Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke wird am 5. Juli in München zum 17. Mal verliehen (FOTO)
(ots) -
* Auszeichnungen an die Regisseure Ziad Doueiri, Lars Kraume,
Katja Benrath und Feras Fayyad * Sendung zum Friedenspreis des
Deutschen Film - Die Brücke am Sonntag, 8. Juli 12 Uhr auf 3Sat und
am Dienstag, 10. Juli 23:30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Bereits zum 17. Mal ehrt der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V.
im Rahmen des Filmfests München herausragende Filmemacher.
Künstlerisch wertvolle Filme humanistischer, gesellschaftspolitischer
Dimension werden mit dem Filmpreis geehrt. Über vierzig symbolische
Brückenpfeiler sind seit 2002 verliehen worden.
Am Abend des 5. Juli 2018 erhalten im Münchner Cuvilliés-Theater
vier weitere herausragende Filme und Filmemacher diese einzigartige
Auszeichnung.
Mit dem internationalen Friedenspreis des Deutschen Films - Die
Brücke - 2018 wird der libanesische Regisseur Ziad Doueiri für seinen
Film THE INSULT ausgezeichnet. Im Film eskaliert ein harmloser Streit
zwischen dem Automechaniker Toni und dem Handwerker Yasser zur
juristischen Fehde. Toni ist ein libanesischer Christ. Yasser ein
palästinensischer Flüchtling. Zwei Männer - stellvertretend für viele
Konflikte in Nahen Osten. Was als persönlicher Streit zweier
Individuen beginnt, wird im Laufe des Films in immer höheren
juristischen Instanzen ausgefochten und droht schließlich die
libanesische Gesellschaft zu spalten. Die Jury beschreibt in ihrer
Begründung THE INSULT als einen bewegenden Film - vor allem über
tiefe Menschlichkeit und gleichzeitig über die bittere Realität. THE
INSULT kommt am 25. Oktober 2018 auch in die deutschen Kinos.
Für DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER erhält Regisseur Lars Kraume den
nationalen Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke - 2018.
Eine DDR-Abiturklasse hält eine Schweigeminute anlässlich der Opfer
des ungarischen Volksaufstands 1956 ab. Der auf wahren Begebenheiten
beruhende Film erzählt vom Mut dieser Abiturienten. Und von den
drastischen Folgen. Er zeige, dass Solidarität und Mut Großes
bewirken können. "Es ist ein ganz starker, brisanter Film - zeitig
und zeitlos zugleich," so die Jury des Friedenspreis.
Mit dem Nachwuchspreis 2018 wird WATU WOTE - ALL OF US von
Regisseurin Katja Benrath ausgezeichnet. Benraths Abschlussfilm an
der Hamburg Media School erzählt eine wahre Begebenheit: Am 21.
Dezember 2015 wird an der Grenze zwischen Kenia und Somalia ein Bus
von Islamisten angegriffen. Sie fordern die Muslime auf, sich
getrennt von den Christen zu versammeln und diese zu verraten. Die
Muslime weigern sich und retten den Christen damit das Leben. Nur 23
Minuten dauert WATU WOTE. Lang genug, um seine bedrückend intensive
Stimmung zu entfalten, sagt die Jury. Es sei dabei nicht die Handlung
allein, die berühre, sondern vor allem die intensive und detaillierte
Zeichnung der Hauptfigur Jua.
Mit dem Spezialpreis des Friedenspreis des Deutschen Films - Die
Brücke wird in diesem Jahr die erschütternde und brisante
Dokumentation DIE LETZTEN MÄNNER VON ALEPPO von Feras Fayyad
ausgezeichnet. Mit den ehrenamtlichen Helfern der syrischen Weißhelme
erlebte das Filmteam innerhalb der zweijährigen Dreharbeiten deren
harten Alltag, die Angst, den Tod und die tägliche Bedrohung. Mit dem
Cinema-Verité-Ansatz entsteht so ein berührendes Ensemble aus
eindrucksvollen Momenten. Ein Porträt von Helden wider Willen. "Diese
Männer von Aleppo in ihrer Kraft, ihrer Selbstverständlichkeit von
Aufopferung und Nächstenliebe, aber auch in ihrem Gottvertrauen,
beschämen uns und machen sprachlos," schreibt die Jury. Seit Beginn
der Dreharbeiten starben viele der Weißhelme, die in diesem Film zu
sehen sind. Einer von ihnen Khaled Omar Harrah wurde am 11. August
2016 bei der Rettung von Zivilisten aus ihren Häusern durch eine
Bombe getötet. Ihm ist der Film gewidmet.
Pressekontakt:
Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V.
Katrin Strauch
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Datum: 06.06.2018 - 11:50 Uhr
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