NABU: Fledermausschutz beginnt vor der Haustür / Batnight 2018: Fledermäuse kennenlernen und live erleben
(ots) - Fledermäuse fliegen lautlos durch die Nacht
und lassen sich tagsüber für gewöhnlich nicht blicken. Doch
Fledermäuse sind allgegenwärtig. Sie sind Nachbar, Untermieter oder
gar Mitbewohner - wenngleich auch unbemerkt. Bei der 22.
Internationalen Batnight am 25. und 26. August kann man auf über 200
NABU-Veranstaltungen die Tiere erleben und mehr über ihr Leben
erfahren.
Viele unserer heimischen Arten finden Quartiere an Gebäuden. Die
so genannten spaltenbewohnenden Fledermäuse bewohnen Lüftungsschlitze
im Mauerwerk und Fugen, sie leben hinter Fassadenplatten, in
Rollladenkästen oder hinter Blechverkleidungen. Die Stadt bietet
viele Möglichkeiten, Ersatz für natürliche Quartiere wie Felsspalten
oder abstehende Rinde zu finden.
"Doch die unbedachte Modernisierung von Fassaden und Dächern
zerstört wichtige Fledermausquartiere. Deshalb müssen frühzeitig
Ersatz- oder Erhaltungsmaßnahmen geplant und an gleicher Stelle
umgesetzt werden", sagt NABU-Fledermausexperte Sebastian Kolberg.
Hauptursache für die Gefährdung der 25 heimischen Fledermausarten
ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Alte Bäume, die in ihren
Höhlen und Ritzen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend.
Fugen und Spalten an Gebäuden werden häufig ersatzlos wegsaniert.
Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden. Diese sind eine Ursache für
das Insektensterben. Pestizide zerstören somit die Nahrungsgrundlage
der Fledermäuse und vergiften die Tiere über die Nahrungskette.
"Negative Auswirkungen auf unsere Fledermausbestände sind daher nicht
auszuschließen", so Kolberg.
Zur NABU-Hauptveranstaltung der Batnight lädt in diesem Jahr der
NABU Rheinland-Pfalz in das Mayener Grubenfeld in der Vulkaneifel
ein. Höhepunkt der Veranstaltung ist, Fledermäuse in einem alten
Basaltstollen live erleben zu können. Das Mayener Grubenfeld ist mit
50.000 überwinternden Fledermäusen eines der bedeutendsten
Winterquartiere Mitteleuropas.
NABU-Gruppen in ganz Deutschland informieren zur Batnight über die
Welt der Fledermäuse, machen bei Nachtwanderungen die lautlos
fliegenden Tiere mit dem so genannten Batdetektor hörbar und
erklären, was für den Erhalt ihrer Lebensräume notwendig ist.
Veranstaltet wird die Internationale Batnight von EUROBATS, dem
Europäischen Büro für Fledermausschutz. In Deutschland wird sie vom
NABU organisiert. Mit der Aktion soll auf die Bedrohung der Tiere
aufmerksam gemacht werden. In Deutschland sind vier Arten stark
gefährdet, drei sind sogar vom Aussterben bedroht. Zwölf weitere sind
gefährdet, stehen auf der Vorwarnliste oder es gibt nicht genug
Daten, um ihre Gefährdung genau einschätzen zu können.
Weitere Informationen zur Batnight unter www.batnight.de
Pressebilder unter www.nabu.de/pressebilder_fledermaus
Alle Termine auf einen Blick gibt es unter:
www.nabu.de/aktionenundprojekte/batnight/termine
Mehr Information zu Fledermäusen: www.NABU.de/Fledermaus
Fledermausfreundlich gärtnern: www.NABU.de/fledermausgarten
Für Rückfragen:
Sebastian Kolberg, NABU-Fledermausexperte, Tel. 030-284984-1635,
E-Mail: Sebastian.Kolberg(at)NABU.de
Nicole Flöper, NABU-Pressestelle, Tel.: +49(0)30-284984-1958, E-Mail:
Nicole.Floeper(at)NABU.de
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Datum: 22.08.2018 - 11:20 Uhr
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