Finanzierungsmonitor: Dienstleister sind schlechtüber alternative Betriebsmittelfinanzierung informiert
(ots) - Der größte Finanzierungsbedarf besteht für
Dienstleistungsunternehmen bei den Betriebsmitteln. 40 Prozent der
Firmen greifen in diesem Bereich auf externe Unterstützung zurück.
Dabei sind zahlreiche Betriebe dazu bereit, Betriebsmittelkredite
nicht unbedingt auf dem klassischen Weg über die Hausbank
abzuschließen: Rund drei Viertel würden auch unkomplizierte
Online-Plattformen nutzen. Besonders schnelle Entscheidungswege
sprechen aus Sicht der Branche für solche Angebote. Das ergab der
bereits zum dritten Mal vom digitalen Mittelstandsfinanzierer
creditshelf erhobene "Finanzierungsmonitor". Für die Studie wurden
zusammen mit der TU Darmstadt Finanzentscheider aus mittelständischen
Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.
Geschwindigkeit bei der Kreditzusage ist für 95 Prozent der
Dienstleister eine entscheidende Größe. "In der
Dienstleistungsbranche schließt die Leistungserbringung oft
unmittelbar an die Auftragsvergabe an. Lange Vorlaufzeiten wie etwa
in der Industrie sind eher unüblich. Wenn Dienstleister also Aufträge
finanzieren müssen, dann benötigen sie schnell Geld", erklärt Prof.
Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachbereichs Unternehmensfinanzierung
an der TU Darmstadt die Besonderheiten der Dienstleistungsbranche.
Doch obwohl Dienstleister gerne auf Online-Finanzierungslösungen
zurückgreifen würden, bleibt dieser Schritt häufig aus. Das liegt vor
allem daran, dass die Hälfte der Entscheider nicht weiß, dass
entsprechende Optionen bereits existieren. Industrie und Handel sind
hier erheblich besser informiert. "Dieses Ergebnis hat uns in seiner
Deutlichkeit selbst überrascht", sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand
und Gründungspartner von creditshelf. "Gerade die
Dienstleistungsbranche verbindet man üblicherweise mit einer größeren
Beweglichkeit und der Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen.
Unternehmen in Deutschland scheinen also gerade in
Finanzierungsfragen noch sehr auf traditionelle Abläufe und
Gewohnheiten festgelegt zu sein."
Die Suche nach alternativen Finanzierungsoptionen dürfte aber an
Bedeutung gewinnen, auch für die Dienstleister. Trotz
EZB-Strafzinsen, die das Kreditgeschäft für Banken eigentlich
attraktiver machen sollte, und einer hervorragenden wirtschaftlichen
Gesamtsituation wird für Unternehmen der Zugang zu Krediten immer
schwieriger. 59 Prozent der Studienteilnehmer insgesamt erkannten
hier bereits 2017 eine Verschlechterung für Mittelständler. Und
gerade die Dienstleister erwarten eine noch restriktivere
Kreditvergabe. Das wird den Druck erhöhen, sich in der
Betriebsmittelfinanzierung aktiv neue Optionen zu erschließen.
Über die Studie "Finanzierungsmonitor 2018"
Die Studie "Finanzierungsmonitor 2018" beruht auf einer Befragung
des digitalen Mittelstandsfinanzierers creditshelf
(www.creditshelf.com) im Dezember 2017. Insgesamt nahmen 200
Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und
Dienstleistungsunternehmen an der Befragung per Online-Erhebung durch
ein Marktforschungsinstitut teil. Die Studie wurde wissenschaftlich
begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachbereichs
Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.
Über creditshelf - www.creditshelf.com
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Datum: 02.07.2018 - 09:00 Uhr
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