Zahlungsmoral 2018: Experten bestätigen positiven Trend für Europa (FOTO)
(ots) -
Zahlungsmoral 2018: Experten bestätigen positiven Trend für Europa
Zahlungsmoral durch gute konjunkturelle Lage leicht verbessert /
Zahlungsverzug bleibt trotzdem problematisch - jede fünfte Rechnung
betroffen
Europa ist in Kauflaune. Der GfK-Konsumklimaindex für die
EU-28-Staaten erreichte im Juni mit 23,2 Punkten seinen höchsten
Stand seit dem Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007. Der Sparwille
nimmt ab, Europäerinnen und Europäer geben mehr Geld für den Konsum
aus. Zudem dürften Unternehmen dank der höheren Liquidität auch von
einer besseren Zahlungsmoral profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt
auch die repräsentative EOS Studie "Europäische Zahlungsgewohnheiten"
2018, die in diesem Jahr zum elften Mal zusammen mit dem
Marktforschungsinstitut Kantar TNS (ehemals TNS Infratest)
durchgeführt wurde. Die Zahlungsbereitschaft verbesserte sich im
Vergleich zum Vorjahr leicht um einen Prozentpunkt (2017: 78 Prozent,
2018: 79 Prozent) und bestätigt damit einen 5-Jahres-Trend: Waren es
2014 noch 75 Prozent, erfolgen 2018 bereits 79 Prozent der Zahlungen
termingerecht. Dabei zahlen Privatkundinnen und Privatkunden
schneller als Geschäftskundinnen und Geschäftskunden, da diese zum
Beispiel oft Lieferantenkredite ausnutzen. Die Zahlungsziele wurden
das zweite Jahr in Folge leicht gekürzt und liegen nun bei 34 Tagen.
Trotz optimistischer Ergebnisse bleibt ein gewisser Beigeschmack. 18
Prozent der Rechnungen in Europa werden immer noch zu spät beglichen
und 3 Prozent aller offenen Forderungen fallen sogar komplett aus.
Von null an die Spitze: Dänemark
Ein Blick in die einzelnen europäischen Staaten zeigt jedoch
Unterschiede. So weisen Privat- oder Geschäftskundinnen und -kunden
die höchste Zahlungsmoral in Form von pünktlich bezahlten Rechnungen
in Dänemark (85 Prozent) sowie in Deutschland, der Schweiz und
Spanien (je 82 Prozent) auf. Die niedrigste Anzahl fristgerechter
Zahlungen findet sich in der Slowakei (73 Prozent), Griechenland (74
Prozent) und Rumänien (74 Prozent). Großbritannien reiht sich mit
einer Quote von 75 Prozent termingerechter Zahlungen in die Reihe der
Länder mit geringer Zahlungsmoral ein. "Der bevorstehende Brexit
schürt in vielerlei Hinsicht Unsicherheit. Die schlechte
Zahlungsmoral der Briten macht deutlich, wie die derzeitige
politische Situation die Wirtschaft ausbremst", so Klaus Engberding,
Vorsitzender der Geschäftsführung der EOS Gruppe. Zum ersten Mal
dabei und gleich Topwerte: Dänemark ist das Studien-Vorzeigeland mit
der besten Zahlungsmoral. Die geringe Quote von Zahlungsverzug und
-ausfall (15 Prozent) steht vermutlich in engem Zusammenhang mit den
kürzesten Zahlungszielen (11 Tage für Privatkundinnen und -kunden, 27
Tage für Geschäftskundinnen und -kunden). Wo Licht ist, ist auch
Schatten: Kommt es zu einem Zahlungsverzug, lassen sich dänische
Kunden mit 23 Tagen nach Slowenien (30 Tage) und Griechenland (24
Tage) am längsten Zeit, ihre überfälligen Rechnungen zu begleichen.
Doch weiterhin sind osteuropäische Unternehmen stärker als
westeuropäische von der Problematik Zahlungsverzug betroffen.
Deutsche Unternehmen setzen ihrer Kundschaft kurze Zahlungsziele.
Mit 18 Tagen für Privatkundinnen und -kunden und 25 Tagen für
Geschäftskundinnen und -kunden liegen die Zahlungsziele weiterhin
deutlich unterhalb des westeuropäischen Durchschnitts (22 Tage bzw.
35 Tage). Gleichzeitig zeigen die Bundesbürgerinnen und -bürger, dass
Pünktlichkeit eine deutsche Tugend ist: In beiden Kundengruppen
werden 82 Prozent aller Forderungen innerhalb der gesetzten
Zahlungsfrist beglichen, der aktuelle Forderungsausfall liegt
insgesamt bei zwei Prozent. Kommt es allerdings zu Verzögerungen im
Zahlungsfluss (16 Prozent), müssen Unternehmerinnen und Unternehmer
mit 22 Tagen länger auf ihr Geld warten als im westeuropäischen
Durchschnitt üblich.
Zahlungsverzug bleibt problematisch
Trotz aller positiven Nachrichten ist der Zahlungsverzug immer
noch Unternehmensalltag. Europäische Unternehmen sind bei jeder
fünften Rechnung von Zahlungsverzug betroffen. Während bei den
Geschäftskundinnen und Geschäftskunden das Niveau zum Vorjahr in etwa
gleichgeblieben ist, ist es bei Privatkundinnen und Privatkunden
gesunken. Die Gründe für den Zahlungsverzug sehen die Befragten
vorrangig in Liquiditätsengpässen (Privatkundinnen und Privatkunden)
beziehungsweise Zahlungsausfällen eigener Kunden (Geschäftskundinnen
und Geschäftskunden). Neben rein monetären Gründen machen Unternehmen
im Geschäftskundinnen- und -kundenbereich auch organisatorische
Ursachen wie technische Probleme, Formalien bei der Rechnungstellung
oder menschliche Fehler aus.
Ausblick insgesamt positiv
Europäische Unternehmen blicken tendenziell etwas positiver in die
Zukunft als im vergangenen Jahr und bleiben verhalten optimistisch
was den Zahlungsverzug betrifft. Länderübergreifend sehen weniger
Unternehmen als im Vorjahr, dass sich das Zahlungsverhalten zukünftig
verschlechtern könnte (13 Prozent). Mit einer tatsächlichen
Verbesserung des Zahlungsverhaltens rechnet aber nur jede vierte
Firma (24 Prozent). Lediglich in Deutschland überwiegt der Anteil
derer, die von einer zukünftigen Verschlechterung der Zahlungsmoral
ausgehen (18 Prozent). Optimistischer ist man dagegen in Russland und
Slowenien, wo Unternehmen kaum Anlass für eine zukünftige
Verschlechterung sehen (5 Prozent bzw. 3 Prozent). Ebenso in Belgien,
hier bewerten gerade mal 9 Prozent der Expertinnen und Experten die
Zukunft der Zahlungsmoral pessimistisch.
Zur EOS Studie "Europäische Zahlungsgewohnheiten" 2018
Gemeinsam mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Kantar TNS
(ehemals TNS Infratest) befragte EOS via Telefoninterview im Frühjahr
2018 3.400 Unternehmen in 17 europäischen Ländern zu den dortigen
Zahlungsgewohnheiten. Jeweils 200 Unternehmen mit mehr als 5 Mio.
Euro Jahresumsatz in Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Spanien,
Frankreich, Belgien, Schweiz, Rumänien, Tschechien, Kroatien, Ungarn,
Bulgarien, Slowakei, Slowenien, Polen, Russland und Griechenland
beantworteten Fragen rund um die eigenen Zahlungserfahrungen, die
wirtschaftliche Entwicklung des Landes sowie zu den Themenkreisen
Risiko- und Forderungsmanagement. Die Studie wird bereits zum elften
Mal in Folge durchgeführt. Weitere Ergebnisse der Studie unter:
https://de.eos-solutions.com/studien
Die EOS Gruppe
Die EOS Gruppe ist einer der führenden internationalen Anbieter
von individuellen Finanzdienstleistungen. Als Experte bei der
Bewertung und Bearbeitung von Forderungen setzt EOS auf neue
Technologien, um seinen rund 20.000 Kundinnen und Kunden in 26
Ländern finanzielle Sicherheit durch smarte Services zu bieten.
Schwerpunkt ist der Ankauf von unbesicherten und besicherten
Forderungsportfolios. In einem internationalen Netzwerk von
Partnerunternehmen verfügt die EOS Gruppe mit knapp 7.500
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mehr als 60
Tochterunternehmen über Ressourcen in über 180 Ländern.
Hauptzielbranchen sind Banken, Versorgungsunternehmen, der
Immobiliensektor sowie E-Commerce.
Weitere Informationen: www.eos-solutions.com
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Tel.: +49 40 2850-1480, E-Mail: s.ebeling(at)eos-solutions.com
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Datum: 24.09.2018 - 09:45 Uhr
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