Unentdeckte Welterbestätten in Montenegro / Europas Trendziel bietet Strand, Berge und Kultur (FOTO)
(ots) -
Montenegro gilt derzeit als Trendziel in Europa. Kristallklares
Wasser, lange Sandstrände an der Adria und eine eindrucksvolle
Bergwelt machen es zur beliebten Urlaubsdestination. Die Unesco hat
bereits vier Stätten in dem Land, das nur etwa so groß wie
Schleswig-Holstein ist, zum Welterbe erklärt. Eine Schatzkiste also,
die entdeckt werden will.
Als im April 1979 die Erde bebte und Montenegro die schlimmste
Naturkatastrophe in seiner Geschichte erlebte, war auch das
kulturelle Erbe des Landes bedroht. Viele Altstädte entlang der Küste
wurden von dem Erdbeben massiv beschädigt. Im selben Jahr setzte die
Unesco die Region von Kotor, als erste Stätte des Landes, auf die
Liste des Weltkulturerbes. Trotz der erheblichen Schäden gelang es,
die wichtigsten Monumente und historischen Stadtgebiete sorgfältig zu
restaurieren und zu rekonstruieren. Die architektonische und
historische Authentizität blieb dabei bewahrt.
Auch die jüngste Welterbestätte Montenegros befindet sich in
Kotor. Erst im vergangenen Jahr wurde die Befestigungsanlage der
Stadt, gemeinsam mit fünf weiteren Anlagen in Italien und Kroatien,
als venezianische Verteidigungswerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert
zum Weltkulturerbe erklärt. Ein Spaziergang über die imposanten
Mauern bis hoch zur Festung Sveti Ivan ist schweißtreibend. Wer sich
dennoch auf den Weg hinauf macht, wird mit einer fulminanten Aussicht
auf die Stadt und über die Bucht belohnt.
Bereits 1980 kam mit dem Nationalpark Durmitor die zweite
Welterbestätte des Landes hinzu. Das von Gletschern geformte Gebiet,
das von Flüssen und unterirdischen Bächen durchzogen ist, wurde wegen
seiner vielfältigen Flora und Fauna unter den besonderen Schutz
gestellt. Mit der Tara-Schlucht nennt der Nationalpark zudem die
tiefste Schlucht Europas sein Eigen.
Während Kotor und Durmitor längst Bestandteile der Programme der
Reiseveranstalter sind, erfordern manche Kulturschätze des Landes
noch etwas Entdeckergeist. Erst 2016 wurden die Stećci, die
mittelalterlichen Friedhöfe mit ihren markanten Grabsteinen, zum
Unesco-Welterbe erklärt. Sie liegen versteckt im Nordwesten des
Landes. Keine Touristenmassen sind hier zu finden. Keine
Souvenirgeschäfte, die das kulturelle Erbe auf Tassen und T-Shirts in
Euro umwandeln wollen. Noch nicht mal ein Hinweisschild. Das wird
sich wohl bald ändern. Doch im Moment muss man aufmerksam über die
schmale Seitenstraße in der Nähe von Zabljak fahren, um die behauenen
Steinquader nicht zu verpassen.
Manch anderer Kulturschatz des Landes ist mindestens so
interessant, auch wenn er noch nicht von der Unesco geadelt wurden.
Zwar haben es einige auf die vorläufige Liste geschafft, aber auf die
offizielle Anerkennung zum Welterbe warten sie noch. Allen voran
Doclea, in der Nähe der Hauptstadt Podgorica. Wie in einem
Dornröschenschlaf warten die tausende Jahre alten Steine und Gemäuer
darauf, wiederentdeckt zu werden. Aber auch die Altstädte von Bar und
Ulcinj an der Küste, sowie das historische Zentrum von Cetinje, der
ehemaligen Königsstadt und das Herz Montenegros, könnten die nächsten
Kandidaten sein. Unesco hin oder her: Sehenswert sind sie allemal.
Informationen zu den Welterbestätten in Montenegro finden sich auf
der Internetseite der Unesco unter
http://whc.unesco.org/en/statesparties/me
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Nationale Tourismusorganisation von Montenegro (NTO Montenegro)
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Karsten Schöpfer
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Datum: 22.07.2018 - 09:25 Uhr
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