Frankfurter Zeil verteidigt Spitzenplatz als beliebteste Einkaufsstraße
(ots) - Frankfurt vor München - was 2018 beim DFB-Pokal
gelang, wiederholt sich bei der JLL-Passantenfrequenzzählung: Die
Frankfurter Zeil hat den Spitzenplatz unter den frequenzstärksten
Einkaufsstraßen Deutschlands verteidigt und damit nach 2012 und 2017
den dritten Gesamtsieg eingefahren. Mit 14.390 gezählten Besuchern
pro Stunde zwischen den zentralen Plätzen Hauptwache und
Konstablerwache setzte sich die Frankfurter Konsummeile mit knappem
Vorsprung an die Tabellenspitze. Im vergangenen Jahr hatte sie mit
14.875 Passanten noch 555 Passanten vor der Münchner Kaufingerstraße
gelegen. Auch diese büßte leicht von 14.320 auf 14.155 Passanten ein
und musste erneut mit der Silbermedaille Vorlieb nehmen. Mit
deutlichem Abstand und insgesamt 13.455 Passanten je Stunde folgt mit
der Neuhauser Straße eine weitere Münchner Lage. Insgesamt ist die
Zahl der gemessenen Passanten in diesem Jahr leicht zurückgegangen -
von 722.780 auf 718.880. Das liegt rund 1 % unter dem
5-Jahres-Schnitt von rund 713.700 Menschen.
Dominierte München das vergangene Jahr, indem es mit der
Weinstraße erstmals eine dritte Lage in den Top Ten platzierte und
damit einen neuen Rekord aufstellte, herrscht in diesem Jahr wieder
mehr Vielfalt und drei Mal Paarbildung unter den zehn beliebtesten
Einkaufsstraßen der Republik: Hinter dem Spitzentrio folgt der
ehemalige Seriensieger, die Kölner Schildergasse mit 13.040 Passanten
- ein leichter Rückgang nach 13.505 im Jahr 2017. Dahinter reiht sich
Hannovers Georgstraße (10.985) ein, ehe Dortmunds Westenhellweg
(10.180) auf Platz 6 folgt, nachdem es im vergangenen Jahr nur zum 9.
Rang gereicht hatte. Etwas durchgereicht findet sich derweil
Düsseldorfs Flinger Straße nach Platz 3 im vergangenen Jahr nun auf
dem 7. Rang mit 9.670 Passanten wieder. Mit 9.435 Passanten nur knapp
dahinter reiht sich mit der Hohen Straße die zweite Kölner Toplage
ein, ehe Stuttgarts Königstraße (9.145) und die Düsseldorfer
Schadowstraße (9.130) die Top Ten komplettieren.
Dickes Plus: Kölner Hohe Straße und Stuttgarts Königsstraße
verbessern sich deutlich
Zu den eindeutigen Gewinnern auf Jahressicht gehören die drei
letztgenannten: Die Kölner Hohe Straße legte um 1.655 Passanten zu,
die Stuttgarter Königstraße erhöhte ihren Wert um 1.690 und die
Schadowstraße verbesserte sich um immerhin 665, nachdem sie im
vergangenen Jahr doch einen nicht unerheblichen Frequenzrückgang zu
verzeichnen hatte.
Die größten Sprünge im Mittelfeld machten derweil die Bremer
Oberstraße (8.110) von Platz 27 im Vorjahr auf nun 14, der Berliner
Alexanderplatz (7.145) von 56 auf 19 sowie Essens Limbecker Straße
(6.970) von Rang 47 auf 21. Überraschend bergab ging es dafür auf
Bremens Sögestraße, die nach 8.415 Passanten im Vorjahr, diesmal mit
5.020 nur noch auf Rang 53 nach 11 im Jahr 2017 kommt.
Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany, zur Situation
der Einkaufsstraßen: "Die Gesamtzahlen bewegen sich absolut im Rahmen
jährlicher Schwankungen, was belegt, dass das lange prognostizierte
Aussterben der Innenstädte zumindest in den Groß- und Mittelstädten
ausbleibt. Das liegt u.a. daran, dass viele Händler die Zeichen der
Zeit erkannt haben. Omni-Channel-Strategien bieten ihnen die Option,
auf kleinerer Fläche exklusiver und am Kauferlebnis orientiert
anzubieten. Wie die JLL-Verfügbarkeitsquote für den Einzelhandel
zeigt, schafft das neue Freiräume für kleinere und innovative
Konzepte, die lange unter der Dominanz der Filialisten litten. Diese
neue Vielfalt macht die Einkaufsstraßen wieder bunter und
attraktiver, was von den Menschen gerne angenommen wird. Doch auch
wenn die Straßen bevölkert sind, sagt das noch nichts darüber aus,
wann und wofür die Menschen ihr Geld ausgeben. Hier stehen
mittlerweile Einzelhandel und Gastronomie in einem
Konkurrenzverhältnis."
Ranking nach Einwohnerzahlen: Wiesbaden, Trier und Bamberg auf den
Spitzenplätzen
Die Wiesbadener Kirchgasse (7.040) ist diesmal die bestbesuchte
Einkaufsmeile in der Kategorie 250.000 bis 500.000 Einwohner und
kommt damit bundesweit auf Platz 20. Es folgen die Bielefelder
Bahnhofstraße, die von mehr als 8.000 auf 6.870 Passanten einbüßte
und so bundesweit auf Rang 25 steht sowie die Münsteraner
Ludgeristraße (6.745; 26.). Die Augsburger Annastraße (6.565; 27.)
und die Kaiserstraße in Karlsruhe (6.560; 28.) vervollständigen die
fünf Top-Lagen dieser Kategorie.
Bei den mittelgroßen Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern
ist die Trierer Simeonstraße (6.960; 22.) das Maß der Dinge. Auf den
Rängen zwei und drei folgen die Obere Königstraße in Kassel (6.400;
30.) und die Aachener Adalbertstraße mit 6.295 Passanten auf Rang 32,
wobei Aachen nach Zahlen des Statistischen Landesamtes mit 244.951
nur knapp in diese Kategorie fällt. Zu den Top 5 in dieser
Einwohnerkategorie gehören zudem die Freiburger Kaiser-Joseph-Straße
(6.160; 35.) und die Weender Straße in der Universitätsstadt
Göttingen (5.910; 37.).
In der Kategorie unter 100.000 Einwohnern trumpft der Grüne Markt
in Bamberg (5.155; 52.) auf. Dahinter folgt der Gießener Seltersweg
(4.470; 63.) Platz drei geht an die Aschaffenburger Herstallstraße
(3.505; 86.). Die Fackelstraße in Kaiserslautern (3.425; 88.) und die
Passaus Ludwigstraße/Theresienstraße (3.375; 93.) machen die Top 5
der Kategorie komplett.
Deutsche Luxusmeilen: Stiftstraße verdrängt jahrelangen Primus
Königsallee von der Spitze
Bei den deutschen Luxusmeilen hat die Stuttgarter Stiftstraße, wie
im vergangenen Jahr von JLL prognostiziert, deutlich zugelegt und so
der Düsseldorfer Königsallee erstmals den Rang abgelaufen. Der Grund
für den Zuwachs auf 6.330 Passanten, was doppelt so viel wie der
Fünf-Jahres-Schnitt von 3.143 ist: Die Stiftstraße dient auch als
Verbindung zwischen Königstraße und dem neuen Dorotheenquartier, wird
vor allem von kaufkräftiger Kundschaft genutzt, und hat die
Passantenströme in Stuttgart verändert, so ist die Königsstraße in
Richtung des Shopping-Centers Gerber nun deutlich konsumiger geprägt.
Bundesweit kommt die Stiftstraße damit auf einen beachtlichen 31.
Platz. Im Luxussegment reiht sich die konstante Königsallee (4.855)
auf dem zweiten Platz ein. Dahinter folgen Münchens Maximilianstraße
(2.690), die Frankfurter Goethestraße (1.815) und Der Neue Wall in
Hamburg mit 1.685 Passanten.
Hochfrequenzlagen je Stadt: München baut seine Phalanx auf sechs
Straßen aus
Mit räumlicher Nähe befeuern sich Hochfrequenzlagen gegenseitig.
Das zeigt sich erneut in München, das die höchste Dichte an
Hochfrequenzlagen mit jeweils mehr als 5.000 Passanten/Stunde
vorweisen kann. In der bayrischen Landeshauptstadt sind dies in der
Reihenfolge ihrer Frequenzstärke die Lagen Kaufingerstraße, Neuhauser
Straße, Weinstraße, Tal, Sendlinger Straße und in diesem Jahr auch
erstmals die Residenzstraße. Dahinter hat sich die kompakte
Innenstadt in Hannover etabliert: In Niedersachsens Großstadt sind
die Georgstraße, die Bahnhofstraße, Karmarschstraße und die Große
Packhofstraße Magnet für Tausende Passanten in der Stunde. In Berlin
erreichen nur die Lagen Tauentzienstraße, Alexanderplatz und
Kurfürstendamm dieses Niveau, während die Friedrichstraße dieses Jahr
leicht unter den 5.000-Passanten-Grenzwert gefallen ist. Allerdings
liegen Berlins Konsumlagen über das gesamte Gebiet der Millionenstadt
verstreut, so dass es keine Synergieeffekte wie in München und
Hannover geben kann.
Bei den Bundesländern gibt das bevölkerungsstarke
Nordrhein-Westfalen die Richtung vor: Insgesamt 12 Einkaufsstraßen
erzielen dort mit ihrer jeweiligen Spitzenlage Frequenzen oberhalb
von 5.000 Passanten/Stunde. In NRW insgesamt wurden 196.065 Passanten
je Stunde gezählt.
Fußgängerzonen bieten mehr Freiraum für Passantenströme
Inwieweit sich die Zahl der Passanten in Fußgängerzonen von denen
in Fahrstraßen unterscheidet, hat JLL ebenfalls ermittelt. Beobachtet
wurden dafür in diesem Jahr insgesamt 132 Fußgängerzonen sowie 38
Fahrstraßen. Wie erwartet weisen die Fußgängerzonen eine deutlich
höhere Frequenz auf. Im Durchschnitt liegen diese bei knapp 4.350
Passanten je Stunde. In den Fahrstraßen ermittelt JLL dagegen nur
durchschnittlich 3.360 Passanten je Stunde.
Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany, zur Methodik und
Datenqualität der Erhebung: "Auch in diesem Jahr haben wir auf
Handzählung an neuralgischen Punkten der Einkaufslagen gesetzt.
Natürlich prüfen auch wir, welche technischen Möglichkeiten sich für
diese Zählung bieten und sind auch diesmal zu der Erkenntnis
gekommen, dass dies in der Gesamtbetrachtung die sinnvollste Methode
ist. Zum einen ist sie unabhängiger, da wir nicht von der Zustimmung
der Gebäudeeigentümer abhängig sind, dort Zähler montieren zu dürfen,
zum anderen wird so der Datenschutz und die Anonymisierung der
Passanten gewahrt.
Die von uns durchgeführte Passantenfrequenz-Zählung ist und bleibt
eine Momentaufnahme. Ziel der Erhebung ist der bundesweite Vergleich
der Spitzenfrequenzen. Zudem soll deren Entwicklung im Laufe der
Jahre abgebildet und ein sich abzeichnender Trend festgehalten
werden. Im Vergleich mit dem Durchschnittswert der 5- bzw.
10-Jahres-Zeitreihen lassen sich interessante Rückschlüsse auf die
mittel- und langfristige Entwicklung der Lagen ziehen. Messungen
anderen Marktteilnehmer - teils mit anderen Technik und deutlich
weniger Messpunkten - weisen ebenso Schwankungen im Jahresvergleich
auf, was unterstreicht, wie wichtig die Langzeitbetrachtung und der
Vergleich mit mittel- und langfristigen Durchschnittswerten ist."
Redaktioneller Hinweis:
Gerne stellen wir Ihnen auf Anfrage die Ergebnisse für einzelne
Städte sowie Rankings nach Bundesländern und Einwohnerkategorien zur
Verfügung. Die diesjährige Zählung in insgesamt 174 Einkaufsstraßen
erfolgte bundesweit zeitgleich am Samstag, den 14. April 2018,
13.00-16.00 Uhr. Angegeben ist der Durchschnittswert pro Stunde. Wo
Werte durch äußere Rahmenbedingungen deutlich beeinflusst wurden, ist
eine Nachzählung veranlasst worden.
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Peter Lausmann, Senior PR Manager, +49 (0) 69 2003 1366,
peter.lausmann(at)eu.jll.com
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Datum: 17.07.2018 - 08:45 Uhr
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