Rheinische Post: Kommentar /
Bis zum bitteren Ende
= VON THOMAS REISENER
(ots) - Den Jahresverlust der landeseigenen
Westspiel-Gruppe von gut sieben Millionen Euro kann NRW verkraften.
Das Land gibt im laufenden Jahr über 70 Milliarden Euro aus. Trotzdem
sind auch diese sieben Millionen Eigentum eines Steuerzahlers, der
gegenüber dem Fiskus jeden selbst verdienten Cent peinlich genau
abrechnen muss. Dafür darf er von der Politik wenigstens einen
gewissenhaften Umgang mit seinem Geld erwarten. Der war im Fall
Westspiel lange nicht gegeben. Die Landespolitik schaute tatenlos zu,
wie schlechte Manager aus dem Kasino-Betreiber Stück für Stück eine
Wertvernichtungsmaschine machten. Der jetzt von Schwarz-Gelb
angeschobene Verkauf kommt um Jahre zu spät. Nun droht eine
Wiederholung des WestLB-Desasters im Kleinen. Auch die einstige
Landesbank durfte sich unter der schützenden Hand der Landespolitik
immer tiefer in den Keller wirtschaften. Als das Land sie endlich
verkaufen wollte, war die WestLB so marode, dass sie niemand mehr
haben wollte. Gut möglich, dass die Westspiel-Gruppe auch bald so
weit ist.
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Datum: 02.08.2018 - 20:52 Uhr
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