Euler Hermes: In Afrika schlummert Investitionspotenzial von 45 Milliarden US-Dollar (FOTO)
(ots) -
- Zahlungsziele von 30 Tagen würden bis 2020 45 Milliarden (Mrd.)
US-Dollar (USD) an Working Capital freisetzen
- Zahlungsziele im weltweiten Schnitt bei 66 Tagen - weniger als die
Hälfte reicht für Boom in Afrika
- Ölexportierende und ostafrikanische Staaten wären größte Profiteure
- Erschließung neuer Märkte für Wachstumsstrategien deutscher
Exporteure immer wichtiger
Das wirtschaftliche Potenzial Afrikas als attraktiver
Zukunftsmarkt ist unbestritten. Der Finanzierungsbedarf ist hoch -
insbesondere im Bereich der Infrastruktur. Doch die Entwicklung ist
bisher eher langsam. Mit neuen, zusätzlichen
Finanzierungsinstrumenten könnte man das wirtschaftliche Potenzial
wesentlich entfalten. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des
weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes zum Thema
Finanzierung in Afrika mit dem Titel "Let Africa enter its Belle
Époque".
"In den Bilanzen afrikanischer Unternehmen schlummert ein enormes,
bisher ungenutztes Investitionspotenzial: Bis 2020 könnten rund 45
Milliarden (Mrd.) US-Dollar (USD) an gebundenem Kapital freigesetzt
werden", sagte Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Euler Hermes. "Wenn
Lieferanten ein Zahlungsziel von 30 Tagen gewähren würden - was im
weltweiten Vergleich sehr wenig ist - könnten die Unternehmen das
damit frei gewordene Working Capital für Investitionen nutzen und
damit die afrikanische Wirtschaft ankurbeln und den schlafenden Löwen
damit endlich zum Brüllen bringen."
Zahlungsziele im weltweiten Schnitt bei 66 Tagen - weniger als die
Hälfte reicht für Boom
Weltweit herrschen zum Teil sehr lange Zahlungsziele vor, im
weltweiten Durchschnitt werden Rechnungen nach 66 Tagen bezahlt - für
Afrika würde schon weniger als die Hälfte einen wirtschaftlichen Boom
auslösen. In China (92 Tage Days of Sales Outstanding, DSO),
Griechenland (89 Tage), der Türkei und Italien (je 83 Tage) müssen
Unternehmen besonders lange auf ihr Geld warten. Große Player nutzen
häufig ihre Marktposition und sind oft späte Zahler, die kleinen
haben oft keinerlei andere Option, Zahlungen aufzuschieben.
In Afrika zeigt sich dieses Paradox ebenfalls: Während staatliche
Unternehmen ihre Zahlungen auf teilweise mehrere Jahre hinausschieben
können, haben andere keine andere Option als in bar zu bezahlen. In
Marokko zum Beispiel liegt die Zeit zwischen Rechnungsstellung und
Bezahlung durchschnittlich bei 84 Tagen - aber 30 Prozent aller
Transaktionen laufen weiterhin mit Barzahlungen.
"Der afrikanische Markt ist für deutsche Exporteure ein wichtiger
Zukunftsmarkt", sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Noch spielen Exporte nach
Afrika bei den meisten Firmen eine eher geringe Rolle - auch wegen
teilweise hoher Zahlungsrisiken. Südafrika, Ägypten und Algerien
spielen bei den Ausfuhren bisher die Hauptrolle. Aber im Zuge der
Wachstumsstrategien deutscher Unternehmen ist die Erschließung neuer
Märkte immer wichtiger. Afrika ist vom wirtschaftlichen Potenzial
sicherlich ein heißer Kandidat für Exporteure."
Wer profitiert? Ölexportierende Staaten und ostafrikanische
Staaten Algerien, Nigeria, Angola oder Libyen würden von längeren
Zahlungszielen besonders profitieren: "Die ölexportierenden Staaten
verschwenden derzeit rund 14 Mrd. USD an Barvermögen in ihren
Bilanzen", sagt Subran. "Algerien führt die Rangliste an mit fünf
Mrd. USD, was 3 Prozent des BIP entspricht. Die Republik Kongo könnte
sogar 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit längeren
Zahlungszielen befreien."
Auch in Ostafrika ist dies nicht zu vernachlässigen, Kenia und
Äthiopien würden von längeren Zahlungszielen ebenfalls profitieren.
In Westafrika sind die "Gewinne" zwar kleiner, aber es würden sich
trotzdem einige wirtschaftliche Potenziale erschließen.
"Die traditionellen Finanzierungsinstrumente wie
Fremdkapitalfinanzierung, Kredite oder ausländische
Direktinvestitionen werden in Afrika weiter ein elementarer
Bestandteil der Finanzierung sein", sagt Subran. "Auch Mobile Payment
über das Smartphone ist ein wichtiger Pfeiler der Finanzierung in
Afrika. Für Unternehmen jedoch bieten vor allem auch verlängerte
Zahlungsziele enormes Wachstumspotenzial."
Vollständige Euler Hermes Studie zur Finanzierung in Afrika "Let
Africa enter ist Belle Époque: Financing on the A-List" (ENG):
http://ots.de/9Y3lYk
Euler Hermes Studie zur weltweiten Zahlungsmoral "Payment
Behavior" (ENG): http://ots.de/WZLKHR
Infografik: Afrika - wirtschaftliche Potenziale nach Land durch
längere Zahlungsziele (DSO): http://ots.de/9lrh4v
Pressemeldung als PDF: http://ots.de/VWotOd
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoring System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in 52 Ländern vertreten und
beschäftigt rund 6.050 Mitarbeiter. Euler Hermes ist eine
Tochtergesellschaft der Allianz und wird von Standard & Poor?s mit
einem Rating von AA bewertet. 2017 wies das Unternehmen einen
konsolidierten Umsatz von EUR 2,6 Milliarden aus und versicherte
weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 894 Milliarden.
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einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen ergeben;
daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v)
Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD,
(viii) Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und
aufsichtsrechtliche Änderungen einschließlich solcher bezüglich der
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der Geldpolitik der Zentralbanken bzw. ausländischer Regierungen,
(xi) Auswirkungen von Akquisitionen, einschließlich der damit
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Pressesprecherin
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Datum: 01.08.2018 - 12:22 Uhr
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