Rheinische Post: Kommentar /
Neuanfang ohne Grindel
= VON GIANNI COSTA
(ots) - Seit Wochen blamiert sich der deutsche Fußball
bis auf die Knochen. Zuvorderst DFB-Präsident Reinhard Grindel. Als
Volksvertreter im Bundestag für die CDU war er ein stramm
konservativer Hinterbänkler. An der Spitze des größten
Sportfachverbands der Welt stolpert der 56-Jährige von einer
Peinlichkeit in die nächste. Durch seine Sprachlosigkeit im Umgang
mit Mesut Özil hat er seine Planlosigkeit offenbart. Es mangelt
Grindel an Themen und Glaubwürdigkeit. Es ist seine Aufgabe, allen
Mitgliedern im DFB das Gefühl von Heimat zu bieten: egal, ob sie
Michael, Murat oder Melanie heißen. Grindel steuert den DFB immer
mehr in die internationale Isolation. Er wird auf großer Bühne bei
der Uefa schlicht nicht mehr ernst genommen. Der DFB droht bei der
Vergabe des EM-Turniers 2024 der Türkei zu unterliegen. Und diese
Entwicklung hat zum überwiegenden Teil Grindel zu verantworten. Um
das Schlimmste abzuwenden, ist es mehr als überfällig, dass er die
Konsequenzen aus seinem Missmanagement zieht und zurücktritt. Für
Grindel ist der Job beim DFB mindestens eine Nummer zu groß.
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Datum: 26.07.2018 - 21:15 Uhr
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