Die Paketflut meistern: Intelligente ZF-Technik unterstützt wachsendes Lieferaufkommen (FOTO)
(ots) -
- Lieferwagen geht allein auf Parkplatzsuche: Autonome
Fahrfunktionen erleichtern Paketzustellern den Arbeitsalltag
- Emissionsfrei: Rein elektrisch angetriebener Innovation Van
reduziert Lärm- und Schadstoffbelastung in Innenstädten
- Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Cloud-basierter Algorithmus
kalkuliert in Echtzeit optimale Route für Zusteller und Empfänger
Das rasante Wachstum des Onlinehandels setzt Paketzusteller unter
Zugzwang: Bis 2021 soll die Zahl der jährlich zugestellten Päckchen
allein in Deutschland die Vier-Milliarden-Marke übersteigen.
Gleichzeitig wollen Kunden immer öfter selbst bestimmen können, wann
und wo sie ihre Sendung in Empfang nehmen. Mit seinem rein elektrisch
angetriebenen Innovation Van überträgt ZF seine umfassenden
Kompetenzen für automatisiertes Fahren auf die Anforderungen der
Logistikbranche - komplettiert durch einen smarten Algorithmus, der
Empfängerwünsche in Echtzeit berücksichtigt und die effizienteste
Zustellroute berechnet.
Weit über 3,3 Milliarden Päckchen und Pakete wurden nach Schätzung
des Bundesverbandes Paket und Logistik 2017 allein in Deutschland
zugestellt, Tendenz weiter kräftig steigend. Für die
Zustelldienstleister eine Mammutaufgabe: Ein Tagespensum von 200
Päckchen ist keine Seltenheit für einen Paketboten. Im Schnitt haben
sie pro Zustellung zweieinhalb bis drei Minuten Zeit zur Verfügung.
Das beinhaltet neben der tatsächlichen Übergabe auch das Abstellen
des Fahrzeugs, den Weg zur Haustür und vor allem das Warten an der
Klingel - jeder zusätzliche Handgriff zählt. Bereits in seiner
Zukunftsstudie aus dem Jahr 2016 hatte ZF das Thema Last Mile
Logistik aufgegriffen und sich mit den Herausforderungen beschäftigt,
denen Zusteller auf den letzten Kilometern zum Kunden
gegenüberstehen. Nun präsentiert der Konzern mit einem
selbstfahrenden Lieferwagen erstmals ein Konzeptfahrzeug für
Logistikdienstleister. "Mit unserem Innovation Van haben wir ein
umfassendes Lösungspaket für die Anforderungen der Zustellerbranche
entwickelt", sagt Gerhardt Gumpoltsberger, Leiter Innovationsprojekte
bei ZF. "Um den vielfältigen Herausforderungen des städtischen
Lieferverkehrs gerecht zu werden, bringen wir unser gesamtes
Kompetenzspektrum zum Einsatz - vom autonomen Fahren über die
Elektromobilität bis hin zur Vernetzung in einem smarten
Support-System."
Das Zustellfahrzeug an der virtuellen Leine
Der Innovation Van ist mit autonomen Fahrfunktionen nach Level 4
ausgestattet. Der Lieferwagen manövriert eigenständig durch das
urbane Umfeld, hält die Spur auch bei Straßen ohne
Fahrbahnmarkierungen, erkennt Ampeln ebenso wie Verkehrszeichen und
reagiert auf plötzliche Gefahrensituationen. Darüber hinaus kann er
Hindernisse wie beispielsweise in zweiter Reihe geparkte Fahrzeuge
erkennen und umfahren. Für Paketboten besonders hilfreich ist die
Fernsteuerung via Tablet: Sind zwei Adressen so nah beieinander, dass
sich die Strecke besser zu Fuß bewältigen lässt, folgt der Innovation
Van dem Zusteller wie an einer virtuellen Leine. Findet sich vor
einer Adresse kein Parkplatz, kann der Paketbote das Fahrzeug zum
nächsten Stopp vorausschicken, wo es selbstständig eine
Haltemöglichkeit sucht.
Sehen, denken, handeln und keine Emissionen
Mit seinem breiten Technikportfolio bildet der Innovation Van den
Konzernanspruch "see. think. act" auf anschauliche Weise ab: Das
gesamte ZF-Sensorset bestehend aus Kamera-, Radar- und Lidarsensoren
sorgt dafür, dass der Lieferwagen seine Umgebung jederzeit
vollumfänglich wahrnimmt. Der Zentralcomputer ZF ProAI übernimmt die
Steuerung, verarbeitet die von den Sensoren generierten Daten und
lässt das Fahrzeug auch auf komplexe Situationen angemessen
reagieren. Zuletzt setzen intelligente mechatronische Systeme wie die
elektrische Servolenkung und das integrierte Bremssystem IBC die
Anweisungen des Zentralcomputers zuverlässig um. Für den rein
elektrischen und damit lokal emissionsfreien Antrieb sorgt das
elektrische Achsantriebssystem für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge.
Päckchen finden den optimalen Weg dank smartem Algorithmus
Um jederzeit die effizienteste Zustellroute finden zu können,
greift der Innovation Van auf ein cloud-basiertes Support-System zu,
in dem für jedes geladene Päckchen Daten wie der Zustellort und die
gewünschte Lieferzeit, aber auch zusätzliche Informationen wie
beispielsweise die Haltbarkeit bei verderblicher Ware hinterlegt
sind. "Daraus berechnet der Algorithmus unter Berücksichtigung von
Parametern wie Verkehrslage oder Energieverbrauch in Echtzeit die
optimale Zustellreihenfolge", erklärt Projektleiter Georg Mihatsch.
"Das Päckchen sucht sich quasi selbst den besten Weg zum Empfänger -
und das Fahrzeug folgt." Der Paketbote erhält diese Informationen
über eine Mixed-Reality-Datenbrille. So sind alle relevanten Angaben
im Blick.
Selbst bestimmen können, wann das Paket ankommt
Auch der Empfänger profitiert vom Support-System in der Cloud:
Über eine App hat er nicht nur die Möglichkeit, den Weg seiner
Sendung nachzuverfolgen, sondern auch kurzfristig die Zustelldaten zu
ändern. Damit kann ein Päckchen jederzeit bequem zu einem bestimmten
Nachbarn umgeleitet oder die Lieferzeit um eine Stunde nach hinten
verschoben werden, falls unerwartet etwas dazwischenkommt. Dieser
Komfort-Gewinn kommt auch den Paketboten zugute: Anstatt vergeblich
an der Klingel zu warten und im Zweifelsfall ein zweites Mal
vorbeikommen zu müssen, kann der in dieser Zeit schon weiterfahren
zum nächsten Empfänger.
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Tel: +49 7541 77-2488, E-Mail: robert.buchmeier(at)zf.com
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Datum: 29.06.2018 - 10:34 Uhr
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