Rheinische Post: Zahmer Umbruch
(ots) - Die Revolution im deutschen Fußball findet
nicht statt. Das konnte auch niemand erwarten. Die Ergebnisse der
Analyse, die Bundestrainer Joachim Löw gut acht Wochen nach dem
blamablen Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft, vorlegte, sind keine
Sensationen. Löw verlangt künftig wieder jenen Enthusiasmus, der
seine Elf in zwölf gemeinsamen Jahren an die Weltspitze gebracht hat,
und er will eine variablere Spielweise. Wichtiger ist, dass der
Bundestrainer öffentlich Fehler eingestand. Der größte war seine
Selbstgefälligkeit. Er gab zu, dass es ihm nicht gelungen sei, jenes
Feuer zu entfachen, das selbst für Siege über vermeintliche kleinere
Nationen nötig sei. "Das wäre meine Aufgabe gewesen", sagte Löw.
Anständig. Darüber hinaus vertraut der Bundestrainer auf die
Selbstheilungskräfte seines Teams. Für den Umschwung sollen jene
sorgen, die gemeinsam mit Löw in Russland versagt haben. Niemand
weiß, ob das gelingt. Aber sicher ist, dass die kleine
Schicksalsgemeinschaft Löw/DFB-Auswahl unter besonderer Beobachtung
durch die Öffentlichkeit steht. Das hat der Coach selbst erkannt.
Immerhin.
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Datum: 29.08.2018 - 20:37 Uhr
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