Rheinische Post: Kommentar: Offenheit bewahren
(ots) - Dass der Hunger chinesischer Staats-Investoren
nach deutscher Technologie groß ist, beweisen die Zahlen: Im
vergangenen Jahr kauften Chinesen 100 Prozent mehr Beteiligungen in
Deutschland als ein Jahr zuvor. Die Bundesregierung ist zu Recht
alarmiert, denn nicht selten geht es hier nicht um ein rein
unternehmerisches Interesse, sondern um das Interesse des
chinesischen Staatskapitalismus, westliche Zukunftstechnologien nach
China zu holen und Konkurrenten auszuschalten. Wirtschaftsminister
Altmaier tut gut daran, die Außenwirtschaftsverordnung zu
verschärfen, um mehr Firmenübernahmen prüfen zu können. Aber
ordnungspolitische Prinzipien sollte er nicht über Bord werfen. Die
Antwort auf chinesische Staatsfonds kann kein deutscher Staatsfonds
sein. Wäre ein solches Instrument geschaffen, kann es leicht
missbraucht werden. Auch Berlin könnte dann wieder staatliche
gelenkte Industriepolitik machen. Zudem würde sich die auf Offenheit
angewiesene deutsche Volkswirtschaft international den unschönen Ruf
erwerben, ausländische Investoren nicht mehr willkommen zu heißen.
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Datum: 19.09.2018 - 20:49 Uhr
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