Geld aus der Lebensversicherung: Erspartes clever fürs Alter nutzen
(ots) - Mehr als eine Million Kapitallebensversicherungen
wurden 2017 fällig, zeigen Zahlen des Versicherungsverbands GDV.
Hunderttausende Kunden stehen damit vor der Frage, was sie mit der
Auszahlung machen. Das Geld einfach unverzinst auf dem Girokonto
liegen zu lassen, ist keine gute Idee. Besser ist es, das Ersparte
weiter für sich arbeiten zu lassen, während man monatlich Geld
entnimmt - am besten mit einem Auszahlplan, in Ausnahmefällen mit
einer Sofortrente. Der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip
hat die Möglichkeiten unter die Lupe genommen.
Wer sich sein Zubrot im Alter aus Aktienvermögen finanziert, hat
langfristig die größte Chance auf Gewinne. Deshalb empfiehlt
Finanztip diese Strategie. Viele Sparer haben aber Zweifel, wie viel
und wie lange sie Geld entnehmen können - schließlich schwanken die
Aktienmärkte und das Guthaben kann auch mal weniger werden. "Sparer
sollten pragmatisch an die Sache herangehen und behutsam und über
einen langen Zeitraum planen", erklärt Sara Zinnecker, Expertin für
Altersvorsorge bei Finanztip. "Vor allem müssen sie bereit sein, im
Falle einer großen Krise auch mal einzugreifen und weniger Geld zu
entnehmen". Für die Anlage empfiehlt Finanztip günstige, weltweit
ausgelegte Aktien-Indexfonds (ETFs).
Im schlimmsten Fall hätte der Sparer mehr als 130.000 Euro übrig
Finanztip-Berechnungen ergaben: Wer seit 1973 100.000 Euro
angelegt und beliebige 30 Jahre lang vier Prozent im Jahr - das sind
330 Euro monatlich - entnommen hat, kam komfortabel über die Runden.
Selbst im schlimmsten Fall, im Zeitraum von 1973 bis 2003, hatte der
Sparer am Ende sogar 130.000 Euro übrig - mehr als zu Beginn. Im Fall
zweier großer Finanzkrisen in Folge wäre das Geld dagegen nach gut 17
Jahren aufgebraucht gewesen. Zinnecker rät, in schlechten
Börsenzeiten die Entnahme zu stoppen: "Läuft es an der Börse dann
wieder besser, ist noch genug Kapital vorhanden, um für die nächsten
Jahre ausreichend Geld zu erwirtschaften." Fondsanteile können
Verbraucher regelmäßig selbst im Depot verkaufen oder einen
Auszahlplan nutzen, wie ihn zum Beispiel der Wertpapierhändler Flatex
anbietet.
Die Sofortrente lohnt sich nur, wenn man sehr alt wird
Nur wer davon ausgeht, sehr alt zu werden, sollte über eine
Sofortrente nachdenken. Der Vorteil: Der Verbraucher muss sich um
nichts kümmern, denn die Anlage des Einmalbetrages und die Auszahlung
der Rente übernimmt eine Versicherung. "Mit der Sofortrente ist man
zwar auf der sicheren Seite", sagt Zinnecker. "Die garantierte
Rentenzahlung bis zum Lebensende lässt sich die Versicherung aber
teuer bezahlen." Finanztip empfiehlt unter anderem günstige
Online-Tarife der Direktversicherer Europa (Tarif E-SR) oder Huk24
(Tarif RS24).
Sichere Erträge auch mit Festgeld
Wer die Extreme scheut, für den bietet sich eine Kombination aus
Aktien-Indexfonds und Festgeld an. "Damit können Verbraucher so
planen, dass sie über 15 Jahre eine sichere Auszahlung bekommen",
sagt Zinnecker. "Dafür legen Sie ihr Geld einfach in Festgeld mit
verschiedenen Laufzeiten an. Das Geld, dass Sie für das nächste Jahr
benötigen, lassen Sie auf dem Giro- oder besser auf dem
Tagesgeldkonto." Den verbleibenden Teil des Guthabens legen
Verbraucher ebenso lang in ETFs an. So kann sich dieses Kapital am
Aktienmarkt entwickeln. Nach den 15 Jahren können Sparer erneut
überlegen, was sie mit dem restlichen Ersparten machen.
Weitere Informationen
https://www.finanztip.de/altersvorsorge/auszahlplan/
https://www.finanztip.de/altersvorsorge/sofortrente-leibrente/
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Datum: 07.08.2018 - 09:30 Uhr
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