Rheinische Post: Rente nicht für
Populismus geeignet
Kommentar Von Jan Drebes
(ots) - Die SPD-Führung hat verstanden, möchte man
meinen. Da spielen Finanzminister Scholz und Parteichefin Nahles in
der Rentenfrage frei auf, treiben die Union vor sich her, fordern
eine Stabilisierung des Rentenniveaus über die Vereinbarungen im
Koalitionsvertrag hinaus. Nun zeigt die erste Umfrage nach Beginn der
Debatte sogar vorsichtig nach oben für die SPD. Vom Ende der Talsohle
zu sprechen, ist aber noch viel zu früh. Und die SPD muss aufpassen,
sich nicht auf einen Populismuswettbewerb mit der AfD einzulassen.
Deren Ankündigung, bei den Wahlen im Osten im nächsten Jahr auf
soziale Themen zu setzen, treibt den übrigen Parteien den Schweiß auf
die Stirn. Die SPD muss ihr Profil schärfen, die Rente wäre dafür
geeignet. Doch bei den aktuellen Forderungen fehlt von einer
Finanzierungsstrategie jede Spur. Und so erwecken Scholz und Nahles
auch den Eindruck eines Schnellschusses, obwohl die AfD noch gar kein
Rentenkonzept vorgelegt hat und ihr Vorsitzender Alexander Gauland
dazu jüngst peinlich wenig sagen konnte. Die Strategie der SPD kann
nur gelingen, wenn sie seriös bleibt. Alles andere verbietet sich bei
einem so wichtigen Thema, die Herausforderungen der
Generationengerechtigkeit sind dafür viel zu groß.
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Datum: 26.08.2018 - 20:37 Uhr
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