Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Pflege
(ots) - Gut für Ferdi Cebi, dass er in einem Altenheim
arbeitet, das ihn gut bezahlt. Schlecht für seine schlecht bezahlten
Kollegen, dass die Kanzlerin sozusagen das falsche Altenheim besucht
hat, in dem die Situation vergleichsweise gut ist. War Merkels
90-Minuten-Visite in Paderborn deshalb überflüssig, gar nur billige
PR? Nein. Erstens hat der St.-Johannisstift-Vorstandssprecher Martin
Wolf nicht mit Forderungen an die Kanzlerin gespart, die jedes
Altenheim erhebt: mehr Personal, Refinanzierung der Ausbildung,
verlässliche, akzeptable Arbeitszeiten und mehr Einsatz für ein
besseres Image des Pflegeberufs. Zweitens hilft jeder hohe Besuch in
einem Altenheim, das Thema im Gespräch zu halten. Pflege - das ist
buchstäblich die Zukunftsfrage der deutschen Gesellschaft, und die
sollte nicht erst kurz vor Bundestagswahlen hektisch erörtert
werden. Ferdi Cebi hat mit einer einfachen Wortmeldung in einer
TV-Sendung etwas ins Rollen gebracht und Verantwortung für die
Gesellschaft bewiesen. Kompliment! Und Merkel muss jetzt beweisen,
dass ihren Worten Taten folgen.
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Datum: 16.07.2018 - 21:30 Uhr
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