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Pestizide, Partykeller und ein Phönix / Campacts Transparenzbericht 2017: weniger Einnahmen - mehr Unterstützung (FOTO)

ID: 1640247


(ots) -
Das vergangene Jahr war für die Bürgerbewegung Campact ein zähes.
Langer Wahlkampf und noch längere Regierungsbildung - das machte die
Kampagnenarbeit des 60-köpfigen Teams aus Verden herausfordernd. 2017
haben 1,91 Mio. Bürgerinnen und Bürger die Organisation für
progressive Politik unterstützt (2016: 1,88 Mio.). Campact nahm 8,4
Mio. Euro ein (2016: 8,9 Mio. Euro). Damit ist die Summe gesunken,
aber der Zuspruch gewachsen. Die Zahl der Förderinnen und Förderer,
die die Organisation regelmäßig finanziell unterstützen, stieg im
Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 60.169. Campact erhielt
von 78.571 Spenderinnen und Spendern Geld für die Kampagnen, in der
Mehrheit unter 250 Euro/Jahr: echte Schwarmfinanzierung. Öffentliche
Gelder und Spenden von Unternehmen lehnt Campact ab. Alle Daten
finden sich im Transparenzbericht 2017, den die Organisation heute
vorstellt.

Im Wahljahr 2017 hat Campact bundesweit über 1.200 Diskussionen in
Cafés, Küchen und Partykellern über den richtigen Weg zu mehr
Demokratie und Bürgerrechten angeregt. Über 75.000 Campact-Aktive
stimmten online über einen "Kompass für progressive Politik" ab. "Das
war unser Zeichen gegen plumpen Rechtspopulismus. Aufwändig, aber
wichtig", sagt Felix Kolb, Campact-Geschäftsführer. Ein Erklärvideo
zu Rechtsextremismus erreichte 2017 durch Teilen und Liken auf
Facebook 2,4 Mio. Menschen. Campacts Kampagnen polarisieren. Rund
2.000 Arbeitsstunden im Jahr fließen in die Bearbeitung der
Kommentare in den Sozialen Medien. Jeder Post (Beitrag) hat
durchschnittlich 200 Kommentare, zwei Drittel konstruktiv, ein
Drittel verstößt gegen die Regeln der Netiquette bis hin zur
Volksverhetzung. "Am Thema Hass im Netz bleiben wir dran", so Kolb.
"Gerade haben wir eine Kampagne gegen Hate Speech gestartet -
zunächst als Pilot in Hessen."





Von allen Themen erhielt 2017 die Arbeit zur Ökologischen
Agrarpolitik mit 928.000 Euro das meiste Geld. Campact unterstützte
damit maßgeblich den europaweiten Widerstand gegen das Totalherbizid
Glyphosat. Innerhalb von vier Monaten sammelte die Organisation im
Bündnis über 1,3 Millionen Unterschriften gegen eine weitere
Zulassung. Das Pestizid beschleunigt das Artensterben und steht im
Verdacht Krebs auszulösen. Ganz aktuell verurteilte am Wochenende ein
Gericht in San Francisco den Hersteller Monsanto zur Zahlung von 253
Mio. Euro Schadensersatz an einen Krebskranken."Glyphosat hat keine
Zukunft mehr. Das ist auch unser Verdienst. Wir brauchen ökologische
und regional angepasste Landwirtschaft und keine Agrarkonzerne und
ihre Totalherbizide", sagt der Campact-Geschäftsführer.

In diesem Jahr war der Brandanschlag im Januar das bisher
einschneidendste Ereignis. Das Campact-Lager brannte bis auf die
Grundmauern nieder. Täter weiter unbekannt. 2.500 Aktionsmittel vom
übergroßen Politiker-Kopf bis zur TTIP-Fahne wurden vernichtet und
damit 14 Jahre Organisationsgeschichte. "Aber wir haben sehr viel
Solidarität erfahren und konnten vieles neu anschaffen", sagt Felix
Kolb. "Es ist ein wenig wie mit dem Phönix aus der Asche." So warten
unter anderem die Großmasken von Angela Merkel, Andrea Nahles und
Julia Klöckner bereits wieder auf ihren nächsten Einsatz.



Pressekontakt:
Svenja Koch, Pressesprecherin Campact e.V., Tel.: 04231 957 590,
koch(at)campact.de

Original-Content von: Campact e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 16.08.2018 - 10:30 Uhr
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