AfD-Landesvorsitzender spricht sich für Grenzkontrollen zu rheinland-pfälzischen Nachbarländern aus / "SWR Aktuell"-Sommerinterview mit Uwe Junge am 6. Juli 2018, 19:30 Uhr, SWR Fernsehen
(ots) - Nach dem Kompromiss im Asylstreit in Berlin hat sich
der AfD-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz Uwe Junge für
Grenzkontrollen zu den Nachbarländern von Rheinland-Pfalz, Luxemburg,
Belgien und Frankreich, ausgesprochen. Im "SWR
Aktuell"-Sommerinterview sagte Junge dazu: "Wir müssen aufmerksamer
sein. Wir haben eine Sondersituation, eine Situation, die wir selbst
geschaffen haben durch die offenen Grenzen. Auch durch eine naive
Politik der offenen Grenzen. Ich glaube, da gibt es nicht nur die
Alternative ''zu oder auf'', sondern Kontrolle heißt hier auch, dosiert
aufzupassen und genauer hinzuschauen."
Im Sommerinterview von "SWR Aktuell" ging es auch um die scharfe
Rhetorik seiner Partei. Auf die Frage, ob der AfD-Bundesvorsitzende
Gauland mit seiner Aussage, die Partei habe die Grenze des Sagbaren
verschoben, auch den Rassismus in Deutschland salonfähig mache, sagte
Junge: "Nein das hat mit Rassismus nichts zu tun, aber natürlich
verschärfen wir den Ton, weil sich auch die Lage verschärft hat. Wenn
die Lage schärfer wird und die Lage sich dramatisch verändert, auch
in der Kriminalitätsstatistik, auch im Bereich des
''Nicht-Abschiebens'', dann muss man das auch deutlich sagen und dann
verschärfen wir auch den Ton. Das ist die Aufgabe der Opposition."
Nachholbedarf in der Sozialpolitik
Angesprochen auf die inhaltlichen Schwächen im Parteiprogramm der
AfD, zum Beispiel bei der Rentenpolitik, räumte der
AfD-Landesvorsitzende ein: "Es ist sicherlich so, dass wir im Bereich
der Renten, aber insgesamt in der Sozialpolitik, Nachholbedarf haben,
wir haben auf dem Parteitag beschlossen, dass wir im nächsten Jahr
einen Schwerpunkt-Parteitag machen, der sich nur damit beschäftigt."
Nach seinem Twitter-Kommentar zum Vorrunden-Aus der
Nationalmannschaft bei der WM in Russland ("Die Mannschaft gehört
samt Trainerstamm und Merkel-DFB aufgelöst! Schaffen wir wieder eine
Nationalmannschaft!") sagte Junge auf die Frage, was er damit meinte:
"Ich möchte, dass die Nationalspieler sich bewusst werden, dass sie
diese Nation vertreten, dass sie den Adler auf der Brust tragen. Ich
möchte auch, dass sie die Nationalhymne singen - das ist kein Job wie
jeder andere. Sie repräsentieren die Bundesrepublik Deutschland und
ich möchte, dass die deutschen Tugenden dort als Beispiel für unsere
Jugend auch deutlich werden. Und das haben sie in den letzten
Jahrzehnten immer geschafft: wirklich Kampfgeist, Durchhaltevermögen
zu demonstrieren. Das war in den letzten drei Spielen nicht der Fall
und deswegen bin ich sehr unzufrieden und sage: Merkel muss weg und
Jogi auch."
Das ausführliche Interview mit Uwe Junge sendet "SWR Aktuell
Rheinland-Pfalz" heute (6.7.) ab 19:30 Uhr im SWR Fernsehen. Das
Gespräch führte Sascha Becker.
Weitere Sommerinterviews in der 19:30 Uhr-Ausgabe von "SWR Aktuell
Rheinland-Pfalz": Malu Dreyer (SPD), 13. Juli; Alexander Ulrich (Die
Linke), 20. Juli; Volker Wissing (FDP), 27. Juli; Julia Klöckner
(CDU), 3. August.
Zitate gegen Nennung der Quelle "SWR Aktuell" frei. Pressekontakt:
Wolf-Günther Gerlach, Tel. 06131 929 33293,
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Datum: 06.07.2018 - 16:01 Uhr
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