Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zukunft der Dörfer
(ots) - Der Städter schwärmt nach der Fahrt durch ein
Dorf: »Ist das idyllisch hier!« Und dann steuert er wieder seinen
Stadtteil an, in dem es mehrere Supermärkte, Bankfilialen,
Fachgeschäfte und Restaurants gibt. Darüber, dass er im Dorf kaum
einen Menschen sah, hat er sich keine Gedanken gemacht. Dörfer leiden
an Überalterung, Leerständen und wegbrechender Infrastruktur.
Sparkassen und Volksbanken schließen Filialen und lassen nur
Geldautomaten zurück. Der Pfarrer kommt immer seltener, weil er sich
um mehrere Dörfer kümmern muss. Dörfer brauchen Hilfe von der Politik
in Form von Förderprogrammen, aber sie müssen sich vor allem selbst
helfen. In Dörenhagen (Kreis Paderborn) haben Bewohner einen
Dorfladen gegründet, in Bavenhausen (Kreis Lippe) wollen Heimatverein
und VHS Kurse anbieten. Schützen- und Sportvereine bringen Menschen
zusammen und fördern das Brauchtum. Ein von der Verwaltung
finanzierter Dorfcoach wäre nicht nur im Kreis Lippe eine sinnvolle
Unterstützung. Er kann Initiativen bündeln, Kontakte vermitteln,
und er weiß, dass die Idylle, von der der Städter schwärmt,
trügerisch ist.
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Datum: 02.08.2018 - 21:00 Uhr
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