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Neue Studien der Universitäten Hohenheim und Kiel zeigen: Orangensaft ist kein Dickmacher und kann das Gicht-Risiko senken (FOTO)

ID: 1623437


(ots) -
Gute Nachricht für alle Saftliebhaber: Aktuelle Studien der
Universitäten Hohenheim und Kiel zeigen, dass Orangensaft bei einer
Gewichtsabnahme unterstützen und zudem möglicherweise vor Gicht
schützen kann. Wer Orangensaft nicht als Zwischenmahlzeit, sondern zu
den Mahlzeiten genießt, kann somit doppelt von seinen günstigen
Wirkungen auf die Gesundheit profitieren.

Mit durchschnittlich 20 ml pro Tag liegt der Orangensaftkonsum
weit unter 150 ml bzw. "einem kleinen Glas", das im Rahmen von "5 am
Tag" als gelegentlicher Ersatz für eine Portion Obst empfohlen wird.
Das gilt vor allem für Menschen, die wenig Obst und Gemüse essen und
es nicht schaffen, die empfohlenen fünf Portionen am Tag zu
erreichen. Doch während viele Verbraucher Orangensaft als Quelle für
Vitamin C, Kalium und Folat schätzen, setzen manche Kritiker ihn
aufgrund seines natürlichen Zuckergehaltes mit Softdrinks wie Cola
und Limonade gleich. Sie warnen, dass Fruchtsäfte wie zuckergesüßte
Getränke gleichermaßen zur Entstehung von Übergewicht und der
Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Typ II beitragen können. "Diese
Sorge halten wir für unbegründet", so Prof. Dr. Dr. Reinhold Carle.
Gemeinsam mit seinem Team und Ernährungsmedizinerinnen der
Universität Kiel hat der Lebensmittelwissenschaftler untersucht, wie
sich der intensive Konsum im Hinblick auf metabolische Risiken
auswirken kann.

Empfehlung der Wissenschaftler: Orangensaft mit den Mahlzeiten
trinken!

"Die Ergebnisse belegen deutlich: Orangensaft ist im Unterschied
zu zuckergesüßten Erfrischungsgetränken kein Dickmacher. Wir konnten
keine Gewichtszunahme bei den Studienteilnehmern feststellen. Als
Beitrag zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen führte Orangensaft
sogar zu einem Verlust an Körperfett", so Prof. Carle. Auch bezogen




auf den Zuckerstoffwechsel scheint es nach den vorliegenden
Ergebnissen günstiger zu sein, Orangensaft gemeinsam mit einer
Hauptmahlzeit zu genießen als zwischendurch. So sinkt das Risiko, an
Diabetes mellitus Typ II zu erkranken.

Regelmäßiger Verzehr von Orangensaft schützt möglicherweise vor
Gicht

Wie unterschiedlich Orangensaft und koffeinfreie Cola auf den
Stoffwechsel wirken können, ergab der direkte Vergleich der beiden
Getränke. Speziell der Harnsäurespiegel sank in der Gruppe, die
täglich größere Mengen Orangensaft trank. In der Cola-Gruppe änderte
er sich nicht. Verantwortlich für diesen günstigen Effekt sind
vermutlich Vitamin C sowie sekundäre Pflanzenstoffe aus dem
Orangensaft, die die Harnsäureausscheidung fördern. Hohe
Harnsäurespiegel sind ein entscheidender Risikofaktor für die
Entstehung von Gicht.

Bereits in einer Studie aus dem Jahr 2015 hatte Prof. Carle mit
seinem Forschungsteam gezeigt, dass wichtige Nährstoffe über
Orangensaft besser aufgenommen werden können als über die frische
Frucht.

Weitere Studien müssen nun zeigen, inwiefern Orangensaft nicht nur
eine vorbeugende Wirkung entfalten, sondern vielleicht sogar
hilfreich in der Therapie von bereits an Gicht erkrankten Menschen
sein kann.

Deutsche trinken deutlich mehr zuckergesüßte Erfrischungsgetränke
als Orangensaft

Orangensaft kann aufgrund seiner komplexen Zusammensetzung nicht
mit zuckergesüßten Erfrischungsgetränken verglichen werden. Das gilt
umso mehr, wenn es um die tatsächlichen Mengen geht, die die
Deutschen im Durchschnitt trinken. Der Pro-Kopf-Verbrauch von
Orangensaft liegt nach Angaben des Verbands der deutschen
Fruchtsaft-Industrie e.V. (VdF) bei aktuell 7,4 Liter jährlich,
wohingegen der Verbrauch von Limonaden laut Wirtschaftsvereinigung
Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) mehr als das Zehnfache - 75,5 Liter
- ausmacht. Offensichtlich nehmen die meisten Verbraucher
Orangensaft als gesundes Lebensmittel und - im Unterschied zu
Limonaden - nicht als Durstlöscher wahr.

Obwohl Orangensaft von Natur aus Zucker enthält, lässt er sich im
Hinblick auf metabolische Risiken nicht mit zuckergesüßten Getränken
gleichsetzen. Die Kritik, der Genuss von Fruchtsäften wie Orangensaft
trage wie der Konsum von mit Zucker gesüßten Erfrischungsgetränken
zur Entstehung von Übergewicht, Adipositas und Diabetes mellitus Typ
II bei, ist nach den Erkenntnissen der Stuttgarter Wissenschaftler
nicht gerechtfertigt, insbesondere wenn Orangensaft mit und nicht
zwischen den Mahlzeiten getrunken wird.

Die hier aufgeführten Inhalte beziehen sich auf folgende Studien:

Büsing, F., Hägele, F.A., Nas, A., Döbert, L.-V., Fricker, A.,
Dörner, E., Podlesny, D., Aschoff, J., Pöhnl, T., Schweiggert, R.,
Fricke, W.F., Carle, R., Bosy-Westphal, A. High intake of orange
juice and cola differently affects metabolic risk in healthy
subjects; in: Clinical Nutrition (2018), DOI
10.1016/j.clnu.2018.02.028

Hägele, F.A., Büsing, F., Nas, A., Aschoff, J., Gnädinger, L.,
Schweiggert, R., Carle, R., Bosy-West-phal, A. High orange juice
consumption with or in-between three meals a day differently affects
energy balance in healthy subjects; in: Nutrition and Diabetes (2018)
8:19, DOI 10.1038/s41387-018-0031-3

Aschoff, J.K., Rolke, C.L., Breusing, N., Bosy-Westphal, A.,
Högel, J., Carle, R., Schweiggert, R.M., Bioavailability of
Beta-cryptoxanthin is greater from pasteurized orange juice than from
fresh oranges - a randomized cross-over study. Mol Nutr Food (2015)
Res 59: 1896-904



Pressekontakt:
Informationsinitiative "Fruit Juice Matters"
c/o WPR COMMUNICATION
Christina Carty
Invalidenstraße 34
10115 Berlin
Tel.: 030/440388-12
Fax: 030/440388-20
E-Mail: fruitjuicematters(at)wprc.de

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Datum: 21.06.2018 - 13:57 Uhr
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