unternehmen in ihrem Türkeigeschäft aktuell
Verunsicherungen spüren, ist doch die überwiegende Mehrheit unserer
Betriebe vom großen Potenzial des türkischen Marktes überzeugt. Um
das Vertrauen in diesen Markt zu stärken und deutsche Unternehmen
wieder vermehrt zu Neuinvestitionen zu ermutigen, müssen die
Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören ein hohes Maß an
Rechtssicherheit sowie die Unabhängigkeit der Zentralbank. Auch die
Einhaltung der Regelungen der seit 1996 zwischen der EU und der
Türkei bestehenden Zollunion ist ein wichtiger Faktor. Maßnahmen wie
die jüngsten Dekrete zur Konvertierung von Exporterlösen in türkische
Lira wirken leider als zusätzlicher Hemmschuh bei der
Wiederherstellung von Vertrauen ausländischer Investoren.

Die Wirkungen solcher Maßnahmen aus Sicht deutscher Unternehmen zu
kommunizieren, sollte Teil des offenen Dialogs zwischen beiden
Ländern sein. Dazu kann der Besuch von Staatspräsident Recep Tayyip
Erdoğan einen wertvollen Beitrag leisten.

BDI-Präsident Dieter Kempf: "Für uns ist eine stabile Türkei
wichtig. Die Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit ist




neben Reformmaßnahmen in der Wirtschaftspolitik zwingend.
Demokratische Strukturen sind maßgeblich, um das Vertrauen der
Investoren wieder zurückzugewinnen."

DIHK-Präsident Eric Schweitzer: "Wir sind sehr daran interessiert,
trotz der politischen Spannungen den Gesprächsfaden zwischen beiden
Seiten wieder enger zu knüpfen. Dabei dürfen Probleme nicht zugedeckt
werden, sondern müssen offen angesprochen und dann im gegenseitigen
Respekt voreinander auch gelöst werden."

BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid: "Das Vertrauen in
eine stabilitätsorientierte Geldpolitik ist das wichtigste Kapital
einer jeden Notenbank. Die privaten Banken in Deutschland erwarten
verlässliche Signale der türkischen Regierung für eine politisch
unabhängige und an der Geldwertstabilität orientierte Zentralbank."



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse(at)bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu

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Datum: 27.09.2018 - 15:16 Uhr
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