Negativpreis: Niederländischer Schweinezüchter und Schweinehochhaus-Betreiber Michiel Taken ist größter deutscher Tierquäler 2018
(ots) - Das Deutsche Tierschutzbüro vergibt den
Preis der Herzlosigkeit in diesem Jahr an Michiel Taken,
Schweinezüchter und unter anderem Betreiber des Schweinehochhauses in
Maasdorf (Sachsen-Anhalt). Die Tierrechtler zeichnen den Landwirt
wegen der skandalösen Zuständen im Schweinehochhaus und der nicht
gezeigten Einsicht gegenüber nötigen Veränderungen aus. "Die Zustände
im Schweinehochhaus sind und waren schon immer unverantwortlich. Doch
selbst die immer wieder aufgedeckten Skandale haben zu keinerlei
Einsicht bei Michiel Taken geführt - damit hat er den Preis der
Herzlosigkeit mehr als verdient", so Jan Peifer,
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Taken folgt auf
die Warenhauskette Breuninger, die den Preis im vergangenen Jahr für
den Verkauf und die Promotion von Pelz erhalten hatte.
Das Deutsche Tierschutzbüro fordert wegen der wiederholten
Verstöße gegen Tierschutzgesetze ein Tierhalteverbot für Michiel
Taken, der Landwirt und seit vielen Jahren in der Schweinezucht tätig
ist. Allein in Deutschland ist er in ein größeres Firmengeflecht an
Betrieben der Nutztierindustrie als Geschäftsführer oder Teilhaber
involviert. Gegen das sechsstöckige Schweinehochhaus demonstriert das
Deutsche Tierschutzbüro inzwischen seit mehreren Jahren und fordert
die Schließung. 2015 stellte die Tierrechtsorganisation eine Anzeige
wegen zu kleiner Kastenstände, die allerdings eingestellt wurde. Nach
neuen Aufnahmen aus dem Jahr 2016, die klar die Gesetzeswidrigkeit
der Kastenstände zeigten, gab es eine erneute Anzeige gegen den
Betreiber - die Ermittlungen laufen weiterhin. Trotz der immer wieder
auftretenden Auffälligkeiten und Verstöße blieben die zuständigen
Behörden jedoch meist tatenlos. Michiel Taken und die HET GmbH sahen
dadurch erst Recht keinen Grund für Änderungen. Durch die
Veröffentlichung von Aufnahmen aus versteckten Kameras, die zwischen
Ende 2017 und Anfang 2018 entstanden, konnten mehrere Verstöße und
Gesetzesbrüche im Schweinehochhaus filmisch dokumentiert werden.
Tiere wurden getreten, geschlagen, misshandelt und auf den Boden
geschlagen, bis sie tot waren. Auch die hygienischen Bedingungen
verstießen gegen die grundlegendsten Vorschriften. Nach der Sichtung
der Aufnahmen leitete die zuständige Staatsanwaltschaft erneute
Ermittlungen ein, die noch anhänglich sind.
Taken räumte bisher keine Verfehlungen ein. Jeden Versuch der
Kommunikation und Verhandlung seitens des Tierschutzbüros blockte er
ab. Auch zu den neuesten schrecklichen Aufnahmen gab er kein
Kommentar ab. Im April 2018 verkündete Taken, dass das
Schweinehochhaus bis zum September des laufenden Jahres leergeräumt
werden solle, um es umzubauen und zu renovieren. Einen Weiterbetrieb
der Anlage ließ er offen. "Michiel Taken und die HET GmbH zeigen seit
Jahren, wie Profitgier und pure Ignoranz zu unmöglichem Tierleid
führen. Das herzlose Vorgehen und das Zeigen von keinerlei Einsicht
haben den Negativpreis mehr als verdient", so Jan Peifer.
Auch das gesellschaftliche Interesse und der öffentliche Druck auf
den Zuchtbetreiber wurden über die Jahre immer größer. Bei der
letzten vom Deutschen Tierschutzbüro organisierten Demonstration
gegen das Schweinehochhaus zeigten mehr als 650 Personen ihren Unmut
und forderten die sofortige Schließung der Anlage. Eine Petition
gegen die Zustände im Schweinehochhaus wurde von über 250.000
Menschen unterzeichnet und wird im September dem zuständigen
Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt überreicht.
Mehr Informationen unter: www.schweinehochhaus-schliessen.de
Pressekontakt:
Fabian Steinecke, Pressesprecher Deutsches Tierschutzbüro,
Telefon: 030-2700496-11 / 0174 - 6970841;
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Datum: 15.08.2018 - 11:24 Uhr
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