Alles koscher? "ZDF.reportage"über jüdisches Leben in Deutschland (FOTO)
(ots) -
Wie erleben Juden in Deutschland die antisemitischen Vorfälle der
jüngeren Zeit, wie eine Umwelt, die ihnen gegenüber zunehmend
feindlich gesinnt zu sein scheint? Die "ZDF.reportage: Alles koscher?
Deutsche Juden verstehen ihr Land nicht mehr" beleuchtet am Sonntag,
3. Juni 2018, 18.00 Uhr, drei Beispiele jüdischen Lebens in
Deutschland.
Gefilte Fisch, Blintzes und Latkes, Couscous und Lammfilet - die
Speisekarte im Restaurant Schalom in Chemnitz macht klar: Hier gibt
es jüdische Küche mit internationalem Touch. Uwe Dziuballa führt das
Restaurant zusammen mit Mutter und Bruder. Die jüdische Familie
stammt aus Chemnitz, man könnte sie als Lokalpatrioten bezeichnen.
Doch die Dziuballas müssen mit Anfeindungen leben: Immer wieder
Schmierereien, immer wieder eingeworfene Scheiben. Meistens zeigt die
Familie die Vorfälle nicht einmal mehr an: Es bringe ja doch nichts.
Alon Meyer ist ehemaliger Fußballtrainer und Präsident des
jüdischen Sportvereins Makkabi in Frankfurt. Seine Spieler tragen den
Davidstern auf den Vereinsjacken. Regelmäßig kommt es zu
Auseinandersetzungen mit den gegnerischen Mannschaften auf dem
Spielfeld aufgrund antisemitischer Äußerungen, immer wieder zu
Beleidigungen, Bedrohungen oder handfesten Übergriffen. Die jüdische
Schule seiner Kinder gleicht einem Hochsicherheitstrakt: Kontrollen
am Eingang, in der Schule patrouillieren bewaffnete
Sicherheitskräfte, und mehrmals im Jahr stehen Notfallübungen auf dem
Stundenplan.
Der ehemalige Rabbiner-Student Armin Langer will etwas tun. Seine
Initiative in Berlin heißt "Salaam-Schalom". Immer zu zweit - ein
Jude, ein Moslem - gehen Mitglieder der Initiative dorthin, wo
Antisemitismus sichtbar wurde, und leisten Konfliktmanagement und
Aufklärungsarbeit: "Wir müssen klarmachen, dass Muslime und Juden
keine Feinde sind und dass wir den Konflikt aus dem Nahen Osten nicht
hierher importieren wollen." Regelmäßig unternimmt der
Rabbiner-Student eine Fahrt mit muslimischen Jugendlichen ins
ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen.
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Datum: 30.05.2018 - 11:29 Uhr
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