Streitbeilegung im Fokus: Europäische Kommission bringt Schlichtungsstellen zusammen (FOTO)
(ots) -
Am 11. und 12. Juni veranstaltete die Generaldirektion Justiz und
Verbraucher (GD JUST) in Brüssel die erste Versammlung zur
alternativen Streitbeilegung (ADR). 350 Schlichtungsstellen nahmen
daran teil, darunter Vertreter von zertifizierten Einrichtungen,
zuständigen Behörden, Online-Schlichtungsstellen (OS),
Verbraucherorganisationen und Unternehmensverbänden. Alle verfolgen
ein gemeinsames Ziel: Attraktive und gleichzeitig sichere
Rahmenbedingungen für den Online-Handel im EU-Binnenmarkt zu
schaffen.
Léon Mölenberg, Senior Policy Advisor bei Ecommerce Europe: "Jedes
Qualitätsunternehmen, das seine Kunden ernst nimmt und halten will,
bietet einfache und zugängliche Möglichkeiten der Streitbeilegung -
vorzugsweise online, mit einer außergerichtlichen Streitbeilegung als
Abschluss. Ein korrekter Umgang mit Beschwerden wird das Vertrauen
der Verbraucher stärken und zweifellos zu mehr Umsatz für das
Unternehmen führen."
Mit besonderem Augenmerk wurde deshalb die Online-Schlichtung (OS)
debattiert: Laut einer Studie von Bitkom gehört Online-Shopping
mittlerweile für einen Großteil der europäischen Bevölkerung zum
Alltag. Online-Shopper geben demnach rund 1.280 EUR pro Jahr im
Internet aus. Auch in den kommenden Jahren wird E-Commerce wachsen.
Für den Handel ist die Digitalisierung das bestimmende Zukunftsthema.
Digitale Kanäle intensiv und intelligent zu bespielen, Kunden den
Einkauf über alle Kanäle hinweg zu ermöglichen, neue Services
anzubieten und interne Prozesse zu optimieren, scheint die
herausforderndste Aufgabe der Online-Händler.[1]
Hauptziel der Versammlung war es, ein Forum für Vernetzung und
Erfahrungsaustausch der europäischen Schlichtungsstellen zu schaffen:
Wie können Effektivität und Qualität in der Schlichtung
sichergestellt, Herausforderungen und Lösungen identifiziert sowie
Tipps & Tricks zum Aufbau eines Netzwerks geteilt werden? Wie kann
man den Verbrauchern eine wirkliche Hilfe, statt eine bürokratisch
komplizierte Beschwerdestelle bieten?
Einen Versuch, genau dieses Dilemma zu lösen, hat die Kommission
2016 bereits unternommen: Im Februar 2016 wurde die offizielle
OS-Plattform ins Leben gerufen, die ein benutzerfreundliches und
vertrauliches Instrument als unparteiische Ergänzung zu den
Kundenbetreuungsdiensten der Unternehmen darstellt. Die Plattform
ermöglicht es, Verbraucherbeschwerden an registrierte und
zertifizierte ADR-Stellen weiterzuleiten - über die Landesgrenzen
hinweg.
Monatlich gehen auf der Plattform EU-weit im Durchschnitt mehr als
2.000 Beschwerden ein. Doch die Beteiligung der Online-Händler auf
der OS-Plattform muss noch verbessert werden, um die zahlreichen
Beschwerden der Verbraucher zu bearbeiten. Die GD JUST sensibilisiert
deshalb die Händler für die bestehende Verpflichtung, einen Link zur
OS-Plattform auf ihrer Website zu veröffentlichen. ADR-Mechanismen,
einschließlich der OS-Plattform, sind entscheidende Instrumente für
Verbraucher und Händler, um kostspielige und langwierige
Gerichtsverfahren zu vermeiden. Die Nutzung dieser
Schlichtungsmechanismen wird kleinen und großen Unternehmen
gleichermaßen helfen, Vertrauen bei ihren Online-Kunden aufzubauen,
und ihnen letztendlich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Link zur Studie:
[1] http://ots.de/SlVwqS
Pressekontakt:
Generaldirektion Justiz und Verbraucher
Europäische Kommission
c/o Hill+Knowlton Strategies GmbH, Anne Simgen
Friedrichstraße 148, 10117 Berlin
E-Mail: anne.simgen(at)hkstrategies.com
Tel.: (030) 28 87 58-29
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Datum: 14.06.2018 - 10:28 Uhr
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