Versicherte wollen Kassenvielfalt: Politik muss jetzt den Finanzausgleich reformieren
(ots) - Nach den aktuellen Finanzdaten des
Bundesgesundheitsministeriums wachsen die Überschüsse der
gesetzlichen Krankenkassen. Allerdings verteilen sich diese stark
unterschiedlich, weil eine Kassenart übermäßig vom
morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA)
profitiert. Der BKK Landesverband Bayern bestärkt den
Bundesgesundheitsminister, die Reform des Morbi-RSA zügig anzugehen.
Gleichzeitig appelliert der BKK-Verband an die politisch
Verantwortlichen, zu verhindern, dass die jetzigen Profiteure des
Morbi-RSA ihre Überschüsse ungehindert in Mitgliederakquise
investieren. Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern:
"Die Überschüsse einzelner Krankenkassen wurden über Zusatzbeiträge
anderer Solidargemeinschaften finanziert. Es muss vermieden werden,
dass diese fremden Gelder nun für Mitgliederwerbung und
Beitragssatzsenkung verwendet werden, denn es sind Gelder, die die
GKV als Ganze berühren."
Der aktuelle Morbi-RSA und seine Manipulationsmöglichkeiten
bewirken, dass vor allem die Ortskrankenkassen erheblich mehr
Zuweisungen erhalten, als sie zur Versorgung ihrer Versicherten
benötigen. Diesen Wettbewerbsvorteil nutzen sie auf verschiedenen
Ebenen: Leistungsausweitungen, flächendeckende Vertriebs- und
Werbeanstrengungen, Zusatzbeitragssenkungen oder Aufbau von
Finanzreserven - und das alles bei häufig überdurchschnittlichen
Verwaltungskosten. Neuen Druck bekommt diese Methode im Vorfeld der
Einführung des Versichertenentlastungsgesetzes, das den Abbau der
Überschüsse nach der Reform des Morbi-RSA ab 2020 verbindlich machen
will. BKK-Vorständin König: "Das schlechte Spiel, Zusatzbeiträge
aufgrund von Manipulationen Dritter oder Fehlverteilungen im
Morbi-RSA erheben zu müssen, muss sofort beendet werden."
Infolge bestehender Wettbewerbsverzerrungen im Morbi-RSA sind seit
Jahren deutliche Wanderungsbewegungen der Versicherten zu
verzeichnen. Für die GKV ist dies insgesamt eine bedrohliche
Situation, wenn der Wettbewerb weiter erodiert. In manchen
Bundesländern besteht schon jetzt eine besorgniserregende
Marktkonzentration mit allen negativen Folgen. So liegt der
Marktanteil der AOK in Bayern bei 41 Prozent, in Sachsen gar bei 56
Prozent. In sieben von sechzehn Bundesländern überschreiten die
Ortskrankenkassen bereits jetzt die Schwelle von einem Drittel
Markanteil, ab der kartellrechtlich eine einzelmarktbeherrschende
Stellung vermutet wird.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des
öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und
ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband
Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,1 Millionen
Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben knapp 2,4 Millionen
Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind.
Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen
GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.
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Datum: 06.09.2018 - 11:31 Uhr
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