InternetIntelligenz 2.0 - Noch Kontinuitaet statt Krise im Buergerschaftlichen Engagement - aber erste Warnsignale muessen ern

InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Noch Kontinuitaet statt Krise im Buergerschaftlichen Engagement - aber erste Warnsignale muessen ern

ID: 163469

Noch Kontinuitaet statt Krise im Buergerschaftlichen Engagement - aber erste Warnsignale muessen ernst genommen werden


(pressrelations) -
2009 hat das Umfrageinstitut Infratest ueber 20.000 Telefoninterviews gefuehrt, um die aktuelle Lage des buergerschaftlichen Engagement zu erforschen. Seit Anfang des Jahres liegen die Zahlen vor. Dazu erklaert die Sprecherin der Arbeitsgruppe Buergerschaftliches Engagement der SPD-Bundestagsfraktion Ute Kumpf:

Im Buergerschaftlichen Engagement herrscht Kontinuitaet statt Krise. Damit dies so bleibt, muessen die Rahmenbedingungen stimmen und ausgebaut werden. Denn nicht alle neuen Erkenntnisse stimmen sorgenfrei. Die Forschungsergebnisse belegen, dass die Bereitschaft der Buergerinnen und Buergern in Deutschland, sich freiwillig und unentgeltlich zu engagieren, stabil geblieben ist. 23 Millionen Buergerinnen und Buerger, das sind 36 Prozent der Gesellschaft, engagieren sich in Vereinen und Verbaenden, in informellen Gruppen, lokalen Projekten und Initiativen oder oeffentlichen Einrichtungen.

Die Befragung von ueber 20.000 repraesentativ ausgewaehlten Buergerinnen und Buergern, der Freiwilligensurvey, wurde nach
1999 und 2004 vom Bundesministerium fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2009 zum dritten Mal in Auftrag gegeben. Unter Rot-Gruen wurde der Freiwilligensurvey ins Leben gerufen, um die schlechte Informationslage zum buergerschaftlichen Engagement in Deutschland zu beseitigen. Mit dem dritten Freiwilligensurvey zeichnen sich Tendenzen ab, die als deutliche Warnsignale gelesen werden muessen.

Der zunehmende Leistungsdruck in der Gesellschaft, in Schule, Ausbildung und Studium, hinterlaesst deutliche Spuren im Engagement junger Menschen. Deren Engagement ist seit 1999 kontinuierlich ruecklaeufig. Waren es 1999 noch 37 Prozent und
2004 noch 36 Prozent dieser Altersgruppe, die sich engagierten, lag 2009 der Anteil bei 35 Prozent. Wegen Verkuerzung der Schulzeit im Gymnasium mit dem G8 auf insgesamt 12 Schuljahre und den Studiengangreformen an den Hochschulen haben viele Jugendliche und junge Erwachsene keine Zeit mehr fuer ein Engagement. Brueche ergeben sich zusaetzlich dort, wo Ausbildung, Studium und Berufseinstieg Umzuege notwendig machen.




Gleichzeitig erwarten junge Engagierte von ihrem Engagement vermehrt, sich Faehigkeiten und Kompetenzen aneignen zu koennen, die sich beruflich verwerten lassen.

Gleichstellung ist im Engagement nach wie vor noch nicht erreicht. In allen Altersgruppen sind Frauen seltener engagiert als Maenner. Geringere Auspraegungen des Engagements von Frauen in der Phase der Familiengruendung lassen sich nicht beseitigen.
Ein Alarmsignal hingegen ist, dass auch junge Frauen unter 20 Jahren schon seltener engagiert sind als junge Maenner.

Bislang liegen von der letzten Befragung des Freiwilligensurveys noch keine Daten zum Engagement von Buergerinnen und Buergern mit Migrationshintergrund vor. Erfolgreiche Integration heisst Teilhabemoeglichkeiten an allen Lebensbereichen unserer Gesellschaft. Nur wenn detaillierte Forschungsergebnisse vorliegen kann die Politik auch zielfuehrend Massnahmen ergreifen, um die Teilhabechance von Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Die Bundesregierung ist an dieser Stelle im Zugzwang nachzulegen. Das Engagement einer gesellschaftlichen Gruppe von mittlerweile 15 Millionen Buergerinnen und Buergern links liegen zu lassen ist eine unangemessene Form des Umgangs.

Die neuen Forschungsergebnisse bestaetigen unsere bisherige Engagementpolitik. Engagement braucht Orte, um sich zu entfalten, einen organisatorischen Rahmen und auch hauptamtliche Unterstuetzung. Und dennoch: die ersten Warnsignale muessen ernst genommen werden, wenn auch weiterhin Kontinuitaet und nicht Krise im buergerschaftlichen Engagement herrschen soll.
Engagementpolitik muss zukuenftig auch eine Politik der Vereinbarkeit sein. Ausbildung, Berufseinstieg und das Engagement in einem Verein duerfen sich nicht ausschliessen.
Auch muss jungen Frauen eine biographische Bruecke zurueck ins Engagement angeboten werden, wenn sie sich wegen Familiengruendung fuer einen vorlaeufigen Ausstieg aus einem Engagement entschieden haben.

Auch weitere Ergebnisse sprechen eine klare Sprache. Neben vermehrten Abbruechen Jugendlicher und junger Erwachsener und der Engagementfalle Familiengruendung macht der aktuelle Freiwilligensurvey auf erhebliche Nachwuchsprobleme von Vereinen bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Sport aufmerksam. Der Ausbau von Infrastrukturen im Sinne einer Verbesserung ermoeglichender Rahmenbedingungen muss daher auch in der neuen Legislaturperiode entschlossen vorangetrieben werden. An dem Ziel, fuer die Engagierten und solche, die sich erst noch engagieren moechten, eine foerdernde Infrastruktur vor Ort aufzubauen, muss also auch in Zukunft festgehalten werden.


© 2010 SPD-Bundestagsfraktion - Internet: http://www.spdfraktion.de

Weitere Infos zu diesem Fachartikel:

Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Ehrenpräsidentin der Deutschen Rheuma-Liga mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 17.02.2010 - 17:34 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 163469
Anzahl Zeichen: 0

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Dieser Fachartikel wurde bisher 98 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Noch Kontinuitaet statt Krise im Buergerschaftlichen Engagement - aber erste Warnsignale muessen ern"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

SPD-Bundestagsfraktion (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von SPD-Bundestagsfraktion



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.248
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 262


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.