Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten / Am Sonntag, 30. September 2018, 19:20 Uhr vom BR im Ersten
(ots) - Moderation: Natalie Amiri
Geplante Themen:
Spanien: Exil für Venezolaner / Die Szenen sind dramatisch:
Massenhaft fliehen die Menschen aus einem Land, das wirtschaftlich
wie politisch am Boden liegt. Venezuela treibt seine Einwohner in die
Flucht. Zwischen zwei und vier Millionen Menschen haben Venezuela
mittlerweile verlassen - die größte Massenbewegung in der
lateinamerikanischen Geschichte. Und die reicht, bislang wenig
bemerkt, bis nach Europa - nach Spanien. Dort kommen die an, die sich
zumindest ein Flugticket leisten können. Mehr als eine Viertelmillion
Venezolaner leben mittlerweile hier. 45.000 Menschen sind es allein
in diesem Jahr gewesen, und damit fast doppelt so viele wie die
Flüchtlinge, die es aus Afrika nach Spanien schaffen. Spanien zieht
auch die reiche Oberschicht des lateinamerikanischen Landes an -
meist in Madrid investieren sie in Luxusimmobilien und gründen neue
Unternehmen. Was Miami für die Exil-Kubaner ist, wird Madrid
zunehmend für die Exil-Venezolaner - Fluchtpunkt und neue Heimat.
(Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid)
Bolivien: Sterneküche für Arme / Die Menschen auf dem
Anden-Hochplateau kämpfen mit den Folgen des Klimawandels und der
Armut. Viele flüchten deshalb in die Städte auf der Suche nach einem
besseren Leben. Dabei geht auch Tradition verloren. Claudia Condori
will diese Esskultur retten: Sie steht am Herd des besten und wohl
ungewöhnlichsten Restaurants Boliviens. Das ausgezeichnete
Sternerestaurant "Gustu" liegt in La Paz auf 3.600 Metern Höhe.
Tausende Jugendliche aus den Slums haben die Kochschule des "Gustu"
bereits durchlaufen und sich durch die strenge Ausbildung eine
Existenz aufgebaut. Mit Koka-Margarine, Lama-Tartar, Quinoa-Auflauf
und Racacha-Salat begeistert das sozial-kulinarische Projekt Gäste
aus aller Welt. (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro)
Ghana: Unterwegs mit dem Superarzt / Ghana bildet an seinen Unis
viele Ärzte aus, aber immer mehr von ihnen verlassen das Land auf der
Suche nach besseren Arbeitsbedingungen, auch in Richtung Europa.
Darunter leidet die Gesundheitsversorgung der einheimischen
Bevölkerung. Um den Trend zu stoppen, kämpfen die wenigen
verbliebenen Ärzte für eine bessere medizinische Versorgung in Ghana,
selbst in den entlegensten Winkeln des Landes. Wenn es nach der
Politik geht, sollen Allgemeinmediziner wie Enoch Agbeleseshie den
Medizinermangel auffangen und selbst komplizierte Operationen
beherrschen, die normalerweise nur Fachärzte durchführen. Der
"Weltspiegel" begleitet Enoch bei der Arbeit. (Autor: Moritz Pompl,
BR München)
Bulgarien: Joghurt für China - Chinesen für Joghurt / Schon die
Fahrt in das kleine Bergdorf Momchilovtsi, zirka 200 Kilometer
südöstlich von Sofia, ist ein Abenteuer: Mehrere Stunden geht es über
holprige Straßen durch die bulgarischen Rhodopen, nah an die Grenze
zu Griechenland. Dort gibt es angeblich den besten Joghurt, dessen
guter Ruf sogar bis nach China reicht. Denn die Menschen von
Momchilovtsi haben ein Geheimnis: Sie leben besonders lange. Kommt
das vom heimischen Joghurt oder von der guten Luft oder vom klaren
Wasser? Genau diese Art der Joghurtherstellung haben die Chinesen für
ihre Milch in China kopiert: Ein paar Löffel Joghurtkultur
"lactobacillus bulgaricus" reichten dafür. Seitdem kommen nun
chinesische Joghurt-Fans in die bulgarischen Rhodopen und folgen dem
Pfad des "langen Lebens". (Autor: Till Rüger, ARD Wien)
Türkei: Taxifahrerinnen in Istanbul / Etwa 20.000 gelbe Taxis
rollen täglich durch die 18-Millionen-Metropole Istanbul. Mit
Hupkonzerten und waghalsigem Fahrstil quälen sich die Fahrer, oft
rauchend und fluchend, durch den zähen Verkehr. Frauen sind in diesem
Job eine echte Seltenheit - kaum ein Dutzend soll es in der Stadt
geben. Zwei davon sind Figen und Funda. Sie behaupten sich seit
Jahren zwischen Machos und Klischees, auch wenn der Job ihnen oft
Kraft und Nerv raubt. Während Funda sich ein Leben ohne ihr gelbes
Taxi kaum vorstellen kann, hadert Figen immer mehr mit dem Job und
sucht nach Alternativen, was nicht einfach ist in der derzeitigen
Wirtschaftskrise. Der "Weltspiegel" begleitet die beiden Frauen auf
ihrer täglichen Fahrt durch den Istanbuler Verkehrswahnsinn.
(Autorin: Katharina Willinger, ARD Istanbul)
Redaktion: Brigitte Abold
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Datum: 27.09.2018 - 12:06 Uhr
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