EKD-Statistik: Demografischer Wandel macht Kirche weiter zu schaffen/
Finanzielle Auswirkungen vorerst durch konjunkturelle Lage aufgefangen
(ots) - Vor allem der demografische Wandel in Deutschland
hat auch im Jahr 2017 für eine rückläufige Mitgliederzahl der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gesorgt. Das verdeutlicht
die jüngste Mitgliederstatistik, die die EKD heute in Hannover
veröffentlicht hat. Demnach gehörten zum Stichtag 31.12.2017
21.535.858 Menschen einer der 20 Gliedkirchen der EKD an. Dies
entspricht einem Rückgang von insgesamt 390.000 Mitgliedern (1,8
Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Maßgeblich war dabei nicht zuletzt
die hohe Zahl der Verstorbenen: Im Jahr 2017 verstarben rund 350.000
Mitglieder der evangelischen Kirche.
Als weitgehend stabil erwies sich die Zahl der Taufen und
Aufnahmen. Sie lag mit rund 180.000 Taufen und 25.000 Aufnahmen auf
dem Vorjahresniveau. Damit sind auch im Jahr 2017 erneut mehr
Menschen in die evangelische Kirche eingetreten als im gleichen
Zeitraum Mitglieder ihre Zugehörigkeit aufgegeben haben. Nach den
aktuellen Berechnungen auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen
aus den Gliedkirchen der EKD traten 2017 rund 200.000 Menschen aus
der evangelischen Kirche aus.
Auf die finanzielle Situation der evangelischen Kirche hat der
Rückgang bei den Mitgliederzahlen zunächst noch keine sichtbaren
Auswirkungen. Bedingt durch die positive Entwicklung der Löhne und
Einkommen in Deutschland stieg das Kirchensteueraufkommen 2017 an auf
5,67 Milliarden Euro. Auch hier wird sich der demografische Wandel
jedoch mittelfristig auswirken. Ein großer Teil des
Kirchensteueraufkommens wird derzeit durch die geburtenstarken
Jahrgänge zwischen 1955 und 1969 aufgebracht. Durch das Ausscheiden
dieser "Babyboomer-Generation" aus dem Erwerbsleben wird deren
Beitrag deutlich sinken. Derzeit zahlen rund 40 Prozent aller
Kirchenmitglieder Kirchensteuer.
Demgegenüber nimmt die gesellschaftliche Bedeutung kirchlicher
Arbeit weiter zu. So ist die Zahl der Tageseinrichtungen für Kinder
in der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie in den Jahren 2011 bis
2017 von 8495 auf 8800 gestiegen. Die Zahl der Plätze in
evangelischen Kindertageseinrichtungen nahm im selben Zeitraum um
42.918 Plätze (7,88 Prozent) zu. In ihren Kindertagesstätten und
Horten bieten evangelische Kirche und Diakonie mehr als eine halbe
Million Plätze.
Hohe gesellschaftliche Bedeutung kommt auch den evangelischen
Ehrenamtlichen zu. So ist ehrenamtliches Engagement vor allem unter
jungen Christen weit verbreitet. Während derzeit jeder zweite junge
Mensch mit christlicher Prägung innerhalb wie außerhalb der Kirche
ehrenamtlich engagiert (56 Prozent) ist, sind dies bei den
Religionslosen lediglich 38 Prozent. Insgesamt engagieren sich mehr
als 1,1 Millionen Menschen in der Evangelischen Kirche.
Die heute erschienene EKD-Statistik-Broschüre "Evangelische Kirche
in Deutschland - Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben", Ausgabe
2018, steht auf https://www.ekd.de/statistik zum Download zur
Verfügung und kann kostenlos bestellt werden im Kirchenamt der EKD
unter Tel.: 0511/27 96 359 oder per E-Mail: statistik(at)ekd.de.
Die "Kirchenmitgliedszahlen zum 31.12.2017" sind ebenfalls auf
https://www.ekd.de/statistik abrufbar.
Hannover, 20. Juli 2018
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
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Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
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Stabsstelle Kommunikation
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Datum: 20.07.2018 - 12:00 Uhr
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