AlixPartners Konsumgüterstudie 2018: 83% der Deutschen setzen auf gesunde Produkte - weltweite Ernährungsrevolution verstärkt Handlungsdruck auf Konsumgüterriesen
(ots) - Die Bedeutung von Gesundheit und Produktqualität
nimmt als Entscheidungskriterium nicht nur im Reformhaus, sondern
auch im Supermarkt und beim Discounter drastisch zu. So legen 83% der
deutschen Konsumenten besonderen Wert auf eine nachhaltige und
gesunde Ernährung. Dennoch sehen die Kunden auf ihrem Weg zu einer
durchgängig gesunden Ernährung noch viele strukturelle Hindernisse,
wie beispielsweise häufig unklare Herkunftskennzeichnungen, die
mangelnde Verfügbarkeit oder schlicht den zu hohen Preis.
Das sind einige der zentralen Erkenntnisse aus der internationalen
Konsumgüterstudie "Cracking the code on consumer''s health and
wellness preferences" der global agierenden Beratung AlixPartners.
Für diese wurden über 4.500 Verbraucher aus Deutschland, den USA,
China, Großbritannien und Frankeich befragt. Trotz des
unbestreitbaren Trends im Lebensmittelmarkt zu Gesundheit,
Convenience und Nachhaltigkeit geben gerade einmal 18% der befragten
deutschen Verbraucher an, ausschließlich gesunde Lebensmittel zu
kaufen. Für 52% scheitert der gute Vorsatz an den vergleichsweise
hohen Preisen für gesundheitsorientierte Lebensmittel. Immerhin 39%
finden es schwierig, gesunde Produkte als solche überhaupt zu
erkennen. Das macht die Deutschen im internationalen Vergleich zu den
verunsichertsten Verbrauchern (USA: 22%; GB: 25%; FRA: 35%; CHI:
37%). Jeder Vierte gibt an, gesundheitsorientierte Lebensmittel seien
in den Supermärkten und Discountern seiner Gegend nicht oder kaum
verfügbar. Immerhin 16% bemängeln den Geschmack der gesunden
Alternativen. Noch preissensibler als die Deutschen sind nur die
US-Amerikaner: Hier monieren 73% die zu hohen Kosten für gesunde
Lebensmittel. Chinesische Konsumenten monieren dagegen am häufigsten
die fehlende Verfügbarkeit der entsprechenden Produkte (38%). Dabei
wären sie im internationalen Vergleich sogar am ehesten bereit, für
gesunde Lebensmittel auch mehr zu bezahlen - denn lediglich 36% sehen
zu hohe Preise als Kaufhindernis.
"Das Bedürfnis nach gesunden Produkten steigt international und
hebt den Wettbewerb in der Gesundheits- und Wellnessindustrie auf ein
neues Niveau. Die international divergierenden Angaben der Befragten
führen vor Augen, dass der Schüssel zum Markterfolg je nach Land ein
sehr unterschiedlicher ist. Für ihre Business-Strategie müssen
Konsumgüterhersteller noch mehr in Einblicke zu Wünschen und Sorgen
ihrer Kunden investieren, um deren individuellen Präferenzen und die
Zahlungsbereitschaft besser zu verstehen", erläutert Peter Heckmann,
Managing Director und Konsumgüterexperte bei AlixPartners. "Dafür
sollten die Unternehmen auch ihren eigenen Herstellungsprozess unter
die Lupe nehmen. Sind den Verbrauchern etwa natürliche Zutaten bzw.
rein pflanzliche Alternativen wichtiger oder legen sie größeren Wert
auf nachhaltige Verpackungsmaterialien? Daraus ergeben sich klare
Ableitungen für künftige strategische Investments."
Über die Wertschöpfungskette hinweg schwankt die Bedeutung, die
Konsumenten den einzelnen Produktions- und Vertriebsstufen beimessen.
Beim Kauf von gesunden Produkten achten 61% der international
Befragten auf die Herkunft der Zutaten. 72% legen großen Wert auf die
Qualität der Zutaten, während der Herstellungsprozess nur noch für
53% eine kaufentscheidende Rolle spielt. Für 38% ist relevant, wie
das Produkt gelagert wurde und wie weit der Transportweg war. Nur
knapp jeder Dritte (32%) achtet auf die Verpackung sowie die
Etikettierung.
Bezüglich der bevorzugten Produkteigenschaften legen die Deutschen
im internationalen Vergleich mit 40% am häufigsten Wert darauf, dass
diese regional hergestellt wurden (FR: 24%; GB: 20%; USA: 16%; CHI:
5%). Ähnlich wichtig ist den Verbrauchern, dass ihre Einkäufe
möglichst keine Konservierungsstoffe enthalten (35%). Jeder fünfte
Deutsche achtet darauf, dass die Lebensmittel nur natürliche Zutaten
beinhalten, und ebenfalls 20% versuchen, zertifizierte Bio-Produkte
zu kaufen. Im internationalen Vergleich sind die Franzosen die
größten Gegner von genmanipulierten Lebensmitteln (34%). In den USA
und in Großbritannien dagegen spielt eine wichtige Rolle, dass die
Produkte so wenig wie möglich verarbeitet wurden (USA: 36%; GB: 29%).
Chinesische Verbraucher legen dagegen den größten Wert auf
zertifizierte Bio-Produkte (36%), was sicher auch mit diversen
Lebensmittelskandalen der Vergangenheit zu tun hat.
"Unsere Umfrageergebnisse verdeutlichen: Ein gesunder Lebensstil
ist nicht nur ein kurzfristiger Trend ist, sondern eine
zukunftsweisende, langfristige Entwicklung. Diese wird die
Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrie grundlegend verändern. Wir
sehen in den kommenden Jahren eine veritable Ernährungsrevolution",
so Michael McCool, Managing Director, APAC Consumer und Retail bei
AlixPartners. Aktuell scheinen die Konsumenten angesichts einer
Vielzahl von Labels, widersprüchlicher Forschungs- und Testergebnisse
sowie regelmäßiger Lebensmittelskandale jedoch stark verunsichert.
"Um Kunden auch weiterhin von ihrem Produktportfolio überzeugen zu
können, müssen Nahrungsmittelhersteller im Rahmen ihrer Marketing-
und Informationskampagnen künftig noch stärker auf Aufklärung und
Transparenz setzen und Misstrauen abbauen", so das Fazit von Peter
Heckmann. "Akuter Handlungsdruck besteht insbesondere für die derzeit
marktbeherrschenden Konzerne, die international agieren und ein sehr
breites Produktportfolio anbieten. Nicht zuletzt angesichts
zahlreicher innovativer Food-Start-ups, welche die Wünsche der
Verbraucher nach gesünderen, regionaleren und natürlicheren
Lebensmitteln bereits heute erfolgreich erfüllen, können die großen
Player ihre Einheitsstrategie für alle Märkte nicht länger
weiterverfolgen."
Klicken Sie hier (https://bit.ly/2HSaMlO), um zur Infografik mit
weiteren Highlights aus der Studie zu gelangen.
Über die Studie
Für die Studie "Cracking the code on consumer''s health and
wellness preferences" hat AlixPartners 4.544 Verbraucher aus
Deutschland (778), den USA (1.011), China (998), Großbritannien
(1.012) und Frankreich (745) im Jahr 2018 zur Relevanz von
Gesundheits- und Nachhaltigkeitsthemen für ihr Konsumverhalten
befragt.
Über AlixPartners
Die global agierende Beratung AlixPartners steht für die
ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Mandanten bei
zeitkritischen und komplexen Transformations- und
Ertragssteigerungsprogrammen. Tiefgreifende Branchenexpertise und
funktionale Kompetenz sowie die Kenntnis der Hebel erfolgreicher
Restrukturierung ermöglichen es AlixPartners, den Wandel von Groß-
und mittelständischen Unternehmen zielgerichtet zu begleiten. Vom
Wirtschaftsmagazin "Capital" und der WGMB wurde AlixPartners kürzlich
als beste Beratung im Bereich Transformation ausgezeichnet. Mit etwa
1.900 Mitarbeitern ist AlixPartners weltweit in mehr als 25 Büros
vertreten. AlixPartners-Berater arbeiten an herausfordernden
Projekten, die die Zukunft von Unternehmen maßgeblich beeinflussen,
oft in kritischen Situationen, bei denen viel auf dem Spiel steht -
When it really matters.
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Datum: 18.06.2018 - 11:18 Uhr
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