Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ruhrtriennale
(ots) - Darf Kunst politisch sein? Vielleicht sogar
provokant? Und gibt es jemanden, der das ernsthaft bezweifeln
würde? Bei der Ruhrtriennale wurde darüber tatsächlich diskutiert.
Nach dem Hin und Her um zwei umstrittene Musikgruppen bestand
dazu Anlass - und wegen der Absage einer israelkritischen Band
auch Gelegenheit. Selbstverständlich hat die Kunst jedes Recht,
politisch und provokant zu sein. Aber das wollte Intendantin
Stefanie Carp ursprünglich ja gar nicht unter Beweis stellen. Es
war vielmehr fahrlässige Blauäugigkeit, mit der sie den Völkermord
an den Armeniern im Programmheft zur »Umsiedlung« werden ließ. Und
das Kürzel BDS, das für die antiisraelische Bewegung steht, die
Boykott, Deinvestment und Sanktionen fordert, will die Intendantin
nie zuvor gehört haben. Man fragt sich: Wer berät diese Frau? Und
weiß sie, wie man googelt? Nach diesen Misstönen bleibt
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dem Festival fern. Das Gelände
ist politisch vermint. Ob Laschet nächstes Jahr wieder hingeht? Und
ist Stefanie Carp dann noch Intendantin? Es gibt Fragen, die lassen
sich nicht so leicht beantworten.
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Datum: 19.08.2018 - 21:30 Uhr
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