Werbemasche Turbo-LTE: Worauf es wirklich ankommt
(ots) - Telekom, Vodafone und O2 lassen sich ihre schnellen
LTE-Tarife teuer bezahlen. Rund 160 Euro im Jahr können Verbraucher
sparen, wenn sie stattdessen einen etwas langsameren aber deutlich
günstigen LTE-Tarif vom Discounter abschließen. Im Alltag merken
Smartphone-Kunden kaum einen Unterschied zwischen den teuren
Premiummarken mit Turbo-LTE und den preiswerten Drittanbietern mit
bis zu 50 Mbit/s. Denn die Spitzenwerte von 300 bis zu 500 Mbit/s
werden ohnehin nur in den seltensten Fällen erreicht.
Finanztip-Recherchen ergaben, dass die günstigeren LTE-Angebote nicht
immer als solche gekennzeichnet sind. Hinter Umschreibungen wie
"Highspeed-Option" verstecken sich oftmals preiswerte LTE-Tarife vom
Discounter.
Noch immer surfen Nutzer von mehr als 20 Millionen Smartphones,
Tablets und Surfsticks im langsamen Vorgängernetz (UMTS). Was viele
Kunden nicht wissen: LTE bringt ein zusätzliches, modernes Netz mit
stabilerem Handyempfang beim Surfen und einer besseren Sprachqualität
fürs Telefonieren. "Die neuen Discount-Tarife mit LTE sind ein guter
Anlass, den eigenen Handytarif aufzuwerten", empfiehlt Daniel Pöhler,
Mobilfunkexperte bei Finanztip. Lange gab es preiswerte LTE-Tarife
von Discountern nur im Netz von Telefónica (O2). Doch seit Kurzem
haben auch Telekom und Vodafone ihre schnellen Netze für
Drittanbieter geöffnet. Discount-Kunden merken oftmals keinen
Unterschied zu den Premiummarken. Aktuelle Recherchen von Finanztip
zeigen, dass Telefónica und Telekom die Tarife von Discountern
gleichberechtigt behandeln. Auch bei Vodafone gibt es derzeit keine
Hinweise, dass Discount-Tarife künstlich benachteiligt werden.
Mit LTE surfen für 160 Euro weniger im Jahr
Mit den LTE-Tarifen vom Discounter lässt sich ordentlich Geld
sparen: zum Beispiel mit dem Tarif "Allnet Flat 2000" mit
"Highspeed-Upgrade" von Klarmobil. Dieser ist über 160 Euro im Jahr
günstiger als der ähnliche Tarif der Telekom "Magentamobil Start S".
Auch beim Discounter können Kunden das schnelle LTE-Netz der Telekom
nutzen. Doch weder Telekom noch Klarmobil sprechen das offen aus.
"Wer ausdrücklich LTE will, soll wohl die teuren Tarife direkt vom
Netzbetreiber nehmen - das ist wahrscheinlich der
Marketing-Schachzug, der dahintersteckt", erklärt Daniel Pöhler.
"Doch unsere Recherchen haben eindeutig ergeben, dass mindestens
Congstar, Klarmobil und Otelo LTE-fähige Tarife anbieten - und das in
den guten D-Netzen von Telekom und Vodafone."
Der LTE-Geschwindigkeitsrausch nimmt immer neue Höhenflüge an
Die teuren Tarife der Netzbetreiber unterscheiden sich von denen
der Discounter nur noch durch ein höheres LTE-Tempo. Im Alltag ist
dieser Unterschied meist nicht relevant. "Die maximalen
LTE-Geschwindigkeiten zeigen eher, was technisch möglich ist, als was
im Alltag auf dem Handy ankommt", sagt Experte Pöhler. Doch selbst
ein Bruchteil des Turbo-Tempos reicht, um stabil und zuverlässig zu
surfen. Fantastische Spitzenwerte von bis zu 500 Mbit/s, wie sie
Vodafone anpreist, sind praktisch nie notwendig.
"Mobilfunk-Discounter beschränken das LTE-Tempo häufig auf 50
Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Doch auch diese Geschwindigkeit reicht
bei Weitem, um unterwegs zu surfen, Musik aus dem Internet zu hören
und selbst Filme online zu streamen." Um einen Film ruckelfrei auf
dem Smartphone zu schauen, braucht es beispielsweise etwa 3 bis 4
Mbit/s.
Weitere Informationen
https://www.finanztip.de/mobiles-internet/lte/
https://www.finanztip.de/handytarife/lte-tarife/
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Datum: 13.06.2018 - 09:30 Uhr
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