Rheinische Post: Nein zu
"CSU first"
Kommentar Von Kristina Dunz
(ots) - Die CSU ist im Asylstreit mit Kanzlerin Angela
Merkel so hoch auf die Palme geklettert, dass sie ohne Schaden nicht
mehr herunterkommt. Lenkt sie auf die EU-Gipfel-Ergebnisse ein, legen
die Hardliner das als Schwäche aus, bleibt sie bei ihrer Linie
"Deutschland zuerst", wenden sich Merkelianer und glühende Europäer
ab. Die CSU entscheidet sich deshalb weiter für Eskalation. Sie will
Merkel weiter in die Enge treiben. Das ist verantwortungslos. Wäre es
nur ein Debakel für Seehofer, Dobrindt und Söder, könnten sie nach
der bayerischen Landtagswahl die Konsequenzen unter sich ausmachen.
Sie nehmen mit ihrem Kurs aber nicht nur die Fraktionsgemeinschaft
mit der CDU im Bundestag, sondern das ganze Land in Haft. Zerbricht
die große Koalition nach gerade einmal 100 Tagen, hilft das
niemandem. Die CDU sollte nun ihrerseits eine harte Gangart
einschlagen - und zur Landtagswahl in Bayern antreten. Damit wäre
die dortige absolute Mehrheit der CSU fort. Die Christsozialen würden
sich daran gewöhnen müssen, dass sie ohne Partner auch in Bayern
nichts entscheiden können. Eine gute Übung für Kompromissfähigkeit im
Bund. Zumindest ist nun im ganzen Land sichtbar, wohin "CSU first"
führen kann: ins Chaos.
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Datum: 01.07.2018 - 20:52 Uhr
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