In Städten wächst die Gefahr von Wildunfällen
(ots) - Mehr als 250.000 Wildunfälle ereignen sich jedes
Jahr auf deutschen Straßen. Besonders bei Fahrten in der Dämmerung
ist die Gefahr groß, dass plötzlich ein Wildschwein oder Reh im
Scheinwerferlicht steht. Auch in Städten häufen sich Unfälle mit
Waldtieren, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.
Auf der Suche nach guten Futterplätzen
Da das Nahrungsangebot in Wohngebieten und Parks groß und leichter
zugänglich als im Wald ist, fühlen sich besonders Wildschweine immer
häufiger in Städten heimisch - sogar in dicht bewohnten Gebieten.
"Autofahrer müssen sich daher auch außerhalb von Landstraßen auf
Wildtiere einstellen", sagt Karl Walter, Abteilungsdirektor
Kfz-Schaden bei der R+V Versicherung.
Riskante Ausweichmanöver vermeiden
Der R+V-Experte rät, besonders in waldnahen Stadtgebieten langsam
und vorsichtig zu fahren. "Die gefährlichste Zeit ist die Morgen- und
Abenddämmerung, weil Autofahrer Gefahrensituationen dann oft zu spät
erkennen. Wenn die Reaktionszeit nicht ausreicht, kommt es zu einem
Zusammenprall." Taucht ein Tier am Straßenrand auf, sollten
Autofahrer bremsen, abblenden und hupen - dabei aber unbedingt auf
den nachfolgenden Verkehr achten. Falls sich der Crash mit dem Wild
nicht vermeiden lässt, heißt es: Lenkrad gut festhalten, bremsen und
versuchen, das Tier nicht frontal zu treffen. Sonst besteht die
Gefahr, dass es die Windschutzscheibe durchschlägt. Ausweichmanöver
sind nicht ratsam, da sie unter Umständen gefährlicher sind als ein
kontrollierter Zusammenstoß, vor allem, wenn es sich um kleinere
Tiere wie Fuchs oder Hase handelt.
Was tun nach einem Zusammenstoß?
Nach einem Wildunfall gilt zunächst: Unfallstelle sichern und das
tote Tier an den Straßenrand ziehen. Nur von Wildschweinen sollten
Autofahrer die Finger lassen. Wenn sie den Aufprall überlebt haben,
können sie aggressiv werden. Auf keinen Fall dürfen Autofahrer
angefahrenes Wild einfach mitnehmen. Das gilt als Wilderei und wird
strafrechtlich verfolgt. Jeder Wildunfall muss zudem der Polizei
gemeldet werden. Das R+V-Infocenter rät, sich eine Bestätigung für
die Versicherung ausstellen zu lassen. Auch Fotos sind als Beweis
nützlich. Weiterer Tipp: Lieber erst in die Waschstraße fahren, wenn
die Versicherung grünes Licht gegeben hat - falls sie einen Gutachter
schickt.
Versicherung schnell informieren
In der Regel bezahlt die Teilkaskoversicherung den Schaden bei
einem Wildunfall. Voraussetzung ist allerdings in vielen Fällen, dass
es sich um einen Zusammenstoß mit "Haarwild" handelt, also zum
Beispiel Reh, Wildschwein, Fuchs oder Hase. Wer einem Nutz- oder
Haustier ausweicht, bekommt den Schaden über die
Vollkaskoversicherung ersetzt - es sei denn die Teilkaskoversicherung
deckt Unfälle mit Tieren aller Art. Zudem leistet sie, wenn das
Ausweichmanöver einen größeren Schaden verhindert hat. Das ist vor
allem bei großen Tieren der Fall. Grundsätzlich sollte die
Versicherung immer so schnell wie möglich über den Unfall informiert
werden.
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Datum: 04.09.2018 - 11:45 Uhr
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