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Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V. (BVK) am 15. Juni 2018 in Lindau (FOTO)

ID: 1621625


(ots) -
Auf der Jahrestagung des Verbandes analysiert der BVK-Vorsitzende
Dr. Kai Schaefer die aktuelle politische und wirtschaftliche
Entwicklung. Dabei spricht er die zentralen Themen der kommenden
Jahre an: Rohstoffsicherung und Reduktion der CO2-Emissionen bis
2050. Schließlich stellt er die aktuellen Zahlen der Deutschen
Kalkindustrie vor. BVK-Hauptgeschäftsführer Martin Ogilvie vermittelt
einen Überblick über die Arbeit, die Kernthemen und das Netzwerk des
Verbandes. Dr. Burkhard Naffin, stellvertretender BVK-Vorsitzender,
gibt die Gewinner des diesjährigen Arbeitssicherheitswettbewerbs
bekannt.

Die Mitgliederversammlung als Branchentreffen der deutschen,
österreichischen und schweizerischen Kalkindustrie findet dieses Jahr
in Lindau statt.

Der Verbandsvorsitzende Dr. Kai Schaefer, Mitglied der
Geschäftsführung der SCHAEFER KALK GmbH & Co KG, Diez, wirft einen
Blick auf die Koalitionsvereinbarung. Die deutsche Kalkindustrie
begrüßt ausdrücklich die Fortführung des Bündnisses "Zukunft der
Industrie" und der entsprechenden Branchendialoge, die Festschreibung
eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und einer Fachkräfteinitiative
und insbesondere die Verankerung einer langfristigen Investitions-
und Planungssicherheit für die heimische Rohstoffförderung im
Koalitionsvertrag.

Sie befürwortet weiterhin das Bekenntnis der Koalition zur
Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit - insbesondere der
energieintensiven Industrien und integrierter Wertschöpfungsketten -
sowie die Zusage eines umfassenden Carbon-Leakage-Schutzes.

"Dass das EU ETS als klimapolitisches Leitinstrument gestärkt
werden soll, entspricht auch unserer Forderung, die wir gemeinsam im
Bündnis der Energieintensiven Industrien immer wieder an die Politik
getragen haben", so Dr. Schaefer. Versteckte Risiken für die deutsche




Kalkindustrie sieht Schaefer in unterschiedlichen Maßnahmen zur
Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 durch ein Klimaschutzgesetz.

Auch europa- und weltpolitisch gebe es unwägbare Risiken, die mit
erheblichen wirtschaftlichen Gefahren verbunden seien: insbesondere
der drohende finanzielle Kollaps Italiens, der Brexit, die Politik
Russlands, die auch Unsicherheiten in Energiefragen schaffe, sowie
die Politik des amerikanischen Präsidenten gegen offene Märkte und
freien Handel.

Der BVK-Vorsitzende stellt fest, dass der Kalkmarkt 2017 stabil
gewesen sei. Wenn man aber das Wirtschaftswachstum in Deutschland von
2,2 % daneben stelle, so müsse man feststellen, dass sich ein Trend
der vergangenen Jahre verstetigt habe. "Wir profitieren nicht mehr
1:1 von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung", so Schaefer.

Anschließend stellt er die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie vor.
Bei den ungebrannten Produkten repräsentiert der BVK ca. 15% der
deutschen Kalkindustrie, bei den gebrannten Erzeugnissen nahezu 100%.

Der Marktabsatz bei den ungebrannten Kalkprodukten betrug im Jahr
2017 ca. 18,3 Mio.t und ist gegenüber dem Vorjahr um 1,2%
angestiegen.

Hauptabnehmer von ungebrannten Produkten der Mitglieder des BVK
ist das Baugewerbe. In dieses Verbrauchssegment konnten 2017 ca. 7,1
Mio.t geliefert werden. Das Ergebnis des Jahres 2017 ist damit
signifikant besser (+3,7%) als noch im Jahr davor.

Unverändert sind die Lieferungen von ungebrannten Produkten für
Umweltschutzanwendungen. Dieses Verbrauchssegment hat sich stabil um
ca. 2,1 Mio.t entwickelt.

Die Lieferungen von ungebrannten Produkten für industrielle
Anwendungen sind gegenüber 2016 leicht im Minus (-1,2%). Die
Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie erreichten über 3 Mio.t.

Die Verkäufe von gebrannten Produkten im Jahr 2017 sind nahezu
konstant geblieben. Insgesamt haben die Mitglieder des BVK ca. 6,3
Mio.t gebrannte Produkte verkaufen können. Das entspricht einem
leichten Zuwachs um 0,1%.

Bei dem Hauptabnehmer der Kalkprodukte, der Eisen- und
Stahlindustrie, ist ein leichter Zuwachs um 0,7% auf nunmehr mehr als
2,2 Mio.t zu berichten. Der Industrieabsatz insgesamt hat sich
gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht verbessert (+1,1%).

Die Lieferungen für Umweltschutzanwendungen sind weiter deutlich
rückläufig. Insgesamt konnten für dieses Verbrauchssegment nur noch
ca. 1,2 Mio.t verkauft werden. Das entspricht einem Rückgang um fast
5%. Alleine für die Luftreinhaltung konnten nur noch 770 Tsd.t
geliefert werden. Das entspricht einer Einbuße um 8,4%. Zunehmend
spielt der Rückgang bei der Braunkohleverstromung hier eine
entscheidende Rolle.

Zufrieden kann die deutsche Kalkindustrie dagegen mit den
Lieferungen an die Baustoffindustrie sein. Insgesamt konnte ein Plus
von fast 3% erreicht werden. Das entspricht einer Liefermenge von
mehr 900 Tsd.t, wobei der Hauptteil dieser Lieferungen zur
Herstellung von Wandbaustoffen benötigt wird.

Überproportional positiv entwickelt haben sich die Lieferungen von
gebrannten Kalkprodukten zum Einsatz im Straßen- und Wegebau. In
diesem Verwendungsbereich konnten 381 Tsd.t eingesetzt werden -
entsprechend einem Plus von fast 9%.

Schaefer betont die grundlegende Bedeutung mineralischer Rohstoffe
für die industrielle Wertschöpfung und den Erhalt des Wohlstandes.
Auch die Energiewende - getragen von einer breiten Mehrheit der
Bevölkerung - sei ohne mineralische Rohstoffe aus Deutschland nicht
umsetzbar.

Sand und Kies seien bereits knapp, der Bedarf sei aktuell größer
als der genehmigte Abbau. "Um es ganz deutlich zu sagen, wir haben in
Deutschland keinen Mangel an mineralischen Rohstoffvorkommen. Wir
haben nur einen Mangel an genehmigten Abbauflächen. Planungs-,
Umwelt- und Naturschutzrecht wird immer komplexer und erfordert
langwierige und aufwendige Genehmigungsverfahren. Leider müssen wir
zudem feststellen, dass sich manche Naturschutzverbände und lokale
Bürgerinitiativen vor Ort nur noch für Ihre Einzelinteressen stark
machen", gibt der BVK-Vorsitzende zu bedenken.

Ein weiteres zentrales Thema werde zusätzliche Anstrengungen
erfordern, die Reduzierung von CO2-Emissionen. Die Branche müsse
verstärkt an eigenen Initiativen und lösungsorientierten Ansätzen
arbeiten.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legt
der Mitgliederversammlung den Geschäftsbericht 2017/2018 vor und
erläutert die im vergangenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit sowie
die aktuellen Kernarbeitsfelder. Insbesondere geht er auf die
Vernetzung des Verbandes ein. So entstand im Netzwerk mit dem BDI die
Studie "Klimapfade für Deutschland". Die Studie berechnet in drei
Szenarien mögliche Wege zur Erreichung der Klimaziele der
Bundesregierung - 80% bzw. 95% CO2-Minderung 2050 gegenüber 1990 und
veranschaulicht die damit einhergehenden Maßnahmen und Kosten.

Weiterhin stellt Ogilvie die Biodiversitätsdatenbank der
Steine-Erden-Industrie vor, die zum Ziel hat, einen bundesweiten
Überblick über die Biodiversität in den Abbaustätten zu gewinnen.

Schließlich geht er auf die vorwettbewerbliche
Gemeinschaftsforschung ein, die als wichtiger Innovationstreiber
fungiere und stellt das laufende Projekt der CO2-Wäsche mit
Kalksteinmehl am Kraftwerk Wilhelmshafen vor.

Der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen
Kalkindustrie, Dr. Burkhard Naffin, übernimmt die Ehrung der Gewinner
des diesjährigen Arbeitssicherheitswettbewerbs der Branche. Der
mittlerweile seit mehr als 30 Jahren durchgeführte Wettbewerb des BVK
hat eine überaus wichtige Funktion: Er soll die Unternehmen
motivieren, bestmöglich sichere Arbeitsplätze zur Verfügung zu
stellen und er soll die Mitarbeiter zu sicherheitsbewusstem Verhalten
am Arbeitsplatz anhalten.

Die Goldurkunde in diesem Jahr geht an den Vorjahressieger, das
Werk Flandersbach der Lhoist-Gruppe.

Die nächste Jahreshauptversammlung wird vom 13.-14. Juni 2019 in
Leipzig stattfinden.



Pressekontakt:
Haben Sie Fragen? Wir stehen gerne zur Verfügung:
Martin Ogilvie - Telefon 0221/934674-12 - eMail:
martin.ogilvie(at)kalk.de

Original-Content von: Bundesverband der deutschen Kalkindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 17.06.2018 - 13:24 Uhr
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