Durch weitere Konsolidierungen starkes Halbjahresvolumen auf dem gewerblichen Wohn-Transaktionsmarkt
(ots) - Nach der Übernahme der österreichischen Buwog
durch die Vonovia in den ersten drei Monaten verzeichnete das zweite
Quartal 2018 weitere Konsolidierungsprozesse auf dem deutschen
gewerblichen Wohninvestmentmarkt*. Unter anderem hat die Adler Real
Estate 70% der Anteile am Wohnimmobilienportfolio der israelischen
Brack Capital für etwa 700 Mio. Euro gekauft, veräußerte gleichzeitig
ein Portfolio an ein gemeinsames Joint Venture mit Benson Elliot in
einer Größenordnung von ca. 115 Mio. Euro.
Die Bereinigungsprozesse, die Transaktionen im Mikrowohnsegment
und mehr als 200 kleinere Transaktionen mit jeweils weniger als 800
Wohneinheiten summierten sich im ersten Halbjahr 2018 auf etwa 11,3
Mrd. Euro. Damit wurden bereits nach sechs Monaten mehr als 70 % des
gesamten Vorjahresvolumens erreicht. Der 5-Jahres-Schnitt der jeweils
ersten Halbjahre wurde um 35 %, der 10-Jahres-Schnitt sogar um 90 %
überschritten.
Insgesamt wechselten bis zur Jahresmitte 2018 83.900 Wohnungen den
Besitzer.
Dr. Konstantin Kortmann, Head of Residential Investment JLL
Germany: "Jenseits der genannten Großtransaktionen und
Konsolidierungen werden die Portfolios in ihren Profilen immer
ausdifferenzierter. Entweder sie bedienen ein spezifisches
Teilsegment, wie die Transaktionen von Mikroapartments zu Beginn des
Jahres gezeigt haben, oder aber sie sind in ihrer Struktur nach recht
homogenen Risikoprofilen gestaltet." Und Helge Scheunemann, Head of
Research JLL Germany, ergänzt: "Die Bedeutung von Forward Deals
bleibt hoch. 30 % der Transaktionssumme wurde mit vorab verkauften
Projektentwicklungen umgesetzt. Dabei wurde im Durchschnitt ein Preis
von mehr als 4.000 Euro/m² erzielt - mehr als doppelt so viel wie für
Bestandsportfolios und Objekte, die für etwa 1.700 Euro/m² gehandelt
wurden.
"Der Anlagedruck bei den Investoren ist weiterhin enorm hoch.
Viele Versicherungen und Pensionskassen sind nach wie vor im
Immobilienmarkt unterinvestiert. Gleichzeitig laufen langfristige
Staatsanleihen aus und Kapital wird frei, das wiederum zu einer
mindestens werterhaltenden Rendite angelegt werden muss", so
Kortmann. So hat die Käufergruppe Banken/Versicherungen/
Pensionsfonds mit direkten Immobilieninvestments netto für mehr als
1,4 Mrd. Euro in Wohnimmobilien investiert. Gleichzeitig verzeichnen
die indirekten Investments über verschiedene Fondsvehikel mit einem
Nettovermögenszuwachs von mehr als 1,2 Mrd. Euro einen stabilen
Kapitalzufluss; sie liegen jetzt bereits bei 70 % des mittleren
5-Jahres-Zuflusses. Namentlich zahlreiche Spezialfonds werden durch
Investorenpools von Versicherungen und Pensionskassen mit frischen
Kapital gefüllt.
Mit Abstand am meisten investiert haben nach wie vor allerdings
die börsennotieren Wohnungskonzerne: zur Jahresmitte bewegt sich ihr
zusätzlich aufgebautes Wohnimmobilienvermögen bereits in einer
Größenordnung von mehr als 3,2 Mrd. Euro.
Viele börsennotierte Wohnungsgesellschaften und Fonds haben zwar
internationale Anleger, dominiert bleibt der gewerbliche
Wohninvestmentmarkt aber von Investoren aus dem Inland. Ihr aktueller
Anteil von 80% des Transaktionsvolumens ist seit einigen Jahren
stabil.
Zur Jahresmitte 2018 entfallen drei Viertel des aus dem Ausland
investierten Kapitals auf drei Länder: die USA (600 Mio. Euro),
Großbritannien (580 Mio. Euro) und Singapur (350 Mio. Euro).
Berlin hat im ersten Halbjahr mit einem Anteil von 15 %,
entsprechend 1,65 Mrd. Euro, nach wie vor das meiste Kapital
angezogen, gefolgt vom Raum Frankfurt-Rhein-Main. Mit den dort
investierten 920 Mio. Euro wurde bereits das Ergebnis im gesamten
Vorjahr getoppt. Drei Viertel (entsprechend 750 Mio. Euro) seines
2017er Volumens sind im Raum Hamburg zur Jahresmitte erreicht. In
beiden Regionen ist der Anteil von hochpreisigen Forward Deals
jeweils sehr hoch.
"Vor dem Hintergrund des knappen Angebots an guten Beständen in
Deutschland sind die größten deutschen Wohnimmobilienkonzern dabei,
andere Wege zu beschreiten, um Wachstum zu erzielen", so Konstantin
Kortmann. Zum einen treibt mit Vonovia der größte deutsche
Wohnungsbestandshalter seine Internationalisierung voran. Das
Unternehmen erwarb nach seinem Engagement in Österreich nun im
zweiten Quartal das schwedische Wohnungsunternehmen Victoria Park.
Andere Marktteilnehmer setzen auf Alternativen im Inland, etwa mit
eigenen Projektentwicklungen oder mit der Beteiligung an solchen
Investments. Das gilt beispielsweise für die Adler Real Estate in der
Berliner Europacity oder die Deutsche Wohnen in Potsdam.
Kortmann abschließend: "Es ist zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht
zu erwarten, dass bis Ende des Jahres weitere Megadeals gehandelt
werden. Durch viele Forward Deals, zahlreiche Portfoliobereinigungen
und Einzeltransaktionen wird sich das Investitionsvolumen im
gewerblichen Wohnungsmarkt 2018 aber auf ein hervorragendes Ergebnis
einpendeln: 17-18 Mrd. Euro wären 10 % mehr als im Vorjahr.
Möglicherweise reicht es dann auch zum Platz 2 in der langjährigen
Transaktionsstatistik des gewerblichen Wohnungsmarkts."
* Verkauf von Wohnungspaketen und Studentenheimen mit mindestens
10 WE und 75 % Wohnnutzung sowie der Verkauf von Unternehmensanteilen
mit Übernahme einer Kontrollmehrheit ohne Börsengänge
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Datum: 04.07.2018 - 10:07 Uhr
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