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Buchpremiere in Berlin - die große Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert von Konrad H. Jarausch - weitere Veranstaltungen in München und Frankfurt

ID: 1643458


(ots) -
Die große Geschichte des 20. Jahrhunderts erzählt Konrad H.
Jarausch in seinem neuen Buch "Zerrissene Leben. Das Jahrhundert
unserer Mütter und Väter". Im Mittelpunkt seines neuen Ansatzes
stehen die Lebenszeugnisse von 80 normalen Deutschen, die ihr Leben
aufgeschrieben haben. Aus den Lebenserinnerungen von Ost- und
Westdeutschen, Frauen und Männern, Tätern und Opfern setzt Jarausch
das Mosaik der kollektiven Erinnerungen einer ganzen Generation
zusammen. Buchvorstellungen sind in Berlin, München und auf der
Frankfurter Buchmesse geplant.

»Zerrissene Leben. Das Jahrhundert unserer Mütter und Väter« von
Konrad H. Jarausch

Wer in der Weimarer Republik geboren ist, kann das gesamte 20.
Jahrhundert überblicken. Die Erzählungen von Eltern und Großeltern
aus der Kaiserzeit und dem Ersten Weltkrieg sind genauso präsent wie
der Aufstieg des Nationalsozialismus, die Schrecken des Zweiten
Weltkrieges, die Teilung Deutschlands, der Kalte Krieg und die
Wiedervereinigung. Immer wieder musste die "Generation Weimar" sich
den neuen Gegebenheiten anpassen.

Viele, die diese Brüche durchstehen mussten, reflektierten im
Ruhestand nach der Wiedervereinigung über ihr Leben. Die Motivation
für autobiografische Schriften klingen ähnlich: den Nachkommen
hinterlassen, was man erlebt hat und von den Geschehnissen Zeugnis
ablegen. Die eigene Rolle in der Diktatur wurde von vielen
hinterfragt. Während die Generation unschuldig am Aufstieg des
Nationalsozialismus war, wurden doch viele zu Komplizen der
Konsequenzen daraus. So hatte die Zugehörigkeit zur Hitlerjugend oder
dem Bund Deutscher Mädel auch für Jugendliche aus kritischen
Elternhäusern einen hohen Reiz - man wollte dabei sein, wegen der
Kameradschaft, den Ausflügen, den Gemeinschaftserlebnissen.
Gleichzeitig erlebten jüdischen Mitschüler ihre Ausgrenzung; Zeugnis




konnten nur die Überlebenden ablegen.

Sehr verschiedene Lebensläufe hat Konrad H. Jarausch
zusammengetragen, gebrochene Biografien: von glühenden Nazis bis zu
jüdischen Holocaust-Opfern, von politischen Wendehälsen bis zu
unpolitischen Zeitgenossen. Darunter sind bekannte Namen wie Joachim
Fest, Fritz Stern, Dorothee Sölle oder Ruth Klüger ebenso wie
gänzlich unbekannte.

Die Autobiografien der Deutschen legen ein Selbstzeugnis ab vom
Umgang mit den verschiedenen politischen Systemen, dem
Nationalsozialismus, dem Kommunismus und der Bundesrepublik. Durch
die teilweise überraschende Selbstreflexion, die Fehler und
Schwächen, Verstrickung, Scham und Schuld nicht ausspart, kamen die
Deutschen zu der Erkenntnis, dass sich Diktatur, Krieg und Holocaust
nicht wiederholen durften. Konrad H. Jarausch lernte aus seiner
Beschäftigung mit den Autobiografien der Zeitzeugen, dass nicht
alleine die öffentliche Erinnerungskultur zur Festigung der
Demokratie in Deutschland führte. Jarausch hält fest, dass erst der
schmerzhafte Prozess der Selbsthinterfragung, das Weitergeben der
individuellen Erlebnisse aus Krieg und Diktatur, die Deutschen zu
überzeugten Demokraten werden ließ.

"Der kritische Konsens über die deutsche Vergangenheit wird aber
nur solange halten können, wie die abschreckenden Erfahrungen des 20.
Jahrhunderts in lebendiger Erinnerung bleiben.", konstatiert
Jarausch.

Das Buch erscheint am 13. September 2018 bei wbg Theiss. Trailer
zum Buch: https://www.youtube.com/watch?v=07g_LKEOEnE

Buchvorstellungen in Berlin, München und auf der Frankfurter
Buchmesse

24.9.2018, 18.30 Uhr
Denkerei, Oranienplatz 2, 10999 Berlin Kreuzberg
Konrad H. Jarausch im Gespräch mit Michael Wildt
(Humboldt-Universität, Berlin)
Moderation: Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Eintritt EUR 6 / ermäßigt EUR 4

25.9.2018, 19 Uhr
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München
Moderation: Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung
Eintritt frei

13.10.2018, 13 Uhr
Frankfurter Buchmesse, Lesezelt

Über das Buch

Konrad H. Jarausch
Zerrissene Leben. Das Jahrhundert unserer Mütter und Väter
Aus dem Engl. von Thomas Bertram. 2018. 448 S. mit etwa 30 s/w Abb.,
Bibliogr., geb. mit SU.
wbg Theiss, Darmstadt.
978-3-8062-3787-0
Gebundener Ladenpreis: EUR 29,95

Über den Autor

Konrad H. Jarausch, Jg. 1941, ist Lurcy Professor of European
Civilization an der University of North Carolina at Chapel Hill.
Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn wiederholt nach
Deutschland (Saarbrücken, Göttingen, Bielefeld, Leipzig und Potsdam).
Von 1998 bis 2006 leitete er zusammen mit Christoph Kleßmann bzw.
Martin Sabrow das Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in
Potsdam. Rund 50 Bücher zur deutschen und europäischen Geschichte hat
er publiziert, zuletzt erschien: Out of Ashes. A New History of
Europe in the Twentieth Century.

Über die wbg

Die wbg ist eine Gemeinschaft für Entdeckungsreisen in die Welt
des Wissens. Sie fördert und publiziert Wissenschaft und Bildung im
Bereich der Geisteswissenschaften und bietet Gleichgesinnten ein
Forum für wissenschaftliche und öffentliche Debatten. Der
gemeinnützige Fokus des Vereins ermöglicht es, Themen sichtbar zu
machen, die Wissenschaft und Gesellschaft bereichern. In den
Verlags-Labels der wbg erscheinen jährlich rund 120 Publikationen,
die von wbg-Mitgliedern als Wertegemeinschaft ermöglicht werden. Die
Themen reichen von Geschichte, Archäologie bis zu Philosophie und
Theologie sowie Geo- und Naturwissenschaften. Alle erzielten Gewinne
fließen in neue Projekte zurück. Weitere Informationen zum
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Pressekontakt:
Christina Herborg
wbg Theiss
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 06151-3308-161
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E-Mail: herborg(at)wbg-verlage.de

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Datum: 28.08.2018 - 09:51 Uhr
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