Rheinische Post: Hendrik Wüst warnt vor Thyssenkrupp-Zerschlagung
(ots) - Der Chef der Mittelstands- und
Wirtschaftsvereinigung der NRW-CDU, Hendrik Wüst, hat die
aktivistischen Thyssenkrupp-Investoren scharf kritisiert. Wüst, der
zugleich NRW-Verkehrsminister ist, schreibt in einem Gastbeitrag für
die Düsseldorfer "Rhenische Post" (Freitag): "Schon die Methoden, der
als ,aktionistischen Aktionäre'' nur allzu mild beschriebenen
Finanzinvestoren, geben ausreichend Stoff für Kriminalromane her."
Zwar sei nicht jede Ausgliederung eines Geschäftsbereichs per se
falsch, schreibt Wüst und nennt als Positivbeispiele Osram. "Aber
dass es den Finanzinvestoren eben nicht um Weiterentwicklung, sondern
häufig um Zerschlagung um jeden Preis geht, muss eine kritische
Betrachtung ihres Gebarens und ihrer Ziele auslösen."
Wüst forderte Politik, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und
Kammern dazu auf, eine Debatte darüber zu beginnen, "wie wir die
Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung der sozialen Marktwirtschaft
effektiv verteidigen können und gleichzeitig attraktiv für
ausländische Investoren bleiben". Ob dabei die rechtliche Stärkung
von Unternehmensvorständen und Aufsichtsräten, eine stärkere
Mitbestimmung, die Verschärfung des Übernahmegesetzes oder andere
Vorschläge der richtige Weg sind, werde zu diskutieren sein, schreibt
der CDU-Politiker. "Überhören sollte man die Alarmglocken aus dem
Ruhrgebiet nicht. Ihr Echo könnte sich sonst in naher Zukunft wie die
Totenglocke der sozialen Marktwirtschaft anhören."
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Datum: 03.08.2018 - 04:00 Uhr
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