Eurobike: Mobilitätsbudgets und mehr Service / Branchenvertreter und Mobilitätsexperten diskutieren auf der Eurobike-Messe über die Zukunft des Dienstradleasings (FOTO)
(ots) -
Wie beim Leasing von Dienstautos werden für das Dienstfahrrad in
Zukunft vor allem Zusatzleistungen und Servicepakete immer wichtiger.
So lautet ein zentrales Ergebnis der Expertenrunde, die am Sonntag
auf der Fahrradleitmesse Eurobike über Trends und Weiterentwicklung
der rasant wachsenden Branche diskutierte. Intensiv thematisiert
wurde auch das Konzept eines Mobilitätsbudgets, das perspektivisch
immer mehr Arbeitgeber ihren Mitarbeitern als Alternative zum
Firmenwagen zur Verfügung stellen und das den Trend zum Dienstrad
zusätzlich verstärken dürfte.
Individuelles Mobilitätsbudget verstärkt Dienstrad-Trend
Viele Unternehmen spüren bereits heute den Mangel an Fachkräften.
"Um im Wettstreit um qualifiziertes Personal zu punkten, können
Arbeitgeber ihren Mitarbeitern sogenannte Mobilitätsbudgets
anbieten", berichtete Gunter Glück, Fachreferent des Bundesverbands
Mobilitätsmanagement e.V. Statt eines Dienstwagens erhalten die
Angestellten einen monatlichen Betrag, der es ihnen ermöglicht, ihren
Mobilitätsmix dem persönlichen Pendel- und Reiseverhalten
entsprechend individuell zusammenzustellen. "Viele Mitarbeiter rufen
nur einen Teil des Budgets für ein Dienstauto oder ÖPNV-Angebote ab
und nutzen die eingesparten Mittel für ein Dienstrad oder
Dienst-E-Bike zur beruflichen und privaten Nutzung, dass sie dank 1
%-Regel zudem vorteilhaft versteuern", zeigte sich Glück davon
überzeugt, dass das Dienstrad von der neuen Benefit-Variante
profitieren wird.
Vier von fünf Arbeitgebern bezuschussen das Jobrad
Dass das Thema Dienstradleasing in Unternehmen einen immer höheren
Stellenwert genießt, bestätigte auch JobRad-Geschäftsführer Ulrich
Prediger: "Früher war es üblich, dass die Arbeitgeber den
Mitarbeitern Diensträder zwar ermöglichten, die Unternehmen durfte es
jedoch nichts kosten." Das habe sich mittlerweile geändert. "Bei
JobRad bezuschussen mehr als 80 Prozent der Arbeitgeber das
Leasingmodell, zum Beispiel indem sie einen Teil der Leasingrate oder
Kosten für Service-Optionen wie Inspektion oder FullService
übernehmen."
Die Weber Automotive GmbH trägt beispielsweise die Kosten für die
Versicherung der Diensträder. "Von unseren über 450 Mitarbeitern
nutzen inzwischen fast 80 das Jobrad regelmäßig als Alternative zum
Auto", so Carmen Amann, Assistentin der Geschäftsführung des
Automobilzulieferers. "Dass wir als Arbeitgeber einen Teil der Kosten
übernehmen, motiviert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zusätzlich, aufs Jobrad umzusteigen."
Steigende Nachfrage nach Serviceleistungen zum Dienstrad
Der Service rund ums Dienstrad zählt für viele Mitarbeiter
inzwischen zu den Hauptgründen für Dienstradleasing. "Jobradler
fragen diesen immer häufiger nach", so Prediger. Davon profitiere
auch der Fahrrad-Fachhandel, berichtete Markus Blust, Geschäftsführer
der Fahrradcenter Singer GmbH & Co. KG. Dienstradberechtigte Kunden
entschieden sich meist für sehr hochwertige und demensprechend
hochpreisige Räder. "Dienstradleasing macht bei uns mittlerweile 20
Prozent des Gesamtumsatzes aus", so der Fachhändler.
Die Teilnehmer der von der Fahrradjournalistin Andrea Reidl
moderierten Gesprächsrunde waren sich einig: Der Trend zu mehr
Service wird auch in Zukunft die Entwicklung der jungen Branche
weiter prägen. Schon jetzt ließen sich zunehmend Parallelen zum
Autoleasing erkennen, wo umfassende Serviceprogramme längst Standard
seien. Ulrich Prediger: "Mit Angeboten wie dem FullService, der neben
jährlichen Inspektionen auch Verschleißreparaturen umfasst,
entwickelt sich JobRad immer mehr vom reinen Leasinganbieter zum
All-inclusive-Dienstleister für Radmobilität in Unternehmen."
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Datum: 09.07.2018 - 11:50 Uhr
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