"Wir lassen uns nicht mehr einschüchtern": Rap-Superstar Bushido und seine Frau schildern erstmals im stern, wie sie sich aus den Fängen eines deutsch-arabischen Familienclans in Berlin befreit haben
(ots) - "Er bestimmte unser gesamtes Leben, das ganze
Denken meines Mannes", sagt Anna-Maria Ferchichi im Gespräch mit dem
stern über Arafat Abou-Chaker, den Clan-Chef und langjährigen
Geschäftspartner ihres Ehemannes Bushido. Erstmals brechen der Rapper
und seine Frau gemeinsam ihr Schweigen und berichten ausführlich
darüber, wie sehr sie und ihre Ehe jahrelang unter dem Einfluss des
kriminellen Abou-Chaker-Clans standen - und wie ihnen die Befreiung
gelang. 2013 hatte der stern unter dem Titel "Bushido und die Mafia"
die Verbindung des Rappers mit der deutsch-arabischen Großfamilie
enthüllt. Bushido hatte Arafat Abou-Chaker eine Generalvollmacht über
seine Geschäfte erteilt. Es heißt, der Clan-Chef habe 50 Prozent
aller Einkünfte Bushidos erhalten.
"Er hat uns lange genug abkassiert und beinahe unsere Ehe
zerstört", sagt Ferchichi im stern. Im März gab ihr Mann die Trennung
von Abou-Chaker bekannt. Kein ungefährlicher Schritt im Milieu der
organisierten Kriminalität. Anna-Maria Ferchichi: "Natürlich haben
wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt.
Eigentlich rechnen wir jeden Tag damit. Aber wir blenden das aus.
Etwas anderes bleibt uns nicht übrig."
Die Trennung, so sagen beide, sei unausweichlich gewesen. "Die
Eingriffe in mein Privatleben wurden immer massiver", schildert
Bushido das Verhalten seines Geschäftspartners. So habe Arafat
Abou-Chaker sogar bestimmt, dass Bushidos 2013 verstorbene Mutter im
Rahmen einer islamischen Beerdigung beizusetzen sei, bei der Männer
und Frauen getrennt zum Grab gehen. Dazu sagt Anna-Maria Ferchichi
dem stern: "Ich hatte die Mutter meines Mannes bis zum Schluss
gepflegt, und jetzt durfte ich nicht mit meinem Mann zusammen an
ihrem Grab stehen. Stattdessen standen da irgendwelche Rocker und
halb Neukölln."
Bushido räumt ein, wie er sich Arafat Abou-Chaker unterordnete:
"Weil die Wahrheit nämlich so aussah, dass ich nichts zu melden
hatte. Dass Arafat einfach alles entschieden hat." Bushido sagt auch:
"Natürlich bin ich nicht nur Opfer. Ich bin auch Mitwisser, und
deshalb trage ich eine Mitschuld. Ich habe weggesehen. All die
Jahre." Am Ende wäre das Paar auch bereit gewesen, eine hohe
Ablösesumme zu bezahlen, um sich freizukaufen.
Das vollständige Gespräch mit Bushido und Anna-Maria Ferchichi
steht im neuen stern, der an diesem Donnerstag erscheint.
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Datum: 26.09.2018 - 11:00 Uhr
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