Stimmung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt erreicht neues Hoch
(ots) -
- Geschäftsklima auf Bestwert - Spätphasenklima erstmals über 80
Punkte
- Wende bei Fundraisingklima? - Zweiter Rückgang in Folge
- VC-Nachfrage erklimmt neue Höhen, Qualität des Dealflows legt zu
Der deutsche Beteiligungskapitalmarkt nimmt den Schwung aus dem 1.
Quartal mit und erreicht im Frühsommer einen neuen Rekordwert beim
Geschäftsklima: Der Geschäftsklimaindex des German Private Equity
Barometers steigt im 2. Quartal 2018 um 10,4 Zähler auf 77,1
Saldenpunkte. Dabei erreichen sowohl die Geschäftslage als auch die
Geschäftserwartung Bestwerte. Der Indikator für die aktuelle
Geschäftslage klettert auf 79,6 Saldenpunkte (+8,4), der Indikator
für die Geschäftserwartung auf 74,5 Saldenpunkte (+12,4).
Das Geschäftsklima bekommt durch die Entwicklung der Nachfrage
nach Beteiligungskapital Auftrieb: Quantität und Qualität des
Dealflows der Beteiligungskapitalgeber ziehen deutlich an. Der
Indikator für die Höhe der Nachfrage übertrifft dabei seinen
bisherigen Bestwert vom Sommer 2011 und der Qualitätsindikator bleibt
nur knapp unter seinem bisherigen Höchststand. Bei Fundraisingklima
und Exitumfeld deutet sich dagegen eine Trendwende an. Beide
Teilindikatoren fallen weiter und haben sich nun bereits etwas von
ihren Rekorden aus dem vergangenen Jahr entfernt. Dies dürfte mit der
allgemeinen Unruhe auf den Finanzmärkten zusammenhängen, die von der
Gefahr eines internationalen "Handelskriegs" ausgelöst wurde.
Das Geschäftsklima im Venture Capital-Markt erreicht einen neuen
Höchststand, der entsprechende Indikator steigt um 9,6 Zähler auf
72,5 Saldenpunkte. Dabei toppte die aktuelle Geschäftslage ihren
Bestwert des Vorquartals (+ 5,6 auf 73,3 Saldenpunkte) und auch die
Geschäftserwartung wird wieder deutlich optimistischer. (+ 13,5
Zähler auf 71,8 Saldenpunkte).
Auch im Spätphasensegment des deutschen Beteiligungsmarkts
erreicht das Geschäftsklima mit 80,8 Saldenpunkten (+ 10,7) einen
neuen Höchststand: Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage
steigt um 10,3 Zähler auf 84,8 Saldenpunkte, der Indikator für die
Geschäftserwartung um 11,2 Zähler auf 76,8 Saldenpunkte.
"Die anlaufende protektionistische Eskalationsspirale zwischen den
USA auf der einen sowie der EU und China auf der anderen Seite geht
auch am deutschen Beteiligungskapitalmarkt nicht spurlos vorbei",
sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. "Wir hoffen daher nicht
nur für die Exportwirtschaft, dass dieser Konflikt bald gelöst wird.
Der immer noch junge deutsche VC-Markt musste bereits genügend
Wachstumsschmerzen aushalten. Für seine weitere Entwicklung wäre eine
längerfristige Phase ohne größere Verwerfungen wünschenswert, so dass
Investoren nachhaltig Vertrauen fassen können."
"Aktuell erleben wir die längste und stabilste Aufschwungphase in
der Geschichte des deutschen Beteiligungsmarkts", ergänzt Ulrike
Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied. "Der Markt erlebt
einen Reife- und Wachstumsprozess, der ihn vor möglichen zukünftigen
Rückschlägen wappnen wird. Ein Abschwung ist aktuell nicht absehbar.
Die Einschätzungen zum Dealflow sprechen dafür, dass Start-ups und
Mittelstand weiter auf Wachstum setzen und Beteiligungskapital hier
eine entscheidende Rolle spielt. Zunehmendes Investoreninteresse
erleichtert das Fundraising bei gleichzeitig freundlichem
Exit-Umfeld. Und im Handelskonflikt wird es hoffentlich vernünftige
Lösungen geben."
Die KfW berechnet das German Private Equity Barometer zusammen mit
dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK)
exklusiv für das Handelsblatt. Eine ausführliche Analyse mit
Datentabelle und Grafik zum aktuellen German Private Equity Barometer
ist unter www.kfw.de/gpeb abrufbar.
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Datum: 20.07.2018 - 10:08 Uhr
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