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AOK-Studie: In jeder dritten Familie spielt körperliche Aktivität keine Rolle / Gesundheitskasse und Deutscher Städte- und Gemeindebund setzen sich für mehr Bewegungsförderung ein (FOTO)

ID: 1626764


(ots) -
In vielen deutschen Familien kommt Bewegung zu kurz. Das
verdeutlicht die heute veröffentlichte Umfrage im Rahmen der
"AOK-Familienstudie 2018", die das IGES-Institut unter rund 5.000
Müttern und Vätern im Auftrag des AOK-Bundesverbandes durchgeführt
hat. Zwar bewegen sich 45 Prozent der befragten Eltern täglich mit
ihren Kindern, für jede dritte Familie spielt körperliche Aktivität
in der Freizeit aber überhaupt keine Rolle. Ein Grund könnte der
zeitliche Stress von Eltern sein, den 40 Prozent der Befragten als
größten Belastungsfaktor ansehen. Nicht verwunderlich ist demnach
auch, dass es nur 28 Prozent der Eltern gelingt, Sport und Fitness zu
betreiben. Zwar ist die zeitliche Belastung im Vergleich zur letzten
Studie vor vier Jahren leicht - um sechs Prozent - zurückgegangen,
dafür sind aber die partnerschaftlichen Probleme im selben Maße
angestiegen. Mittlerweile ist jeder Fünfte (20 Prozent) davon
betroffen, 2014 waren es nur 14 Prozent.

Die verschiedenen Belastungsfaktoren scheinen sich grundsätzlich
aber nicht negativ auf das Wohlbefinden von Eltern auszuwirken. Denn
76 Prozent geben an, dass sie ihren Gesundheitszustand als sehr gut
oder gut bewerten (2014: 69 Prozent). Auffällig ist jedoch ein
anderes Problem der Eltern: 36 Prozent von ihnen sind laut Umfrage
übergewichtig, 22 Prozent adipös. Bei den Vätern gehören sogar 72
Prozent in eine der beiden Kategorien. Jens Martin Hoyer,
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes,
zeigt sich besorgt. "Unsere Gesellschaft leidet immer mehr an
Übergewicht und Bewegungsmangel. Auch wenn es erfreulich ist, dass
die Belastungswerte der Eltern laut Studie weiter abgenommen haben,
so sind diese Ergebnisse ein klares Alarmsignal."

Prof. Dr. Jutta Mata vom Lehrstuhl für Gesundheitspsychologie der




Universität Mannheim hat die Studie wissenschaftlich begleitet. "Nur
zehn Prozent der Kinder sind so aktiv wie von der
Weltgesundheitsorganisation empfohlen. Diese Zahlen sind niedriger
als in anderen repräsentativen Untersuchungen für Deutschland und
spiegeln dennoch den gleichen Trend wider: Die körperliche Aktivität
bei Kindern ist in Deutschland generell sehr gering." Eine Rolle
spiele dabei auch der zunehmende Medienkonsum, den Mata deshalb
kritisch sieht. "59 Prozent der Kinder von vier bis sechs Jahren
nutzen Medien länger als empfohlen, am Wochenende liegt dieser Wert
sogar bei 84 Prozent. Ähnlich sieht es bei den Kindern von sieben bis
elf Jahren aus." Bewegungsdauer könne man am einfachsten durch einen
aktiveren Alltag erhöhen. "Zeit ist - wie ja auch die Familienstudie
gezeigt hat - die knappste Ressource und wenn ich für eine neue
Aktivität wie Sport mehr Zeit haben möchte, dann muss ich auf etwas
anderes verzichten. Das kann schwierig werden. Wenn ich aber in
regelmäßige, alltägliche Tätigkeiten Bewegung integrieren kann, dann
ist das eine niedrigschwellige und nachhaltige Möglichkeit, aktiver
zu werden."

Die AOK-Familienstudie widmet sich außerdem schwerpunktmäßig der
Frage, welchen Einfluss die kommunale Infrastruktur auf die
Bewegungsfreudigkeit von Familien hat. Kinder, die laut Eltern in
einem attraktiven Wohnumfeld leben, bewegen sich im Schnitt an 3,8
Tagen pro Woche und damit 27 Prozent mehr als Kinder, die diese
Bedingungen gar nicht vorfinden (3,0 Tage pro Woche). Ähnlich sieht
es auch beim gemeinsamen Radfahren aus. Je mehr sichere und
nutzerfreundliche Radwege vorhanden sind, desto häufiger schwingen
sich Familien gemeinsam auf den Sattel. Konkret in Zahlen: Sind gute
Fahrradwege in hohem Maße vorhanden, treten Eltern und Kinder an
durchschnittlich 1,6 Tagen pro Woche in die Pedalen, existieren sie
nicht, so sind es nur 0,9 Tage im Schnitt. Das entspricht sogar einer
Steigerung um 77 Prozent. Zwar finden die meisten Familien bereits
bewegungsfreundliche Bedingungen in ihrem direkten Wohnumfeld vor,
dennoch wünschen sich über 80 Prozent der Eltern bei Spielplätzen,
Parks, Sportstätten und Radwegen weitere Verbesserungen.

AOK-Vorstand Hoyer bekräftigt auch angesichts dieser Ergebnisse
das Engagement der Gesundheitskasse im Bereich der Prävention: "Wir
tragen gegenüber unseren 26 Millionen Versicherten eine große
Verantwortung. Dank unserer regionalen Ausrichtung und Nähe haben wir
im Vergleich zu anderen Kassen auch deutlich größere
Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort." Die Ergebnisse zeigten aber auch
die rechtlichen Grenzen von beitragsfinanzierten Krankenkassen. "Als
AOK können wir einen Beitrag leisten, Menschen zu informieren, zu
motivieren und zu lotsen sowie gemeinsam mit anderen Partnern
qualitätsorientierte Angebote zur gezielten Bewegungsförderung
schaffen." Einen wichtigen Verbündeten sieht Hoyer dabei in den
Städten und Gemeinden: "Dass zur Bewegungsförderung eine ansprechende
Gestaltung des öffentlichen Raumes zentral sein kann, darin sind wir
uns mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund einig. Damit setzen
wir auch ein Zeichen im Sinne des Präventionsgesetzes, das ganz klar
eine Zusammenarbeit von Krankenkassen und Kommunen vorsieht."

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat auf den
Handlungsbedarf bereits im November letzten Jahres hingewiesen und
ein entsprechendes Positionspapier herausgebracht. Dr. Gerd
Landsberg, Hauptgeschäftsführer des DStGB, nimmt die aktuelle
AOK-Familienstudie zum Anlass, seine Forderungen noch einmal zu
bekräftigen: "Sport und Freizeit sind in der heutigen Gesellschaft
wichtige Standortfaktoren und leisten einen wesentlichen Beitrag zur
Lebensqualität und zur Gesundheitsförderung in den Kommunen. Den
Städten und Gemeinden ist bewusst, wie wichtig es ist, wohnortnahe
Spiel- und Sportmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Neben den
klassischen Sportplätzen oder Sporthallen werden in immer mehr Parks
und Grünanlagen Sport und Bewegungsmöglichkeiten angeboten.
Verkehrskonzepte regen zudem an, dass die Kinder nicht mit dem Auto
bis ins Klassenzimmer gefahren werden. Unter dem Motto ''Kommune in
Bewegung'' sollten die Städte und Gemeinden gemeinsam mit den Partnern
vor Ort weitere Konzepte entwickeln, um eigenständige Mobilität,
Teilnahme an den Angeboten der lokalen Vereine und gesunde Ernährung
von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Gesundheitsprävention,
insbesondere Bewegung, kann allerdings nicht staatlich verordnet
werden. Kindertageseinrichtungen und Schulen kommt hier eine
besondere Rolle zu. Gerade Kinder sollten zu einem gesunden
Lebensstil motiviert und in ihrer Entwicklung gestärkt werden. Dies
kann nur mit einem gut funktionierenden Netzwerk in Zusammenarbeit
von Staat, Zivilgesellschaft, Eltern, Kitas, Schulen und weiteren
relevanten Akteuren wie den Krankenkassen erreicht werden."

Weitere Informationen wie den wissenschaftlichen Bericht, eine
journalistische Studienzusammenfassung und Pressebilder finden Sie im
Internet unter
http://aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2018/index_20709.html



Pressekontakt:
Dr. Kai Behrens | AOK-Bundesverband
030 346 46 2309 | presse(at)bv.aok.de

Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 02.07.2018 - 12:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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