EU-Milchexporte in Drittländer: Die Nachfrage wächst / Importprodukte in Entwicklungs- und Schwellenländern sehr geschätzt (FOTO)
(ots) -
Im Jahr 2017 exportierten deutsche Molkereien Butter in
Drittländer vornehmlich in die USA, in den Iran und nach Japan. Für
die EU insgesamt waren die USA, Saudi-Arabien und China die
wichtigsten Abnehmerländer für Butter. Europäisches Magermilchpulver
wurde im Wesentlichen von Algerien, China, Indonesien, Philippinen,
Ägypten, Mexiko und Vietnam importiert. "Der wesentliche Anteil der
von deutschen Molkereien exportierten Milchprodukte entfällt nicht
auf die am wenigsten entwickelten Länder, sondern auf Industrie- und
Schwellenländer", sagt Professor Dr. Sebastian Hess von der
Christian-Albrechts-Universität, Kiel.
In einem Beitrag auf www.dialog-milch.de macht der Experte
deutlich, dass für die Beurteilung der Milchexporte aus der EU eine
differenzierte Sichtweise erforderlich ist. "In vielen Schwellen- und
Entwicklungsländern existiert, insbesondere in urbanen
Ballungsräumen, eine wachsende Nachfrage nach verarbeiteten
Nahrungsmitteln, die sich zunehmend von der Versorgung mit
traditionell verarbeiteten Nahrungsmitteln aus dem Hinterland
entkoppelt", berichtet Hess. In der Folge seien importierte und
inländische Milchprodukte in den Augen der dortigen Verbraucher keine
gleichwertigen Nahrungsmittel, sondern Importprodukte würden zum Teil
als qualitativ höherwertig, sicherer oder attraktiver angesehen.
Wenn es darum gehe, die Milcherzeuger in den importierenden
Ländern zu unterstützen, sei für ihn eine Anhebung des dortigen
Preisniveaus - etwa durch höhere Einfuhrzölle - kaum sinnvoll.
"Stattdessen dürfte die Zukunft der Milchproduktion in vielen
Entwicklungs- und Schwellenländern eher in einer Modernisierung ihrer
Milch-Wertschöpfungsketten liegen, wobei - wie überall - konsequent
auf die Erzeugung qualitativ hochwertiger und in den Augen der
Verbraucher hinreichend attraktiver Produkte gesetzt werden muss."
Dabei könnten ausländische Direktinvestitionen und ein entsprechender
Technologie- und Wissenstransfer sicherlich wirksam unterstützen, so
Hess.
Die vollständigen Ausführungen von Professor Hess sowie
Stellungnahmen von Ottmar Ilchmann, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL), und Karsten Schmal, Deutscher Bauernverband
(DBV), zum Für und Wider von Milchexporten aus Europa finden Sie
unter http://ots.de/X8TRKU.
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Forum für Informationen, Hintergründe, Argumentationen und
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und die Milchwirtschaft. Die Dialoginitiative wird von den
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Niedersachsen getragen und soll unter anderem komplexere Sachverhalte
verständlich aufbereiten. Ziel ist es, bei kontrovers diskutierten
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Datum: 24.08.2018 - 12:29 Uhr
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