Tränen beim WM-Aus sind erlaubt: Männer dürfen in der Öffentlichkeit weinen, finden 84 Prozent der Deutschen in einer bundesweiten "tina"-Umfrage
(ots) - Aber: Nur 15 Prozent rühren sportlicher Erfolg
oder Misserfolg zu Tränen | Nationalspieler Thomas Müller, der
ehemalige US-Präsident Barack Obama und der Kanadische Premier Justin
Trudeau haben eines gemeinsam - sie weinen in der Öffentlichkeit.
Dürfen Männer heute öffentlich weinen? Absolut, Tränen der Rührung in
der Öffentlichkeit sind beim "starken Geschlecht" weitgehend
akzeptiert, das zeigt eine repräsentative Umfrage* im Auftrag der
Frauenzeitschrift tina, durchgeführt vom internationalen Markt- und
Meinungsforschungsinstitut YouGov. Aber: Für 13 Prozent der befragten
Männer ist öffentliches Weinen ihrer Geschlechtsgenossen vollkommen
inakzeptabel.
Tränen der Rührung sind mehrheitlich akzeptiert, nicht aber im
Geschäftsleben
"Echte Männer weinen nicht" und "Big Girls Don''t Cry" - beides
falsch, zeigt die tina-Umfrage. Denn fast neun von zehn Deutschen
finden es in Ordnung, öffentlich vor Rührung Tränen fließen zu
lassen. Männer oder Frauen, diese Frage spielt dabei keine Rolle. Mit
89 Prozent (bei Frauen) zu 84 Prozent (bei Männern) wird dem
Geschlechterunterschied keine große Bedeutung eingeräumt. Noch mehr
geweint werden darf im privaten Umfeld: Hier finden es nur zwei
Prozent der Frauen oder vier Prozent der Männer inakzeptabel, vor
Rührung zu weinen.
Anders im beruflichen Umfeld, im Geschäftsleben und der Politik:
Hier sind Tränen der Rührung für fast jeden dritten Mann, aber auch
für jede fünfte Frau gänzlich unangemessen.
Die meisten Deutschen weinen beim Film schauen - nur 15 Prozent
bei Sportereignissen
Was rührt die Deutschen zu Tränen? Die Top 3 belegen: einen
rührenden oder traurigen Film schauen (62 Prozent), ein emotionales
Musikstück hören (36 Prozent) und ein liebevolles Geschenk erhalten
(32 Prozent). Lediglich 15 Prozent gaben an, bei herausragenden
sportlichen Momenten, bei Sieg oder Niederlage, zu weinen. Jeder
Dritte ist selbst zu Tränen gerührt, wenn er seine Mitmenschen weinen
sieht.
Emotionen mehr Platz einräumen
tina-Chefredakteurin Sabine Ingwersen appelliert für eine mutige,
emotionalere Welt: "In einer schnelllebigen und leistungsorientierten
Gesellschaft gibt es doch mehr Platz für Emotionen, als manch einer
denken mag. Gefühle zeigen und Tränen zuzulassen kostet Mut - aber es
steigert das eigene Wohlbefinden enorm. Mit tina möchten wir eine
Vorreiterrolle einnehmen und allen sagen: Es ist an der Zeit, unseren
Emotionen mehr Platz einzuräumen."
*Für die Studie in Zusammenarbeit von tina und YouGov wurden im
Zeitraum 7. bis 9.5.2018 insgesamt 2.074 Deutsche befragt. Die
Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche
Bevölkerung ab 18 Jahren.
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