TÜV Rheinland: In fünf Jahren rund 500 vernetzte Geräte in jedem Privathaushalt
(ots) - Cybersecurity Trends 2018: Smart Home schon bald
Standard / Datensicherheit und Schutz vor "Cyber-Einbrüchen" hängt
hinterher / Unabhängige Prüfungen für vernetzte "smarte" Produkte
erforderlich / Cybersecurity Trends 2018 verfügbar unter
www.tuv.com/cybersecurity-trends-2018
Das Smart Home ist längst Realität, aber noch nicht Standard.
International führende Experten von TÜV Rheinland gehen davon aus,
dass sich das sehr schnell ändern wird: Bereits in fünf Jahren werden
sich ihrer Einschätzung nach in jedem Privathaushalt rund 500 Geräte,
Produkte, Anwendungen und Komponenten befinden, die internetfähig
sind oder bereits mit dem Internet verbunden sind. Dies ist eine
Prognose aus den Cybersecurity Trends 2018 von TÜV Rheinland, die der
weltweit tätige Prüfdienstleister für Qualität und Sicherheit
veröffentlicht hat. Das Problem: Viele dieser "smarten" Produkte und
Anwendungen sind nicht ausreichend auf Datensicherheit und
Cybersecurity überprüft.
Vernetzte Geräte sammeln Daten und tauschen sie aus
Zu den "smarten" vernetzten Geräten gehören
Online-Steuerungssysteme für Rolladen, Licht oder Heizung ebenso wie
Fernseher, Kühlschrank oder Rasenmähroboter, Mobiltelefon, Tablet-PC
oder Babyphone. "Vernetzte Geräte müssen Daten sammeln und
untereinander austauschen, damit sie funktionieren. Sonst sind diese
nicht smart. Gleichzeitig müssen sie in Sachen Datensicherheit und
gegen Cyber-Einbrüche gut gesichert sein", so Dr. Daniel Hamburg, als
Leiter des "Center of Excellence Testing and Certification" bei TÜV
Rheinland führender Experte für Produktprüfung und Cybersecurity. Er
fordert unter anderem, dass Standards zur Prüfung von
Gerätesicherheit um Prüfungen für Datensicherheit und Cybersecurity
erweitert werden. "Sonst öffnen wir mit dem Smart Home einer neuen
Art von Einbrechern Tür und Tor."
Cyber-Kriminelle: Neue Generation von Einbrechern
Tatsächlich gibt es bereits heute immer wieder Zwischenfälle, in
denen es mit vergleichsweise einfachen Mitteln möglich ist, in
Systeme und Produkte einzudringen, die mit dem Internet verbunden
sind. Dies erfolgt beispielsweise über Schadsoftware oder über das
WLAN. Zuletzt haben Experten von TÜV Rheinland beispielsweise in
einem Versuch einen so genannten Wechselrichter einer
Solarstromanlage gehackt. Dadurch wäre es möglich gewesen, verbundene
Speichersysteme oder gar das Stromnetz selbst zu beeinträchtigen.
Auch Alarmanlagen oder Überwachungssysteme wurden von Einbrechern
bereits gehackt und ausgehebelt.
Auf Einhaltung von Vorschriften für Datenschutz achten
Damit Verbraucher bereits beim Kauf mehr Sicherheit haben können,
ob Produkte und Systeme den aktuellen Anforderungen an Datenschutz
und Online-Sicherheit entsprechen, fordern Experten unabhängige
Prüfungen nach einheitlichen Standards.
Dr. Daniel Hamburg: "Seit 40 Jahren gibt es in Deutschland das
GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit von Produkten. Ähnliche
Prüfzeichen benötigen wir jetzt für smarte Produkte, um geprüfte
Datensicherheit und Cybersecurity für die Verbraucherinnen und
Verbraucher auf einen Blick erkennbar zu machen. Das schafft eine
Vergleichsmöglichkeit im Markt und sorgt für Vertrauen in die
Hersteller." Entsprechende Prüfungen hat TÜV Rheinland seit 2017
entwickelt: Hierbei kontrollieren die Fachleute den Datenschutz und
die Datensicherheit von Produkten beziehungsweise von Anwendungen,
die mit diesen Produkten in Verbindung stehen. Denn mit einem
internetfähigen Gerät ist fast immer auch ein Service verbunden, zum
Beispiel die mobile und flexible Steuerung über ein Smartphone.
Beim Kauf neuer smarter Geräte sollten sich Verbraucherinnen und
Verbraucher in jedem Fall auch über die Einhaltung von
Datenschutzvorschriften informieren und nicht nur auf den Preis
achten.
Cybersecurity Trends zum vierten Mal vorgestellt
Die Cybersecurity Trends von TÜV Rheinland sind 2018 zum vierten
Mal erschienen. Sie wurden über mehrere Monate innerhalb eines
internationalen Teams recherchiert und erstellt. Der Report basiert
auf einer Umfrage unter führenden Fachleuten für Cybersecurity von
TÜV Rheinland und den Erfahrungen von Unternehmen in Europa,
Nordamerika sowie Asien. Dazu befragten die Fachleute auch
Unternehmen und Organisationen verschiedener Branchen und
analysierten weltweit Sicherheitsvorfälle des vergangenen Jahres.
Die Cybersecurity Trends 2018 geben Auskunft zu acht bedeutenden
Entwicklungen rund um Datensicherheit, IT-Security, Datenschutz und
Cyber-Kriminalität. Dazu zählen unter anderem die Auswirkungen der
neuen Datenschutzbestimmungen innerhalb der Europäischen Union -
Stichwort Datenschutzgrundverordnung -, der Trend zu biometrischen
Erkennungssystemen im Alltag sowie der Aufbau künstlicher Intelligenz
rund um Cybersecurity.
Die vollständigen Cybersecurity Trends 2018 stehen kostenfrei zur
Verfügung und können unter www.tuv.com/cybersecurity-trends-2018 bei
TÜV Rheinland heruntergeladen werden.
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Datum: 27.06.2018 - 10:00 Uhr
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