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Der Davis Cup wird reformiert - DTB-Präsident Klaus: "Eine herbe Enttäuschung"

ID: 1640464


(ots) - Einer der traditionsreichsten
Team-Wettbewerbe im weltweiten Sport wird ab dem Jahr 2019 in einem
vollkommen neuen Format stattfinden. Der klassische Davis Cup, so wie
er seit 118 Jahren ausgetragen wird, ist am Ende dieser Saison
buchstäblich Geschichte. Im Rahmen der jährlichen Generalversammlung
der International Tennis Federation (ITF) in Orlando stimmten am
Donnerstagmorgen Ortszeit die Vertreter der 147 anwesenden
Mitgliedsnationen über die umstrittenen Pläne des ITF-Präsidenten
David Haggerty ab. Am Ende setzten sich die Befürworter der geplanten
"Radikal-Reform" mit 71,4 Prozent der Stimmen durch. Dagegen
votierten 28,5 Prozent - damit ist die nötige Zweidrittelmehrheit
gegeben.

"Für uns ist das Ergebnis eine herbe Enttäuschung, die uns erst
einmal fassungslos macht. Wir sind bis zum Schluss davon ausgegangen,
dass die Mehrheit der Mitgliedsnationen vernünftig und mit Bedacht
abstimmen würde. Wir haben stets betont, dass wir gewisse Anpassungen
im Davis Cup für notwendig erachten - aber keine Reform, die den
etablierten Wettbewerb abschafft", sagt Ulrich Klaus, Präsident des
Deutschen Tennis Bundes, der in Orlando für den deutschen Dachverband
gegen die Reform stimmte.

Das nun beschlossene neue Format, das bereits ab 2019 ausgetragen
wird, sieht eine Qualifikationswoche im Februar mit Heim- und
Auswärtsspielen sowie eine Endrunde für die besten 18 Teams an einem
neutralen Ort vor - im Anschluss an die ATP World Tour Finals im
November. Die ITF verspricht Einnahmen in Milliardenhöhe durch die
Investmentgruppe Kosmos, mit dem spanischen Fußballstar Gerard Piqué
an der Spitze - angeblich drei Milliarden Dollar in den nächsten 25
Jahren. Konkrete Zahlen und transparente Hintergründe zu der
geplanten Finanzierung wurden im Vorfeld der Abstimmung nicht
veröffentlicht.





"Diese Entscheidung bedeutet, dass man möglicherweise über Jahre
hinweg kein Heimspiel mehr austragen wird. Heim- und Auswärtsspiele
abzuschaffen und den Davis Cup derart in seinen Grundfesten zu
verändern, ist ein falscher und viel zu radikaler Ansatz. Auch die
fehlende Transparenz und das undurchsichtige Vorgehen des
Weltverbandes kritisieren wir scharf", sagt Klaus. Der 68-Jährige
weiter: "Der Davis Cup wird sich durch das neue Format
bedauerlicherweise von den Tennisfans entfernen. Wir haben immer
betont, dass dies nicht passieren darf - auch dann nicht, wenn
gleichzeitig mit großen Geldbeträgen gelockt wird.

Leider wurde in Orlando fast ausschließlich über Geld und kaum
über den Sport diskutiert." Klaus trat in den vergangenen Monaten
regelmäßig als einer der internationalen Wortführer für den Erhalt
des etablierten Formates mit Heim- und Auswärtsspielen auf.

Auch der deutsche Davis Cup-Kapitän Michael Kohlmann bedauert das
Ergebnis. "Die geplante Reform zerstört die lange Tradition eines der
wichtigsten Wettbewerbe im Welttennis unwiderruflich. Für Spieler und
Betreuer sind Heim- und Auswärtsspiele die wesentlichen Faktoren, die
den Davis Cup besonders machen. Die eigene Nation in einem Heimspiel
zu vertreten, vor tausenden begeisterten Fans, gehört für jeden Profi
zu den Karriere-Highlights. Es ist für uns schwer vorstellbar, dass
dieser Charakter mit dem neuen Format erhalten bleibt." Ergänzend
kritisiert Kohlmann auch den Zeitpunkt der Finalrunde am Ende der
Saison: "Pause und Saisonvorbereitung werden durch den Termin weiter
verkürzt. Für die Spieler steigt dadurch auch die Gefahr von
Verletzungen und Ausfallzeiten."

Neben diversen großen Verbänden kritisieren auch die
Spielergewerkschaft ATP sowie eine Vielzahl an Profis die
Reform-Pläne. Über das weitere Vorgehen und die Umsetzung der
Reformpläne hat die ITF bislang nicht informiert.



Pressekontakt:
Pressestelle Deutscher Tennis Bund e.V.
Hallerstr. 89 
20149 Hamburg
Telefon: 040/41178 - 253
Telefax: 040/41178 - 255
Email:  presse(at)tennis.de
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Datum: 16.08.2018 - 16:52 Uhr
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