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Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zuÖzils Rolle und der Rolle rückwärts

ID: 1628679


(ots) - Das ist immer so. Nach Fehlschlägen dieser
Größenordnung wagen sich die Beteiligten nach und nach aus der
Deckung. Wie man sich erinnert, ist der Fußball-Weltmeister
Deutschland beim Unternehmen Titelverteidigung grandios gescheitert.
Auch anonym vorgebrachte Hinter-den Kulissen-Verwerfungen fanden
Verbreitung. Ob die echt waren oder nur angeblich - fast egal nach
der Rutsche in Russland. Es ist die Zwietracht, die zählt.

Als sicher gilt, dass die Özil-Gündogan-Erdogan-Affäre dem
Ansinnen, erneut Champion zu werden, schweren Schaden zufügte. Soviel
lassen die Äußerungen des Team-Managers in der »Welt« erkennen,
wenngleich er sie nun abzufedern sucht. Die Rolle Mesut Özils bleibt
aber trotz Oliver Bierhoffs Rolle rückwärts sehr speziell. Ihm, und
nur ihm, war erlaubt worden, den offiziellen Medientag der Mannschaft
zu schwänzen. Nicht einmal tauchte Özil zu Pressekonferenzen auf. Aus
dem Kreuzfeuer kommt man so nicht. Der DFB ignorierte das - bis
jetzt.

Dem Desaster-Analyseleiter Bierhoff könnte nun gratuliert werden,
weil Einsicht der erste Weg zur Besserung ist. Man kann den
Glückwunsch allerdings auch stecken lassen, weil es überhaupt nichts
mehr bringt, Özil posthum vorzuführen. Es sei denn, es soll das
verschleierte Ziel sein, den stillschweigenden Nationalspieler den
Wölfen zu übergeben, weil es mit dessen Bekenntnis zum Team
tatsächlich weit weniger her sein könnte, als der DFB das gern
verkaufen würde. Diese Annahme wollte ihr Verursacher mit seinen
notdürftigen und unglaubwürdigen Reparaturarbeiten vom Freitag wohl
zerstreuen.

Ob Bierhoff dabei auch an die Beziehung zum Bundestrainer dachte?
Ein Belastungstest für das Jogi-Olli-Verhältnis war schon die
Quartierwahl. Je nach Auslage der Bierhoff-Worte könnte es richtig
heikel werden. Bundestrainer Löw und Lieblingsspieler Özil erfahren




ihre Karriereberatung aus der selben Agentur. Das liefert doch schon
Gerede, wenn es nur um die Mannschaftsaufstellung geht.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Kommentar von Finn Mayer-Kuckuk
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Datum: 06.07.2018 - 21:00 Uhr
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