Erstes Halbjahr 2018 / Rentenbank: Förderkredite für Maschinen und Gebäude besonders gefragt, Flaute bei Windkraftfinanzierungen (FOTO)

(ots) -
Im ersten Halbjahr 2018 vergab die Landwirtschaftliche Rentenbank
zinsgünstige Programmkredite in Höhe von 3,3 Mrd. Euro (erstes
Halbjahr 2017: 3,6 Mrd. Euro). Der Rückgang ist fast ausschließlich
auf rückläufige Finanzierungen von Windkraftanlagen zurückzuführen.
Ein höheres Neugeschäft erreichte die deutsche Förderbank für die
Agrarwirtschaft und den ländlichen Raum dagegen in ihren
Fördersparten "Agrar- und Ernährungswirtschaft" sowie "Ländliche
Entwicklung".
"Mit unseren Förderprogrammen unterstützen wir die Agrarwirtschaft
und den ländlichen Raum. Beides ist für eine ausgewogene Entwicklung
unserer gesamten Wirtschaft und Gesellschaft unerlässlich", so Horst
Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank.
Förderneugeschäft leicht gesunken
In der Fördersparte "Landwirtschaft" ging das Neugeschäft im
ersten Halbjahr 2018 um 5 % auf 1,0 Mrd. Euro zurück. Während die
Finanzierungen für Maschinen auf 288 Mio. Euro (279 Mio. Euro)
stiegen, lagen Gebäudefinanzierungen mit 377 Mio. Euro nahezu auf
Vorjahresniveau (380 Mio. Euro). Finanzierungen für Flächenkäufe
sanken dagegen auf 237 Mio. Euro (271 Mio. Euro).
Das Neugeschäft in der Fördersparte "Agrar- und
Ernährungswirtschaft" stieg deutlich um 44 % auf 637 Mio. Euro (443
Mio. Euro), insbesondere weil Finanzierungen für Maschinen und
Gebäude stärker gefragt waren.
Das Neugeschäft in der Fördersparte "Ländliche Entwicklung" lag
mit 803 Mio. Euro ebenfalls deutlich über dem Niveau des
Vorjahreszeitraums (533 Mio. Euro). Ursache dafür war die höhere
Nachfrage der Landesförderinstitute nach Globaldarlehen der
Rentenbank, mit denen hauptsächlich Infrastrukturmaßnahmen im
ländlichen Raum finanziert werden.
In der Fördersparte "Erneuerbare Energien" war das Neugeschäft
dagegen erwartungsgemäß rückläufig und verringerte sich auf 669 Mio.
Euro (1 481 Mio. Euro). Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) führten insbesondere zu einem deutlichen Rückgang der
Windkraftfinanzierungen. Mit 270 Mio. Euro (1 241 Mio. Euro) lag hier
das Neugeschäft nur noch bei rund 22 % des im ersten Halbjahr 2017
erreichten Niveaus.
Das gesamte Förderneugeschäft, das neben den Programmkrediten auch
die Refinanzierung von Banken, Sparkassen und Gebietskörperschaften
mit Bezug zum ländlichen Raum über Namenspapiere,
Schuldscheindarlehen und Wertpapiere enthält, ging im Vergleich zum
ersten Halbjahr 2017 um knapp 22 % auf 5,2 Mrd. Euro zurück.
Euro bleibt wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im
ersten Halbjahr 2018 7,8 Mrd. Euro (7,2 Mrd. Euro) mit Laufzeiten von
mehr als zwei Jahren an den Kapitalmärkten auf. Damit erreichte die
Bank bereits mehr als zwei Drittel ihres für 2018 geplanten
Emissionsvolumens von 11 Mrd. Euro. Die wichtigste Emissionswährung
blieb der Euro. Sein Anteil betrug unverändert 63 % an der
Mittelaufnahme, gefolgt vom US-Dollar mit 22 % (12 %) und dem
Australischen Dollar mit 6 % (11 %). Mit 37 % (43 %) blieben
Geschäftsbanken die wichtigsten Investoren, gefolgt von Zentralbanken
mit 31 % (41%).
Bilanzsumme nahezu konstant
Mit 90,2 Mrd. Euro lag die Bilanzsumme Ende Juni 2018 in etwa auf
dem zum Jahresende 2017 erreichten Niveau (90,8 Mrd. Euro). Die
Forderungen an Kreditinstitute einschließlich der Barreserve stiegen
auf 60,8 Mrd. Euro (60,6 Mrd. Euro) und erreichten einen Anteil von
67 % (67 %) an der Bilanzsumme. Die verbrieften Verbindlichkeiten
bildeten mit 76,1 Mrd. Euro (76,9 Mrd. Euro) bzw. einem Anteil von 84
% (85 %) den größten Einzelposten auf der Passivseite der Bilanz. Das
Eigenkapital (ohne Zwischengewinn) einschließlich des Fonds für
allgemeine Bankrisiken betrug am 30.06.2018 4 430,1 Mio. Euro und lag
damit um 15,3 Mio. Euro bzw. 0,3 % unter dem Niveau zum Jahresultimo
2017, bedingt durch die Ausschüttung des Bilanzgewinns 2017.
Ertragsentwicklung weiter zufriedenstellend
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung lag im
ersten Halbjahr 2018 mit 104,1 Mio. Euro 7,5 % unter dem
entsprechenden Halbjahreswert 2017 (112,5 Mio. Euro).
Der Zinsüberschuss sank um 4,3 % auf 146,2 Mio. Euro (152,8 Mio.
Euro). Ursache hierfür war insbesondere das rückläufige Zinsergebnis
im Segment Kapitalstockanlage, in dem die Wiederanlagesätze fälliger
Eigenmittelinvestitionen nicht mehr das Niveau früherer Anlagen
erreichten. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich geringfügig um
1,5 % auf 34,6 Mio. Euro, verursacht u.a. durch gestiegene
Aufwendungen für Personal und Bankenaufsicht.
Der Zwischengewinn lag mit 104,4 Mio. Euro (188,4 Mio. Euro)
deutlich unter dem Wert der Vorjahresperiode, da diese von positiven
Einmaleffekten in Höhe von 75,9 Mio. Euro geprägt war.
Kapitalquoten weiter erhöht
Die Rentenbank hat ihre Kapitalquoten auf Basis der
EU-Bankenverordnung (CRR) im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum
Jahresultimo 2017 weiter leicht gesteigert. Die Kernkapitalquote
stieg auf 28,4 % (27,8 %) und die Gesamtkapitalquote auf 30,0 % (29,7
%). Die Quoten lagen damit weiterhin deutlich über den für die
Rentenbank geltenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
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Datum: 23.08.2018 - 10:16 Uhr
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