BDI-Präsident Kempf: EU-Freihandelsabkommen mit Südamerika jetzt abschließen
(ots) -
- Starkes Signal in zunehmend protektionistischer Welt
- Zollabbau würde EU-Unternehmen um mehr als vier Milliarden Euro
entlasten
- 36. Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage in Köln
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI),
Dieter Kempf, fordert von Bundesregierung und Europäischer Kommission
einen entschiedenen Einsatz für den Abschluss neuer Handelsabkommen,
etwa mit dem Mercosur-Staatenbund Südamerikas. "Fast zwei Jahrzehnte
nach Beginn der Verhandlungen zwischen der EU und dem Mercosur müssen
beide Seiten endlich den politischen Willen aufbringen, jetzt ein
Abkommen abzuschließen", forderte der BDI-Präsident am Montag in
Köln.
Es gehe um mehr als Brasilien und Deutschland allein, sagte Kempf.
"Es geht um die globale Handelsordnung, die vom Recht des Stärkeren
zunehmend erschüttert wird. Die Stärke des internationalen Rechts
bleibt immer öfter auf der Strecke. Gerade für eine exportstarke
Industrienation wie Deutschland wird das zunehmend gefährlich."
Kempf sprach auf den jährlichen Deutsch-Brasilianischen
Wirtschaftstagen, die der BDI gemeinsam mit seinem brasilianischen
Partnerverband CNI zum 36. Mal veranstaltete. Mit rund 210 Millionen
Einwohnern ist Brasilien größtes Mitglied im Mercosur-Staatenbund mit
etwa 260 Millionen Menschen.
"Der Abschluss eines EU-Mercosur-Freihandelsabkommens wäre ein
starkes Signal in einer zunehmend protektionistischen Welt",
unterstrich der BDI-Präsident. Der Mercosur könnte durch Einfuhren
von Anlagen und Maschinen aus der EU die eigenen Industrien
modernisieren. Umgekehrt würden allein durch den Abbau von Zöllen
europäische Unternehmen jährlich mehr als vier Milliarden Euro
einsparen.
Brasilien ist die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas und die
achtgrößte der Welt. Deutschland ist der wichtigste europäische
Wirtschaftspartner Brasiliens. Einige deutsche Unternehmen sind seit
über 100 Jahren in Brasilien aktiv. Alleine São Paulo ist mit rund
1.000 Unternehmen einer der größten deutschen Wirtschaftsstandorte im
Ausland. Insgesamt gibt es 1.600 deutsche Unternehmen in Brasilien.
Sie erwirtschaften rund zehn Prozent des industriellen
Bruttoinlandsprodukts Brasiliens.
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Datum: 25.06.2018 - 12:03 Uhr
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