Gienger: Fußball weiter als Integrationsmotor begreifen
(ots) - Debatte um Özil sagt nichts über
Integrationsfähigkeit Deutschlands aus
Nach dem Rücktritt von Mesut Özil aus der
Fußballnationalmannschaft ist eine Debatte um die Integrationskraft
des Sports entbrannt. Dazu erklärt der sportpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger:
"Wir müssen den Fußball weiter als Integrationsmotor begreifen und
über den Sport demokratische Werte fördern. Denn der Rücktritt eines
Nationalspielers sagt noch nichts über die Integrationsfähigkeit
eines ganzen Landes aus. Die Erklärungen der verschiedenen Seiten
müssen wir zur Kenntnis nehmen. Gegenseitige Schuldzuweisungen führen
nicht weiter, sondern führen zur Verhärtung von Positionen.
Die deutsche Nationalmannschaft steht für sportliche
Höchstleistungen, für gegenseitige Anerkennung und Respekt sowie für
demokratische Werte. Sport und Politik lassen sich nicht gänzlich
voneinander trennen, gerade wenn es um Grundüberzeugungen geht.
Deshalb brauchen wir eine Stärkung demokratischer Werte im Sport.
Spitzensportler müssen zudem dafür sensibilisiert werden, dass sie
für politische Zwecke instrumentalisiert werden können.
Der Rücktritt von Mesut Özil aus der Fußballnationalmannschaft ist
zu bedauern, aber zu respektieren. Seine langjährigen Leistungen und
Erfolge in der Nationalmannschaft sind anzuerkennen. Die öffentliche
Kritik an dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan ist
allerdings gerechtfertigt. Denn die Türkei droht, in eine Autokratie
abzurutschen. Wahlkampfhilfe ist in diesem Kontext mehr als
fragwürdig. Der nunmehr von Özil geäußerte Vorwurf des Rassismus im
Deutschen Fußball Bund (DFB) entbehrt jeder Grundlage."
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Datum: 24.07.2018 - 15:36 Uhr
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